Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)
es welche, die Sie uns aber nicht nennen wollen?« fuhr ihn Holiday an.
»Holiday, ich muss das tun«, ging Kylie dazwischen. »Es ist das Richtige. Ich weiß es. Bitte, versuch nicht, mich aufzuhalten!«
Holidays Augen füllten sich mit Tränen, und Kylie tat es unendlich leid, dass sie ihrer Freundin solchen Kummer verursachte.
Kylie wandte sich an den Agenten: »Haben Sie die Papiere mitgebracht, um die ich Sie gebeten hatte?«
»Was denn für Papiere?«, wollte Burnett wissen.
»Eine schriftliche Bestätigung, dass die FRU die Chamäleons als eigene übernatürliche Art anerkennt, wenn die Tests entsprechend ausfallen.«
»Und was dann?« Hayden erschien in einer Zimmerecke. »Muss dann jeder, der sich outet, erst einen Test machen lassen?«
Der FRU -Agent sah Hayden verblüfft an, der immerhin gerade aus dem Nichts aufgetaucht war. »Wir bräuchten noch eine weitere Person, so dass wir die Ergebnisse vergleichen können. Aber wenn wir Kylie und die zweite Person erfasst haben, würde ein Bluttest ausreichen, um sich registrieren zu lassen.«
Hayden sah Kylie an, und sie wusste, was er dachte. »Sie müssen das nicht tun«, sagte sie zu dem Lehrer. Es war eine Sache, ihr eigenes Leben aufs Spiel zu setzen. Jemand anderen zu bitten, es auch zu tun, war etwas anderes.
»Doch, muss ich. Du hast recht. Es ist Zeit, dass sich die Dinge ändern.« Hayden wandte sich an den Agenten. »Sie haben Ihre zweite Person.«
Der Agent zuckte mit den Augenbrauen, um Haydens Muster zu checken. Lucas tat es ihm gleich.
»Mir gefällt das immer noch nicht. Was, wenn die FRU ihr Wort nicht hält?«, fragte Lucas.
Kylie schielte zu Burnett, in der Hoffnung, dass er etwas dazu sagen würde. Er war der FRU immer treu gewesen, und sie vertraute seiner Meinung mehr, als er je erfahren würde.
»Das würde sie nie tun«, sagte Burnett tatsächlich.
Der Raum war kalt und erinnerte Kylie zu sehr an die Vision, die ihre Großmutter mit ihr geteilt hatte. Aber sie klammerte sich an die Gewissheit, dass Lucas, Burnett und Holiday vor der Tür warteten. Zuerst hatte sie so ein Krankenhaus-Nachthemd anziehen müssen. Wirklich wunderschön.
Die Krankenschwester kam zu ihr rüber. »Ich werde dir jetzt ein paar Spritzen geben, um dich zu betäuben. Es ist ein bisschen so wie beim Zahnarzt, wenn er an einem Zahn arbeiten muss. Wir brauchen Blut aus deiner Arteria radialis für die Tests, weshalb es etwas unangenehmer ist als normales Blutabnehmen. Aber diese Spritze müsste helfen.«
Die Schwester hatte recht, es war viel unangenehmer. Kylie wusste nicht, ob die Spritze etwas gebracht hatten, denn es tat immer noch furchtbar weh. Sie kniff die Augen zusammen und konzentrierte sich darauf, dass es bald vorbei war.
Ein paar Minuten später war es das auch. Ehe Kylie für die Gehirnaufnahmen in einen anderen Raum gebracht wurde, durften Lucas, Holiday und Burnett kurz zu ihr. Kylie wusste, dass Hayden seine Gehirnuntersuchung vor ihr gehabt hatte.
»Wie geht’s Hayden?«, fragte sie deshalb als Erstes.
»Wir waren grad bei ihm«, antwortete Burnett. »Es geht ihm gut, er meinte, es wäre ganz locker gewesen.«
Kylie nickte. Holiday sah immer noch unglücklich aus.
»Du kannst es immer noch abblasen.«
»Holiday«, sagte Kylie ernst. »Ich zieh das jetzt durch.«
Die Fee seufzte frustriert und legte sich eine Hand auf den Bauch. »Ich hoffe, mein Kind wird nicht auch so dickköpfig.«
Kylie schaute Burnett an und grinste. »Mit dem Vater, würde ich sagen, stehen die Chancen gut, dass es nichts anderes als dickköpfig wird.«
»Hey, ich bin gar nicht so schlimm.« Burnett lächelte, doch Kylie wusste, dass er sich das Lächeln abringen musste. In seinen Augen sah sie, dass auch er sich Sorgen um sie machte.
Ein paar Sekunden später verließen Burnett und Holiday das Zimmer. Lucas blieb bei ihr und stellte sich neben das Bett. Er nahm ihre Hand – die mit dem Pflaster – und strich mit dem Daumen vorsichtig darüber. Sie wusste, dass er daran dachte, wie sie ihn geheilt hatte.
»Wenn das alles hier vorbei ist, müssen wir uns mal unterhalten. Es gefällt mir gar nicht, dass du mir nicht erzählt hast, was du vorhast. Oder dass der Lehrer auch ein Chamäleon ist. Und ich weiß, ich hab es nicht verdient, dass du ehrlich mit mir bist. Aber du hast neulich so recht gehabt, als du gesagt hast, dass wir keine Geheimnisse voreinander haben sollten. Ich will das nicht mehr.«
Sie schluckte mühsam. »Ich auch
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