Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)
das tun, Lucas. Es ist Teil meiner Aufgabe. So wie du die Dinge unter Werwölfen ändern willst. Glaub mir, ich muss das tun.«
»Nein, das musst du nicht!« Er verstellte ihr den Weg. »Hast du vergessen, dass ich einen Teil der Vision miterlebt habe, als dir deine Großmutter gezeigt hat, was sie mit ihr gemacht haben?«
»Das war vor über vierzig Jahren. Heute ist das anders.« Sie musste sich das selbst die ganze Zeit sagen, sie musste es glauben. Kylie versuchte, an ihm vorbeizugehen.
»Nein!« Er packte sie wieder am Arm.
Sie sah ihn flehend an. »Bitte, Lucas, ich muss das tun. Und du musst mich lassen.«
»Burnett und Holiday werden das nie erlauben«, murmelte er.
»Burnett glaubt nicht, dass sie mir weh tun würden«, widersprach Kylie und spürte im selben Moment einen kalten Lufthauch auf der Haut. Sie war nicht allein. Ihr Vater war bei ihr. Kylie hoffte, dass wenigstens er Verständnis hatte.
»Er glaubt aber auch, dass es Risiken gibt. Er hat mir erzählt, dass er den Leichnam deiner Großmutter deshalb versteckt hat«, widersprach Lucas.
»Es gibt immer Risiken, Lucas.« Sie fasste sich an den Bauch. »Zum Beispiel, wenn man kämpfen lernt. Ich tue das Richtige. Das weiß ich einfach.«
»Wir haben sie nicht kontaktiert«, hörten sie eine Stimme aus Holidays Büro. »Sie hat uns selbst kontaktiert.«
Kylie und Lucas betraten das Büro. Lucas war immer noch außer sich vor Wut, das sah Kylie an seiner Körperhaltung und seinem eisernen Schweigen. Aber wenigstens hatte er nicht mehr versucht, sie aufzuhalten. Sie wusste, dass er spürte, wie ernst es ihr war.
»Kylie würde das nie tun. Woher sollte sie überhaupt wissen, wie sie Sie erreicht?«, fragte Holiday gerade.
Kylie blieb in der offenen Tür zu Holidays Zimmer stehen. »Ich hab meine Mom angerufen und von ihr die Nummer bekommen. Ich hab ihr gesagt, dass ich ihn für Holiday anrufen soll.« Kylie sah den besorgten Blick der Campleiterin. Burnett stand neben ihr. Er sah wütend aus. Kylie hoffte sehr, dass er nicht auf sie wütend war.
Holiday schüttelte den Kopf. »Ich weigere mich, das zuzulassen.«
Kylie betrat das Zimmer, gefolgt von Lucas. Sie schaute Burnett erwartungsvoll an, weil sie hoffte, wenigstens von ihm Unterstützung zu erfahren. »Burnett hat von Anfang an gesagt, dass man mir nicht absichtlich etwas antun würde.«
Holiday sprang auf. »Er hat aber auch zugegeben, dass es gewisse Risiken gibt, weshalb er auch … der Meinung war, dass du es nicht tun solltest.«
»Sie hat recht«, meinte Burnett. »Ich will nicht riskieren, dass …«
»Das Risiko geht wirklich gegen null«, unterbrach ihn der grauhaarige FRU -Agent. »Wir haben Ihnen das doch von Anfang an gesagt. Aber Sie wollten mir ja nicht zuhören.«
Kylie ignorierte den Agenten und wandte sich stattdessen an Holiday. »Es ist meine Aufgabe. Du hast selbst gesagt, dass es eine gute Aufgabe ist.«
»Aber ich wollte nicht, dass du dein Leben aufs Spiel setzt.«
»Ihr wird nichts passieren«, wiederholte der FRU -Agent.
»Wieso kann dann nicht auch ein normaler Arzt die Tests durchführen?« Holiday klang wie eine wütende Mutter. Zweifellos würde sie ihrem Kind eine sehr fürsorgliche Mutter werden.
»Das hab ich Ihnen doch schon vor Monaten erklärt. Es handelt sich nur um eine spezielle Aufnahme des Gehirns und ein paar Bluttests. Der Grund dafür, dass es nicht in einem normalen Krankenhaus durchgeführt werden kann, ist, dass es eben keine Tests für normale Menschen sind.«
»Aber die Gehirnaufnahmen und die Bluttests könnten doch in einem normalen Krankenhaus gemacht werden.« Holiday ließ nicht locker.
»Es ist aber etwas anderes. Die Aufnahmen des Gehirns sind auf ganz spezielle Dinge ausgerichtet, nach denen normalerweise nicht gesucht wird. Dasselbe gilt für die Bluttests. Ein normales Labor kann das nicht machen.«
»Und wie viele von diesen Tests wurden schon gemacht?«, fragte Holiday.
»Tausende«, erwiderte der Agent. »Die FRU führt die Tests schon seit etlichen Jahren durch.«
»Wofür?«
Er runzelte die Stirn. »Forschungszwecke.«
»Und an wem? Was denn für Forschungszwecke?«
»Meistens werden Kriminalfälle untersucht. Aber …«
»Sie führen die Tests an Kriminellen durch und glauben, Sie können dasselbe mit einem Teenager machen?«, fragte Holiday aufgebracht.
»Es ist wirklich sicher.«
»Wollen Sie mir etwa erzählen, dass es niemals Nebenwirkungen gegeben hat?«
»Keine nennenswerten.«
»Also gab
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