Shades of Grey - Geheimes Verlangen: Band 1 - Roman (German Edition)
weiß er, dass mich etwas beschäftigt?
»Nicht auf der Lippe herumkauen, sonst muss ich dich im Lift ficken, und dann ist es mir egal, wer einsteigt.«
Ich werde rot. Die Ahnung eines Lächelns spielt um seine Mundwinkel. Endlich scheint sich seine Laune zu bessern.
»Christian, ich habe ein Problem.«
»Ja?« Er ist ganz Ohr.
Der Aufzug kommt. Wir gehen hinein, und Christian drückt auf den Knopf fürs Erdgeschoss.
Wo soll ich anfangen? »Ich muss mit Kate reden. Ich habe so viele Fragen über Sex, und du stehst mir in dieser Hinsicht zu nahe. Woher soll ich wissen …?« Ich versuche, die richtigen Worte zu finden. »Ich habe keine Vergleichsmöglichkeiten.«
Er verdreht die Augen. »Dann sprich mit ihr. Aber sorg dafür, dass sie Elliot gegenüber nichts erwähnt.«
So ist Kate nicht , denke ich wütend.
»Das würde sie nie tun, und ich würde dir auch nichts von dem erzählen, was sie mir über Elliot anvertraut – falls sie das überhaupt tut«, füge ich hastig hinzu.
»Sein Sexleben interessiert mich nicht. Aber Elliot ist schrecklich neugierig. Erzähl ihr nur von dem, was wir bis jetzt gemacht haben«, ermahnt er mich. »Wenn sie wüsste, was ich mit dir vorhabe, würde sie mir wahrscheinlich die Eier abschneiden.«
»Okay.« Ich lächle erleichtert. Der Gedanke an Kate mit Christians Eiern gefällt mir nicht.
Er schüttelt den Kopf. »Je eher du dich mir unterwirfst, desto besser. Dann hat das ein Ende.«
»Was hat dann ein Ende?«
»Dass du dich mir ständig widersetzt.« Er küsst mich kurz auf die Lippen, als die Aufzugtüren sich öffnen. Dann ergreift er meine Hand und führt mich in die Tiefgarage.
Ich, mich ihm widersetzen … wie?
Neben dem Lift steht ein schwarzer Sportwagen, dessen Lichter kurz aufleuchten, als Christian die Türen mit der Fernbedienung entriegelt. Es handelt sich um eines jener Autos, auf deren Kühlerhaube man sich unwillkürlich eine langbeinige, halb nackte Blondine vorstellt.
»Hübscher Wagen«, sage ich trocken.
Er grinst. »Ja«, pflichtet er mir bei, und kurz ist er wieder der junge, unbekümmerte Christian. Er ist ganz aufgeregt. Jungs und ihre Spielsachen. Ich verdrehe schmunzelnd die Augen. Er öffnet die Tür für mich, und ich steige ein. Wow, ganz schön tief. Er geht eleganten Schrittes um den Wagen herum und setzt sich hinters Steuer. Woher kommt nur diese Anmut seiner Bewegungen?
»Was für ein Auto ist das?«
»Ein Audi R8 Spider. Es ist schönes Wetter, also fahren wir mit offenem Verdeck. Im Handschuhfach liegt eine Baseballkappe, nein zwei. Und eine Sonnenbrille, falls du eine brauchst.«
Er lässt den Motor an, schiebt seine Tasche zwischen die Sitze, betätigt einen Knopf, und das Dach öffnet sich. Ein weiterer Knopfdruck, und die Stimme von Bruce Springsteen ertönt.
»Bruce muss man einfach mögen.« Grinsend lenkt er den Wagen aus dem Parkplatz und die steile Rampe hinauf.
Kurz darauf sind wir oben im hellen Licht des strahlenden Seattler Maimorgens. Ich nehme die Baseballkappen aus dem Handschuhfach. Die Mariners. Er mag Baseball? Ich reiche ihm eine, und er setzt sie auf. Ich ziehe meine Haare durch die Öffnung
an der hinteren Seite und schiebe den Schirm tief ins Gesicht.
Menschen sehen uns nach, während wir durch die Straßen fahren. Zuerst glaube ich, die Blicke gelten ihm, doch dann kommt ein ziemlich paranoider Teil von mir auf die Idee, dass sie mich anstarren, weil sie wissen, was ich in den letzten zwölf Stunden getrieben habe. Am Ende wird mir klar, dass sich die Leute für den Wagen interessieren. Christian wirkt nachdenklich.
Es ist nicht viel Verkehr, und schon bald befinden wir uns auf der Interstate 5 in südlicher Richtung. Der Wind streicht über unsere Köpfe. Bruce singt über seine flammende Begierde. Wie passend! Christian schaut kurz zu mir herüber. Da er seine Ray-Ban trägt, sehe ich seine Augen nicht. Sein Mund zuckt. Er legt seine Hand auf mein Knie und drückt es sanft. Mir stockt der Atem.
»Hunger?«, fragt er.
Nicht nach Essbarem.
»Keinen großen.«
»Du musst essen, Anastasia. Ich kenne ein tolles Lokal in der Nähe von Olympia. Da halten wir.« Abermals drückt er mein Knie, bevor seine Hand zum Lenkrad zurückkehrt und er das Gaspedal durchtritt. Ich werde in meinen Sitz gedrückt. Wow, dieser Wagen hat Power.
Es handelt sich um ein kleines, familiäres Holzchalet mitten im Wald mit rustikaler Inneneinrichtung: willkürlich angeordnete Stühle und Tische mit karierten
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