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Shadow Falls Camp - Erwacht im Morgengrauen: Band 2 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Erwacht im Morgengrauen: Band 2 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Erwacht im Morgengrauen: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Hunter
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man jemandem nicht vergeben konnte, es nicht bedeutete, dass man denjenigen nicht mehr liebte. Sie sprang vom Bett auf und schlang die Arme um ihren Dad. Er erwiderte die Umarmung. Er umarmte sie ganz fest. Und es fühlte sich richtig an. Sie weinte an seiner Schulter. Große Tränen. Dinosauriertränen hatte er es genannt, als sie noch ein Kind war.
    Sie wusste, dass sie ihn gleich loslassen musste und dass sie ihm immer noch nicht sagen konnte, dass sie ihm verzieh, weil sie es nicht tat. Aber für ein paar Sekunden wollte sie das Gefühl haben, dass ihr Dad sie liebte. Und obwohl sie es noch nicht sagen konnte, hoffte sie doch, dass er auch so spürte, dass sie ihn liebhatte.

    Ein paar Minuten nachdem ihr Dad gegangen war, klopfte es wieder an Kylies Zimmertür.
    »Alles klar bei dir?« Holiday streckte den Kopf zur Tür hinein.
    »Ich arbeite daran.« Kylie lag ausgestreckt auf ihrem Bett und hatte aufgehört zu weinen. Die Umarmung ihres Dads hatte den Schmerz etwas gelindert.
    »Möchtest du Gesellschaft oder brauchst du Zeit für dich?«
    »Gesellschaft wäre schön.« Sie versuchte, um Holiday herum zu lugen. »Sind die anderen noch da?«
    Holiday betrat das Zimmer. »Nur ich. Ich hab ihnen gesagt, sie sollen zurückgehen und Zeit mit ihren Eltern verbringen.«
    »Gut.« Kylie musste wieder an die Szene denken, die sie im Speisesaal hingelegt hatte. »Das tut mir alles voll leid. Ich war nicht ich selbst.«
    »Kein Problem.« Holiday ließ sich neben ihr aufs Bett fallen. »Wir konnten alle mal wieder ein wenig Aufregung vertragen. Ich meine, wenn hier nicht alle Viertelstunde etwas Verrücktes passiert, ist doch etwas verkehrt, oder?« Sie kicherte.
    Kylie grinste und dann fiel es ihr wieder ein. Sie war plötzlich ganz aufgeregt. »Ich konnte es. Ich …« Sie zuckte mit den Augenbrauen und sah Holiday vielsagend an. »Ich tue es gerade auch. Ich kann dein Muster sehen. Du hast ein paar horizontale Linien und dann links so dreieckige Muster.«
    »Das ist ja toll!« Holiday umarmte sie. »Ich wusste, du schaffst das. Glückwunsch.«
    »Aber heißt das auch, dass ich jetzt offener werde? Dass andere mich jetzt lesen können und ich nicht mehr wie eine unhöfliche Ziege rüberkomme? Und kannst … o Mann!« Hoffnung keimte in ihr auf. »Kannst du sehen, was ich bin? Schau mich an und sag es mir.«
    Holiday starrte auf Kylies Stirn. Kylie konnte die Antwort an Holidays Gesichtsausdruck ablesen, noch bevor sie ein Wort sagte.
    »Sorry. Du bist immer noch eine unhöfliche Ziege.« Holiday grinste. »Aber es wird bestimmt bald passieren. Sich zu öffnen braucht noch mehr Übung. Machst du auch noch regelmäßig deine Übungen?«
    »Nicht so oft, wie ich sollte«, gab Kylie zu. »Aber ich gelobe Besserung, versprochen.«
    »Hast du das mit dem sensiblen Gehör noch einmal erlebt?«
    »Nein. Warum? Was heißt das?« Wusste Holiday etwas, dass sie ihr nicht sagte? Glaubte sie jetzt wieder, dass Kylie ein Werwolf war?
    »Nur so.« Holiday streckte die Hand aus und strich Kylie eine Haarsträhne hinters Ohr. »Ist wirklich alles in Ordnung? Die letzten Tage waren ganz schön hart, oder?«
    »Aber hallo.« Kylie war in Gedanken bei den Mädchen, die ermordet wurden. Sie schaute Holiday an. »Was, wenn … Was mache ich, wenn die Mädchen aus der Stadt – also, ihre Geister – zu mir kommen, damit ich ihnen helfe?«
    Holiday griff nach Kylies Hand. »Das wird nicht passieren.«
    »Wie kannst du dir da so sicher sein? Wenn ihre Geister noch hier sind und …«
    »Es wird nicht passieren«, sagte Holiday mit mehr Nachdruck.
    Und da verstand Kylie. »Sie sind schon zu dir gekommen?«
    Sie nickte. »Ich helfe ihnen dabei, hinüberzugehen.« Dann gab Holiday Kylie noch eine warme Umarmung. Ihr beruhigender Einfluss wirkte Wunder.
    »Jetzt mal zurück zu dir«, meinte Holiday. »Wie geht es dir?«
    »Nicht so toll«, gestand Kylie und musste dann zugeben: »Du hattest recht. Ich fühle mich besser, jetzt, wo ich mit meinem Dad gesprochen habe. Immerhin hatte ich es ihm auch nicht so leichtgemacht. Ich bin zwar immer noch sauer auf ihn, aber … ich weiß, dass er mich liebhat. Und ich habe ihn auch lieb und früher oder später wird alles wieder normal sein, da bin ich mir ziemlich sicher.«
    Holiday lehnte sich an Kylies Kissen. »Normal wird sowieso überschätzt.«
    »Ich fange an, mich zu fragen, ob ich normal überhaupt noch kenne.« Kylie nagte an ihrem Daumennagel.
    »Selbst wenn du es noch kennen würdest,

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