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Shadow Falls Camp - Erwacht im Morgengrauen: Band 2 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Erwacht im Morgengrauen: Band 2 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Erwacht im Morgengrauen: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Hunter
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rannte, desto schneller pumpte ihr Herz. Ihr Körper kribbelte vor Adrenalin.
    War es verrückt, zum Wasserfall zu gehen? Was, wenn Miranda und Della doch recht hatten? Was, wenn die Todesengel ihre Sünden sahen und beschlossen, sie zu bestrafen?
    Sie überlegte, welche Sünden sie im Laufe ihres Lebens so angesammelt haben könnte: Sie hatte ihre Mutter angelogen, sie hatte zugesehen, wie ein Mädchen ein anderes Kind in der Schule mobbte, und in der Fahrschule hatte sie ein Eichhörnchen überfahren. Je mehr sie darüber nachdachte, desto länger wurde ihre Sünden-Liste.
    War es ein Fehler, zum Wasserfall zu gehen? Oder konnte sie tatsächlich jemanden vor etwas Schrecklichem bewahren?
    Da hörte sie es. Oder eher, sie hörte es nicht. Die einzigen Geräusche, die von den Bäumen zurückgeworfen wurden, waren ihre Schritte und das Reißen der Zweige an ihrer Kleidung. Sie blieb stehen. Völlig außer Atem beugte sie den Oberkörper nach vorn und sog mit zittrigen Atemzügen die Luft ein. Um sie herum legte sich eine unheimliche Stille über den Wald. Die geräuschlose Luft hing schwer zwischen den Bäumen, sogar schwerer als der Nebel, der sich jetzt durch die Blätter nach oben kräuselte. Und in dem Moment war ihr klar, dass sie nicht allein war.

9. Kapitel
    Kylie hörte hinter sich Zweige knacken. Sie bewegte sich nicht und hielt die Luft an, Angst machte sich in ihrem Bauch breit. Hatten die Todesengel sie etwa schon gefunden?
    Sie hatte sich noch nicht entschieden, was sie als Nächstes tun sollte, als sie eine Stimme hörte. »Heilige Scheiße, war das cool.«
    Kylie kannte nur eine Person mit einem solchen Tonfall. Sie atmete tief ein und drehte sich herum. Doch mit diesem Anblick hatte sie nicht gerechnet. Miranda hing auf Dellas Rücken, ihre Beine um deren Taille geschlungen. »Die Fahrt ist zu Ende. Augen auf, wir haben sie gefunden.« Della löste Mirandas Klammergriff und schob sie von ihrem Rücken herunter. Dabei blieb ihr Blick auf Kylie geheftet.
    »Alles okay bei dir?«, fragte Della. »Dein Herz rast total. Ist dir was passiert?«
    Auch wenn ihr die Panik noch in den Knochen steckte, musste Kylie lächeln. Sie waren tatsächlich gekommen. Ohne, dass sie es verhindern konnte, traten ihr Tränen in die Augen.
    »Du hast sie Huckepack genommen?«, fragte Kylie und hoffte, dass die zwei ihre Weinerlichkeit nicht bemerkten.
    »Die Option wäre gewesen, in ihrem Tempo zu gehen, und sie ist langsamer als eine dreibeinige Schildkröte mit zerbrochenem Krückstock.«
    »Bin ich nicht«, verteidigte sich Miranda.
    »Bist du doch«, konterte Della.
    Kylie blinzelte und hob den Blick.
    »Was ist denn los?«, fragten Miranda und Della gleichzeitig und zerstörten damit Kylies Hoffnung, die Tränen vor ihnen verstecken zu können. Obwohl, eigentlich war ihr das auch egal. Die beiden hatten sie schon oft weinen sehen.
    »Es tut uns leid, dass wir Nein gesagt haben«, platzte Miranda heraus und gab Della einen Stoß mit dem Ellenbogen. »So ist es doch.«
    »Ja«, stimmte Della zu. »Ist echt alles okay mit dir?«, fragte sie. »Dein Herz schlägt immer noch super schnell. Verdammt schnell. Schneller als bei einem Menschen jedenfalls.«
    Kylie blinzelte. Sie fühlte sich etwas komisch, aber nicht schlecht komisch. »Mir geht’s gut. Eigentlich geht es mir sogar besser als gut, jetzt, wo ihr hier seid. Danke.« Die Worte trieben ihr wieder die Tränen in die Augen.
    Della zuckte mit den Schultern. »Schon gut, aber sollte ich sterben oder so, dann komme ich als Geist zurück und mach dir die Hölle heiß.«
    »Keine Angst«, raunte Miranda Kylie zu. »Wenn sie dir als Geist auf die Nerven gehen sollte, hab ich dagegen einen Zauberspruch, der sie mindesten ein Dutzend Jahre im Fegefeuer einsperrt.«
    Della warf Miranda einen gespielt bösen Blick zu und fasste dann Kylie am Ellenbogen. »Komm, wir fangen uns ein paar Todesengel.«
    »Kann ich wieder auf deinen Rücken?« Miranda setzte einen Hundeblick auf.
    »Nein. Und wenn du irgendjemandem erzählst, dass ich dich getragen habe, gibt es Schläge. Sonst denken die noch, man könnte mich für Ausflüge mieten oder so.«
    »Und wenn es ein heißer Typ ist?« Miranda kicherte.
    »Das ist ekelhaft«, Della winkte ab, und Miranda lachte lauter.
    Kylie schaute ihre beiden Freundinnen an. Es war das erste Mal seit Tagen, dass sie Miranda lachen sah. »Ich hab euch lieb, ihr zwei.«
    »Ja, ja, das wissen wir doch«, winkte Miranda lächelnd ab, und sie gingen zu

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