Shades of Grey - Geheimes Verlangen: Band 1 - Roman (German Edition)
ist. Kate ist offenbar ausgegangen. Ich will nicht, dass sie mich schon wieder beim Weinen erwischt. Während ich mich ausziehe, fahre ich den Computer hoch. Eine Mail von Christian ist im Posteingang.
Von: Christian Grey
Betreff: Heute Abend
Datum: 25. Mai 2011, 22:01 Uhr
An: Anastasia Steele
Ich verstehe nicht ganz, wieso du heute Abend vor mir davongelaufen bist. Ich hoffe sehr, dass ich all deine Fragen zufriedenstellend beantwortet habe. Ich weiß, dass du über vieles nachdenken musst, und wünsche mir von Herzen, dass du meinen Vorschlag ernsthaft überdenkst. Ich will, dass das Ganze funktioniert. Wir werden es auch ganz langsam angehen. Vertrau mir.
CHRISTIAN GREY
CEO, Grey Enterprises Holdings, Inc.
Jetzt muss ich erst recht weinen. Ich bin kein Fusionierungs-oder Übernahmeprojekt. Aber wenn ich das hier lese, könnte man es beinahe glauben. Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Ich schlüpfe in meinen Pyjama und klettere ins Bett, sein Jackett fest um mich geschlungen. Ich liege da, starre in die Dunkelheit und denke an die vielen Male, als er mich gewarnt hat, mich von ihm fernzuhalten.
Du solltest dich von mir fernhalten. Ich bin nicht der Richtige für dich.
Eine feste Freundin ist nichts für mich.
Ich bin kein Mann für Herzchen und Blümchen.
Ich schlafe nicht mit jemandem.
Das ist das Einzige, was ich kenne.
Und als ich lautlos ins Kissen weine, kreisen meine Gedanken um diesen letzten Satz. Auch für mich ist es das Einzige, was ich kenne. Vielleicht können wir ja gemeinsam einen neuen Weg einschlagen.
VIERZEHN
C hristian steht – lediglich in verwaschenen, zerrissenen Levi’s Jeans – mit einer Reitgerte aus geflochtenem Leder über mir und lässt sie in langsamem, stetem Rhythmus gegen seine Handfläche schnellen. Ein triumphierendes Lächeln spielt um seine Lippen. Ich liege splitternackt auf dem Bett, an Händen und Füßen mit Ledermanschetten an die Bettpfosten gefesselt. Er beugt sich vor und lässt die Gertenspitze langsam über meine Stirn, meine Nase und meine halb geöffneten Lippen gleiten. Dann schiebt er sie mir in den Mund, so dass ich den Geschmack des weichen, glatten Leders auf der Zunge habe.
»Saug«, befiehlt er mit sanfter Stimme.
Meine Lippen schließen sich um das Leder.
»Genug«, herrscht er mich an.
Wieder hole ich tief Luft, als er mir die Gerte aus dem Mund zieht, sie über mein Kinn und an meinem Hals entlang bis zu der kleinen Kuhle zwischen meinen Schlüsselbeinen wandern lässt. Er beschreibt mehrere langsame Kreise, dann setzt er seine Wanderung fort – über mein Brustbein, zwischen meinen Brüsten hindurch und über meinen Bauch bis zum Nabel hinunter. Ich schnappe nach Luft, winde mich und zerre an den Fesseln, die sich in die Haut an meinen Handgelenken und Knöcheln schneiden. Müßig umrundet er mit der Gerte meinen Nabel in immer größeren Kreisen, bis sie schließlich meine Klitoris berührt. Er holt aus und lässt die Gerte auf meine empfindsamste Stelle schnellen. Ich komme augenblicklich und so intensiv, dass mir ein lauter Schrei entfährt.
Ich schrecke aus dem Schlaf hoch. Schwer atmend und
schweißüberströmt liege ich im Bett, während die Nachbeben meines Orgasmus langsam verebben. Ich bin völlig neben der Spur. Was zum Teufel war das denn? Ich bin in meinem Zimmer. Allein. Was? Wie? Schockiert fahre ich hoch. Es ist Morgen. Ich sehe auf den Wecker – acht Uhr. Erschrocken schlage ich mir die Hände vors Gesicht. O Gott, ich hatte ja keine Ahnung, dass ich Sexträume habe. Hat das irgendetwas mit dem Essen von gestern zu tun?
Vielleicht haben mir die Austern und meine Internetrecherche meinen ersten feuchten Traum beschert. Trotzdem ist es ziemlich verwirrend. Ich hatte keine Ahnung, dass ich im Schlaf einen Orgasmus kriegen kann.
Kate hantiert in der Küche herum, als ich hereingeschlurft komme.
»Alles in Ordnung, Ana? Du siehst ziemlich mitgenommen aus. Ist das Christians Jackett?«
»Mir geht’s gut.« Vielleicht hätte ich vorher in den Spiegel sehen sollen, verdammt. Ich spüre ihren durchdringenden Blick, sehe sie aber nicht an. Ich bin immer noch völlig durcheinander von meinem morgendlichen Erlebnis. »Ja, das gehört Christian.«
Sie runzelt die Stirn. »Hast du gut geschlafen?«
»Nicht besonders.«
Ich greife nach dem Wasserkessel. Ich brauche dringend einen Tee.
»Und wie war das Abendessen?«
Okay, die Inquisition beginnt.
»Wir haben Austern gegessen. Und als Hauptgang gab es
Weitere Kostenlose Bücher