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Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Hunter
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war alles verschwommen.
    »Sie wird mich schon nicht umbringen«, erwiderte Della.
    »Ich sag ja nicht, dass sie es absichtlich tun würde«, hörte sie wieder Mirandas Stimme. »Aber verdammt, du hast doch gesehen, wie sie neulich mit dem Schwert rumgetanzt ist.«
    Sie kämpfte gegen die dunkle Leere an. Gleichzeitig sehnte sich Kylie danach. Dort gab es keine Erinnerungen. Sie bot die Möglichkeit, vor ihren Erlebnissen zu fliehen. Doch die verdammte Stimme – die, die sie nicht identifizieren konnte – meldete sich wieder in ihrem Kopf.
Du musst dich erinnern.
    Kylie atmete tief ein und öffnete die Augen.
    Sie schaute direkt in Dellas schwarze Augen. »Sie ist wieder da«, sagte ihre Freundin in einem seltsamen Sing-Sang-Tonfall, der sie an einen Horrorfilm erinnerte.
    Kylie versuchte, sich vom Boden hochzustemmen, doch sie war zu schwach.
    Della half ihr, sich aufzusetzen. Noch ganz benommen, sah sich Kylie um. Sie war in der Küche in ihrer Hütte. Das Schwert hielt sie fest in einer Hand. Die Vision musste sie dazu gebracht haben, es aufzuheben. Als die Einzelheiten der Vision langsam wieder in ihr Gedächtnis zurückkehrten, legte sie das Schwert schnell neben sich ab und tastete ihren Körper nach Wunden ab.
    Nichts. Nur die Erinnerung an die Schmerzen blieb. Es war vorbei. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Wie konnte das Leben nur so brutal sein? So böse?
    »Du wirst uns doch nicht umbringen, oder?«, fragte Miranda vorsichtig. Kylie schüttelte den Kopf. So schmerzhaft die Erinnerungen auch waren, sie musste sich an alle Details erinnern. Sie brauchte Antworten.
    Das Bild des kleinen Jungen blitzte vor ihrem inneren Auge auf. Etwas daran kam ihr bekannt vor. Ja,
er
kam ihr bekannt vor. Doch nicht nur das, sie hatte noch ein anderes Déjà-vu-Erlebnis. Sie kannte die Geschichte, jemand hatte sie ihr erzählt. Doch wer? Plötzlich wusste sie es.
    Rasch stand sie auf. Ihre Knie gaben nach. Della fing sie auf.
    »Wir müssen los«, sagte Kylie atemlos.
    »Das wird nicht so einfach sein, wenn du noch nicht mal stehen kannst«, meinte Della.
    »Das geht schon.« Kylie nahm all ihre Kraft zusammen, um allein zu stehen, und schob Dellas Hand weg.
    »Okay, du stehst«, erwiderte Della. »Jetzt muss das mit dem Laufen noch klappen.«
    Kylie machte ein paar wackelige Schritte und schaute Della erwartungsvoll an.
    »Als Nächstes musst du mir sagen, wo wir hingehen, sonst lasse ich dich nicht gehen.«
    Kylie seufzte ungeduldig. »Zu Derek. Ich brauch Derek.«
    »Derek?«, schaltete sich Miranda ein. »Und ich dachte, sie hätte ihn sich endlich aus dem Kopf geschlagen und würde wieder mit Lucas zusammenkommen.«
    Kylie warf ihrer Freundin einen warnenden Blick zu. »Das ist ernst.«
    »Kann ich vielleicht erst ’nen BH anziehen?«, fragte Della.
    »Du brauchst doch gar keinen.« Miranda grinste.
    Della funkelte sie böse an. »Du bist echt ’ne fiese Hexen-Schlampe.«
    Kylie hatte keinen Nerv für das Gezanke ihrer Freundinnen und ging auf die Hüttentür zu. Sie musste es wissen.
    Della hatte wohl beschlossen, dass Miranda recht hatte, was ihr Bedürfnis nach einem BH anging, denn sie folgte Kylie aus der Tür. So wie sie war, im Schlafanzug.
    »Du weißt schon, dass Burnett mir den Kopf abreißt, weil ich dich rausgehen lasse, ohne ihm Bescheid zu sagen.«
    Kylie rannte los, getrieben von dem Wunsch nach Antworten. Sie spürte den Wind in ihren Haaren und die Tränen, die ihr über die Wangen liefen.
    Zwei Minuten später kam Kylie vor Dereks Hütte zum Stehen.
    »Okay, Schlaumeier, willst du einfach so an die Tür klopfen?« Della sah sie an, und ihr Besserwisser-Gesichtsausdruck verschwand sofort, als sie Kylies Tränen sah.
    »Tut mir leid. Das muss echt schlimm gewesen sein.«
    Kylie nickte. »Ich versuch es mal am Fenster.« Sie rannte um die Hütte herum. Die Fenster waren zu hoch für sie. Mit etwas Anlauf sprang sie an der Wand hoch und krallte die Finger um das Fenstersims. Dann zog sie sich hoch.
    Und was sie dann sah, war … war … verwirrend.
    Verblüffend.
    Schockierend.
    Sie blinzelte – als würde sich das Bild, das sich ihr bot, dadurch verändern.
    Doch selbst zwei oder drei Wimpernschläge später konnte sie auf Dereks Bett nicht eine, sondern zwei Personen ausmachen. Eine Person war Derek. Sie erkannte seine Umrisse. Aber die andere war … Kylie konnte das Gesicht nicht sehen.
    Aber es war definitiv eine Sie. Sie hatte lange schwarze Haare und eine sehr weiblich geformte Hüfte,

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