Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)
die sich unter der Decke abzeichnete.
Das Mädchen bewegte sich. Kylie hielt den Atem an und hoffte, dass sich die Fremde umdrehen würde, damit sie sehen konnte, wer da bei Derek im Bett lag.
Kylie brauchte eine Sekunde, um sich darüber klarzuwerden, ob sie eifersüchtig war. Irgendwo tief in ihr drinnen regte sich so etwas wie Eifersucht. Aber gleichzeitig wusste sie, dass das nicht angebracht war. Derek musste nach vorn schauen.
Aber musste das denn so schnell gehen?
Das Mädchen drehte sich tatsächlich um.
Kylie sah ihr Gesicht und … »Fuck!« Ihre Finger verloren den Halt am Fensterbrett, und sie landete mit einem lauten Plumps auf ihrem Hinterteil.
Wieso? Wie konnte das sein?
35 . Kapitel
»Was ist los?« Della beugte sich neugierig über sie.
»Nichts, nichts«, log Kylie, die immer noch genauso auf dem Boden lag, wie sie aufgekommen war.
»Okay, versuch es noch mal«, forderte sie Della auf, die offenbar ihre Lüge enttarnt hatte.
»Bitte, lass es. Und … gib mir ein bisschen Privatsphäre, um mit … ihm zu sprechen.«
»Ich bin dein Schatten.« Della sah zu, wie sich Kylie aufrappelte.
»Ich weiß«, erwiderte Kylie. »Aber ich bitte dich inständig. Bitte, bitte. Ich brauch ein bisschen Zeit mit ihm allein.«
»Um was zu tun? Ihn zu bespringen?« Kylie ging gar nicht erst auf Dellas Kommentar ein und schüttelte nur seufzend den Kopf. Ihre Freundin fuhr daraufhin herum und stapfte beleidigt davon.
Kylie zog sich wieder am Fenstersims hoch, ließ dann kurz eine Hand los und klopfte ans Fenster. Die beiden schreckten auf.
Derek schaute blinzelnd zum Fenster. Kylie war sich nicht sicher, was Jenny – ja, Haydens Schwester, Jenny – gerade machte. Sie war verschwunden – hatte sich unsichtbar gemacht.
Derek rieb sich die Augen und kam zum Fenster. Er öffnete es und zog dann Kylie mit einem Arm ins Zimmer.
»Das wurde ja auch Zeit«, murmelte er, als er das Fenster hinter ihr zuschob. »Wieso hat das denn so lang gedauert?«
Kylie sah ihn vorwurfsvoll an. »Du hast mich doch beim Abendessen gesehen und kein Wort gesagt.«
»Was hätte ich denn sagen können in einem Raum voller Vampire?«
Ja, da hatte er wohl recht. »Was ist denn los?« Sie sah sich im Zimmer um. »Und Jenny, du kannst ruhig wieder sichtbar werden. Ich hab dich doch schon gesehen.«
Jenny tauchte auf, und ihre Wangen röteten sich. »Das ist nicht so, wie es aussieht. Wir haben nicht …« Sie zeigte auf den Boden, wo ein Kissen und eine Decke lagen.
»Du hättest auf dem Boden schlafen sollen«, fuhr Jenny Derek an.
»Ich konnte nicht schlafen, also dachte ich …« Er schaute Jenny entschuldigend an. »Ich hab dich aber nicht angefasst.«
Kylie schüttelte den Kopf. »Das ist mir egal.«
»Mir aber nicht«, erklärte Jenny und starrte Derek weiter an.
»Ich hab dich nicht angefasst!«, wiederholte er.
Kylie stöhnte auf. »Jenny? Was machst du hier?« In dem Moment fiel Kylie der Alarm ein. »Du warst das. Du bist über den Zaun gesprungen.«
Jenny zog die Augenbrauen zusammen. »Ich hatte ja keine Ahnung, dass der Ort hier so brutal gesichert ist. Nicht mal unsere Siedlung hat so eine Alarmanlage.«
Aber die Chamäleons mussten ja auch nicht jeden Moment mit dem Angriff eines wahnsinnigen Abtrünnigen rechnen. Kylie schüttelte den Kopf und versuchte, sich nur auf eine Sache zu konzentrieren. »Mist!«, murmelte sie. »Weiß Hayden, dass du hier bist?«
Derek und Jenny schüttelten gleichzeitig den Kopf.
Kylie sah Jenny an. »Du bist weggelaufen, stimmt’s?«
Jenny nickte und schlang dann die Arme um den Oberkörper. »Bitte … sei nicht sauer.«
Derek sah Jenny voller Mitgefühl an und wandte sich dann an Kylie. »Wieso bist du so aufgebracht? Du hast doch gesagt, du wolltest ihr helfen.«
Kylie runzelte die Stirn. »Das will ich auch, aber … wegzurennen ist keine Lösung.«
»Bitte«, schaltete sich Derek ein. »Für jemanden, der vor ein paar Wochen selbst weggelaufen ist, machst du den Mund ganz schön weit auf.«
»Ich bin nicht weggelaufen. Ich hab doch allen gesagt, dass ich gehe. Und ich mach den Mund nicht weit auf.« Genervt und trotzdem ein bisschen amüsiert davon, dass Derek Jenny so verteidigte, atmete Kylie tief durch. »Wenn Chamäleons wegrennen bevor sie alt genug sind, werden sie von ihrer Familie verstoßen.«
Derek musterte Jenny von der Seite. »Sie sieht mir aber alt genug aus.«
Kylie verdrehte die Augen. »Ich rede nicht von einem bestimmten Alter. Ich rede
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