Shadow Falls Camp - Entführt in der Dämmerung: Band 3 (German Edition)
besucht mich vielleicht am Wochenende.«
»Wer ist denn Todd?«, wollte Della wissen.
»Der süße Hexer von ihrer alten Schule«, antwortete Kylie und sah dann wieder Miranda an. »Also, wenn du Perry nicht verzeihen willst oder kannst, dann ist das eine Sache. Aber du kannst ihn nicht weiter so hängenlassen.«
»Ja, mach mal hin«, stimmte Della zu.
»Ich lass ihn nicht hängen«, widersprach Miranda. »Und ich muss auch nicht hinmachen .«
»Doch musst du«, entgegnete Kylie. »Du empfindest noch etwas für ihn, sonst wärst du nicht so eifersüchtig.« Und wie war das mit ihr und Derek? Kylie schob den Gedanken beiseite.
»Aber was, wenn ich Todd absage und Perry sich dann wieder so arschig verhält?«
»Es gibt keine Garantie«, erklärte Kylie. »Nicht für die Liebe und nicht für das Leben. Aber wir können doch nicht durchs Leben gehen, ohne jemals etwas zu riskieren. Und darum geht es eben in unserer Abmachung. Wir wollen etwas riskieren – mit einem Typen. Wir könnten natürlich verletzt werden, aber vielleicht auch nicht.«
Miranda stand wie versteinert da, als überlegte sie, was sie von dem Vorschlag halten sollte. »Okay, wie wäre es, wenn ich mir vornehme, mit Perry zu reden, um herauszufinden, was da ist?«
»Mit ihm reden ist ein guter Anfang«, sagte Kylie zufrieden.
»Mit ihm rumknutschen wäre ein besserer.« Della grinste.
Kylie ging wieder los. Miranda und Della folgten ihr.
»Also, was ist das verrückte Zeug, das du mit Burnett besprechen musst?«, fragte Miranda.
Kylie seufzte. »Ich hab ein Stück meiner Seele hergegeben, und ich glaube, ich will es zurück.«
13. Kapitel
»Was gibt’s denn?«, rief Burnett ihr aus Holidays Büro zu, als Kylie wenige Minuten später das Hauptbüro betrat.
Die Campleiterin hatte weiter hinten ein eigenes Zimmer für Burnett eingerichtet, aber er zog es offensichtlich vor, an Holidays Schreibtisch zu sitzen, solange sie weg war. Kylie konnte es ihm nicht verübeln.
Holidays Büro war klein, aber gemütlich. Ein beiges Sofa stand an der Wand, so dass gerade noch genug Platz war für einen Schreibtisch und ein paar Aktenschränke. Holiday hatte es sich trotzdem nicht nehmen lassen, den Raum etwas wohnlicher zu machen. Mehrere Farnpflanzen und sogar ein paar Kräuter waren an verschiedenen Stellen platziert. Es roch auch irgendwie nach Holiday – leicht blumig. Und auf dem größten Metall-Aktenschrank waren verschiedene farbige Kristalle aufgereiht. Das Licht, das durchs Fenster fiel, durchströmte den Raum und fing sich in den Kristallen, so dass alle Farben des Regenbogens an die Wand geworfen wurden.
Burnett klappte schnell ein paar Akten zu, die vor ihm auf dem Tisch lagen, und lehnte sich in Holidays Schreibtischstuhl zurück. Für einen kurzen Moment fragte sich Kylie, ob er Holidays Büro vielleicht nur benutzte, weil ihre Anwesenheit dort spürbar war.
»Was gibt’s?«, fragte er wieder.
Kylie platzte einfach damit heraus: »Weißt du irgendetwas über das Heilen als Gabe?« Sie ließ sich auf den Stuhl ihm gegenüber plumpsen.
»Nicht viel. Was willst du denn wissen?«
»Wenn ich jemanden wieder zum Leben erwecke, verliere ich dann ein Stück von meiner Seele?«
Er runzelte die Stirn. »Was ist passiert? Ist jemand verletzt worden? Musstest du …«
»Nicht jemand«, unterbrach ihn Kylie. »Es war ein Vogel.«
»Oh. Holiday hat mir davon erzählt.« Burnett lehnte sich nach vorne. »Aber sie meinte, du wärst nicht sicher, ob er wirklich tot war.«
»Er sah ziemlich tot aus«, erwiderte Kylie. »Und ich muss jetzt einfach wissen, ob ich ein Stückchen Seele verloren hab, als ich ihn wieder lebendig gemacht habe? Und was bedeutet das überhaupt?«
Burnett faltete die Arme über der Tischplatte. »Ich hab davon wirklich nicht halb so viel Ahnung wie Holiday, und sie schien nicht beunruhigt. Deshalb glaube ich, du musst dir keine Sorgen machen.«
Kylie war mit seiner Antwort zwar nicht zufrieden, aber ihr fiel die zweite Sache ein, die sie mit ihm besprechen wollte. »Ich will einen Bibliotheksausweis.«
»Einen was?«
»Ich will Bücher aus der Bibliothek der FRU lesen können.«
Er sah alles andere als begeistert aus. »Das ist doch nicht einfach irgendeine Bibliothek. Bevor du dort Bücher ausleihen darfst, muss das abgeklärt werden.«
»Warum?«
»Weil dort auch jede Menge FRU-Dokumente lagern.«
»Was hat die FRU denn zu verbergen?«
Er sah schon fast genervt aus von ihrer Frage. »Wir verbergen gar
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