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Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Hunter
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Wahrheit einfach zu schmerzhaft war. Wenn die Wahrheit sich anfühlte, als würde es einem das Herz zerreißen.
    »Ich weiß auch, dass du mich nur bestrafen möchtest. Und das funktioniert auf jeden Fall, es geht mir total beschissen. Und ich weiß, dass ich es verdient habe.« Er rieb sich den Nacken.
    Kylie blinzelte die erste Träne weg. Sogar im Dunkeln konnte sie die Male an seinem Hals sehen. Male, die sie ihm verpasst hatte. Bei der Erinnerung daran, wie sie ihm fast die Luftröhre zerquetscht hätte, verschränkte sie unwillkürlich die Arme vor der Brust.
    »Ich wollte dich nicht erwürgen«, platzte sie heraus. »Es war ein Trick von … Mario. Ich weiß echt nicht, wie er es gemacht hat, aber …«
    »Das weiß ich doch.« Er fuhr sich mit der Hand über die Würgemale. »Das ist nichts, verglichen damit, wie ich mich in mir drinnen fühle. Ich meine, dass du nicht mit mir reden möchtest und nicht mehr in meiner Nähe sein kannst. Du hast keine Ahnung, wie sehr es mir wehtut, nur hier zu stehen, so nah bei dir … Kannst du dir vorstellen, wie schwer es ist, hier zu stehen und zu wissen, dass du nicht möchtest, dass ich dich berühre?« Er machte einen kleinen Schritt auf sie zu, als wollte er es austesten.
    Obwohl es nur ein paar Zentimeter waren, konnte Kylie ihn riechen. Ihr fiel ein, dass sie seinen besonderen Geruch bereits gerochen hatte, als sie zur Haustür hereingekommen war. Sie hätte es wissen sollen. Sie hätte wissen sollen, dass ein Teil des Geruchs, den sie mit Zuhause assoziiert, sein Geruch war. Er war auch irgendwie ihr Zuhause. Oder zumindest war er es mal gewesen.
    Jetzt fühlte sie sich heimatlos.
    Lucas fasste offenbar neuen Mut, denn er kam einen weiteren Schritt näher.
    Sie wich zurück. Und das sagte schon alles.
    »Siehst du.« Lucas klang niedergeschlagen. »Aber ich weiß, dass ich dir noch etwas bedeute, weil … weil du mein Leben gerettet hast. Du hättest auch aus dem Weg gehen können und zulassen können, dass Mario mich tötet. Doch das hast du nicht. Du hast den Feuerball abgefangen, der für mich gedacht war.«
    Sie konnte seine Gefühle spüren, und sie wünschte, sie könnte sie irgendwie abwehren. Wie viel mehr konnte sie ertragen? Hatte nicht jeder eine Grenze, wie viele Gefühle man ertragen konnte? Sie hatte ihre definitiv überschritten.
    »Na schön, ich hab dir das Leben gerettet. Bring mich nicht dazu, es zu bereuen.« Sie machte eine Handbewegung in Richtung Tür. »Geh jetzt. Ich will dich hier nicht mehr sehen.« Und das war die Wahrheit. Sie wollte Lucas, den Kerl, der sie betrogen hatte, nicht bei sich haben. Sie wollte den Typ, dem sie vertrauen konnte, von dem sie gedacht hatte, dass er alles tun würde, um sie zu beschützen. Und doch waren die beiden ein und dieselbe Person.
    Er wagte einen weiteren Schritt auf sie zu. Kylie sah, dass er nervös war.
    »Ich hab dir wehgetan«, stellte Lucas fest. »Das weiß ich, und ich bin bereit, alles zu ertragen. Ich hab es verdient. Deshalb bin ich gekommen. Um dir zu sagen, dass ich eingesehen habe, dass es falsch war, was ich getan habe. Und wenn du irgendwann nicht mehr so sauer auf mich bist, werde ich immer noch hier sein. Es ist mir egal, wie lange es dauert.«
    Sie musste wegsehen, als sie daran dachte, wie er bei der Feier vor seiner Familie und seinen Freunden gestanden hatte. In seinem schicken Anzug hatte er so gut ausgesehen und so erwachsen – mehr wie ein Mann als ein Junge. Das Bild, wie er nach Moniques Hand griff, kam ihr in den Sinn, begleitet von den Versprechen, die sie sich gegeben hatten. Die Art von Versprechen, die man nicht so einfach brach.
    Die Erinnerung war schmerzvoll. Kylie schaute Lucas an. »Du hast ihr deine Seele geschenkt.«
    Er schüttelte vehement den Kopf. »Nein, du täuschst dich. Ich habe ihr nicht meine Seele geschenkt. Ich habe gelogen. Ich hätte ihr meine Seele gar nicht schenken können, weil sie bereits jemand anderem gehört. Du hast sie genommen, als du sieben Jahre alt warst.« Seine Stimme zitterte. »Und wenn ich noch ein Stückchen davon übrig hatte, hast du dir das auch noch genommen. Nämlich an dem Tag, als du hier nach Shadow Falls gekommen bist. Werwölfe glauben daran, dass es nur einen Seelenverwandten gibt. Und du bist meine Seelenverwandte, Kylie Galen. Ich wusste es damals, und es hat sich nichts daran geändert.«
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie atmete tief ein und versuchte, ihre Gefühle unter Kontrolle zu bekommen. Doch es

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