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Shadow Falls Camp - Erwacht im Morgengrauen: Band 2 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Erwacht im Morgengrauen: Band 2 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Erwacht im Morgengrauen: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Hunter
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keinen geblasen oder so. Er hat dich geküsst … Mann, wie schlimm.«
    Kylies Gedanken schweiften zu ihren eigenen Küssen. Mit Derek und mit Lucas. Für sie waren die Küsse nicht unwichtig gewesen. Denk an etwas anderes , befahl sie sich selbst. Aber obwohl sie versuchte, alle Gedanken an Küsse zu verscheuchen, musste sie doch an den Brief in ihrer Tasche denken. Der Brief von Lucas.
    Eins nach dem anderen. Zuerst musste sie ein Leben retten, dann konnte sie sich wieder mit Jungs beschäftigen. Und mit ihren magisch wachsenden Brüsten. Und mit der Tatsache, dass sie immer noch keine Ahnung hatte, aus welcher Art DNS eigentlich ihr nicht-menschlicher Körper geschaffen war.
    »Falls du sie um einen Gefallen bitten kannst, dann frag sie, ob sie mich vom Elternwochenende befreien können. Meine Eltern werden mich wieder die ganze Zeit nicht aus den Augen lassen und nach Anzeichen suchen, dass ich Drogen nehme. Wahrscheinlich muss ich alle zwei Stunden in einen Becher pinkeln, damit sie meinen Urin auf irgendwelche Stoffe testen können. Ich sag euch, eine falsche Bewegung, und sie holen mich aus dem Camp und stecken mich in eine Entzugsklinik zu den abgewrackten Teenie-Stars.«
    »Ich will doch nur, dass Perry mir noch eine Chance gibt. Ich …« Miranda redete weiter, aber Kylie hörte nicht mehr hin. Della war plötzlich still und schien in Gedanken versunken. Wahrscheinlich dachte sie über das bevorstehende Elternwochenende nach.
    Kylie hätte sich gern mehr um die Sorgen ihrer Freundinnen gekümmert, aber im Moment gab es Wichtigeres zu tun. »Ich werde nicht um irgendwelche Gefallen bitten. Ich muss nur wissen, ob sie mir helfen können, besser mit dem Geist zu kommunizieren. Ich muss das Rätsel lösen.«
    Miranda beschleunigte ihre Schritte, sie hatte immer noch Mühe, mit den anderen mitzuhalten. »Denkst du echt, es könnte eine von uns sein, die der Geist meint?«
    »Ich weiß es nicht.« Kylie hörte wieder die Worte des Geistes in ihrem Kopf. »Du musst etwas unternehmen. Schnell. Du musst etwas unternehmen. Sie haben mich getötet. Getötet. Und mit ihr werden sie dasselbe machen.« Da fiel Kylie auf, dass der Geist zum ersten Mal das Geschlecht der Person genannt hatte. Er hatte gesagt ihr . Hoffnung, dass sie bald noch mehr erfahren würde, keimte in ihr auf, als sie dem Wasserfall immer näher kamen.

    »Okay, dieser Ort ist mega gruselig«, verkündete Della in dem Moment, als sie einen Fuß auf die Lichtung gesetzt und den ersten Blick auf den Wasserfall geworfen hatte.
    »Allerdings.« Miranda wich einen Schritt zurück. »Ich glaube, wir sollten nicht hier sein. Das spüre ich.«
    Kylie ging weiter. Sie sah sich neugierig um und sog die Eindrücke in sich auf. Es war … wunderschön. Nein, mehr als wunderschön. Es war unglaublich schön. Es sah aus, als wäre es mit Photoshop bearbeitet, als hätte jemand Stunden daran gesessen, jedes Detail herauszuarbeiten. Viele winzige Details ergaben zusammen ein großes Kunstwerk. Der Ort schien eine Seele zu haben, so lebendig wie die Bäume des Waldes. Kylie atmete den Duft ein und es dauerte einen Moment, bis sie sagen konnte, woran es sie erinnerte. Der Ort hatte etwas Ehrwürdiges – wie ein alter Tempel oder eine Kirche.
    Vielleicht lag es an den Sonnenstrahlen, die durch das Blätterdach fielen, als kämen sie direkt aus dem Himmel. Vielleicht lag es an dem fallenden Wasser, das tausende winziger Tropfen versprühte, die im Sonnenlicht silbrig glitzerten. Oder daran, wie die grünen Blätter der Pflanzen mit funkelnden Tautropfen gespickt waren. Oder es lag an den Geräuschen. Das Rauschen des Wassers dröhnte ihr in den Ohren, und sie spürte die Vibration in ihrem Körper. Oder es könnte an der feuchten Luft liegen, die ihr in der Nase kribbelte und ein warmes Gefühl im Bauch verursachte. Ein gutes Gefühl. Das Gefühl, akzeptiert zu werden.
    »Okay, wir haben gesagt, wir gehen mit dir hierher. Das haben wir gemacht. Jetzt lasst uns wieder verschwinden.« Miranda ging noch einen Schritt zurück.
    »Noch nicht.« Kylie konnte den Blick nicht von dem rauschenden Wasser abwenden, dass aus etwa zwanzig Metern Höhe herabfiel. Dann, ohne nachzudenken, als wäre sie ferngesteuert, betrat sie das Flussbett. Ging einfach ins Wasser, ohne ihre Schuhe auszuziehen oder die Jeans hochzukrempeln.
    »Hey, da gehe ich dir nicht hinterher«, rief Della ihr zu. »Echt jetzt, wir müssen zum Frühstück zurück sein. Lass uns besser gehen.«
    »Wartet

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