Shades of Grey - Geheimes Verlangen: Band 1 - Roman (German Edition)
genug bin.«
»Du bist von einer unglaublich köstlichen Süße, Anastasia. Das weiß ich.«
»Christian, du setzt Sex als Waffe ein. Das ist nicht fair«, flüstere ich und blicke zuerst auf meine Hände, dann in sein Gesicht.
Erstaunt hebt er die Brauen und streicht sich nachdenklich übers Kinn. »Du hast Recht. Das tue ich tatsächlich. Wenn man etwas erreichen will, muss man seine Fähigkeiten eben nutzen, Anastasia. Das ändert aber nichts daran, wie sehr ich dich will. Hier. Jetzt.«
Wie schafft er es, mich allein mit seiner Stimme zu verführen? Ich bekomme schon jetzt keine Luft mehr – mein Blut strömt heiß durch meine Venen, und meine Nerven vibrieren vor Erregung.
»Ich würde gern etwas probieren«, raunt er.
Ich runzle die Stirn.
Gerade hat er mir eine ganze Wagenladung an Informationen vor die Füße gekippt, die ich erst einmal verarbeiten muss, und jetzt das.
»Wärst du meine Sub, bräuchtest du nicht darüber nachdenken. Es wäre alles ganz einfach.« Seine Stimme ist honigweich und verführerisch. »All die Entscheidungen, die ermüdenden Überlegungen und Grübeleien, die damit verbunden sind. Diese
Frage, ob es auch wirklich das Richtige ist. Ob es wirklich jetzt passieren soll. Und hier. Über all das müsstest du dir keine Gedanken mehr machen, weil ich als dein Dom das für dich übernehmen würde. Und ich weiß, dass du mich willst, Anastasia.«
Woher weiß er das?
»Ich weiß das, weil …«
Verdammt, jetzt beantwortet er auch noch meine Frage, obwohl ich sie nicht einmal gestellt habe. Kann er hellsehen, oder was?
»… dein Körper dich verrät. Du presst die Schenkel zusammen, wirst rot, und deine Atmung hat sich verändert.«
Okay, das geht eindeutig zu weit.
»Woher weißt du, was ich mit meinen Schenkeln mache?« , frage ich mit ungläubiger Stimme. Sie sind doch unterm Tisch.
»Ich habe gespürt, wie sich die Tischdecke bewegt hat. Meine Vermutung basiert auf jahrelanger Erfahrung. Und ich habe Recht, stimmt’s?«
Abermals laufe ich rot an und starre auf meine Hände. Genau das ist der Grund, weshalb ich ihm bei dieser Verführungsmasche hoffnungslos unterlegen bin: Er ist der Einzige von uns, der die Regeln kennt und versteht. Ich bin viel zu naiv und unerfahren dafür. Der einzige Mensch, an dem ich mich orientieren kann, ist Kate, und sie lässt sich von Männern nichts gefallen. Alle anderen Bezugspersonen in meinem Leben sind Romanfiguren: Elizabeth Bennet wäre außer sich vor Wut, Jane Eyre hätte viel zu große Angst davor, und Tess würde nachgeben, so wie ich es getan habe.
»Ich habe meinen Fisch noch nicht aufgegessen.«
»Kalter Fisch ist dir also wichtiger als ich?«
Ich hebe abrupt den Kopf und sehe ihn an. Das Verlangen glitzert wie flüssiges Silber in seinen Augen.
»Ich dachte, ich soll meinen Teller leer essen.«
»Im Augenblick, Miss Steele, ist mir scheißegal, ob der Teller voll oder leer ist.«
»Du kämpfst mit unfairen Mitteln, Christian.«
»Ich weiß. Das habe ich schon immer getan.«
Meine innere Göttin runzelt die Stirn. Du kannst das , sagt sie. Du schaffst es, diesen Sexgott mit seinen eigenen Waffen zu schlagen. Ach, tatsächlich? Okay. Was soll ich tun? Meine Unerfahrenheit hängt wie ein Mühlstein um meinen Hals. Ich spieße eine Spargelstange auf, sehe ihn an und kaue auf meiner Lippe. Dann schiebe ich mir die Spargelspitze in den Mund und sauge sie ganz langsam zwischen meine Lippen.
Christians Augen weiten sich; zwar kaum merklich, aber mir entgeht es trotzdem nicht.
»Was tust du da, Anastasia?«
Ich beiße die Spitze ab.
»Ich esse meinen Spargel.«
Christian verlagert sein Gewicht auf dem Stuhl. »Ich glaube eher, Sie spielen mit mir, Miss Steele.«
Ich mache ein unschuldiges Gesicht. »Ich esse nur auf, Mr. Grey.«
Genau in diesem Augenblick klopft der Kellner an die Tür und kommt herein. Er wirft Christian einen kurzen Blick zu, woraufhin dieser die Stirn runzelt, aber nickt. Der Kellner räumt die Teller ab. Doch sein unangekündigtes Auftauchen hat die Magie des Augenblicks jäh zerstört. Und ich nutze diesen kurzen, kostbaren Moment, in dem ich wieder klar denken kann: Ich muss gehen. Es gibt keinen Zweifel daran, wie dieser Abend enden wird, wenn ich bleibe, deshalb muss ich ein klares Zeichen setzen. So sehr sich mein Körper auch nach seiner Berührung sehnen mag – mein Verstand rebelliert nach wie vor. Ich brauche Abstand, um in Ruhe über alles nachzudenken. Bislang habe ich noch keine
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