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Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Hunter
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friedvollen Traums. Falsch, eines Traumwandelzustands. Das friedvolle Gefühl verließ sie schlagartig. Sie war schon lange nicht mehr traumgewandelt. Da fiel ihr auf, dass es auch gar nicht ihr Traum war. Sie war nicht zu Derek gegangen. Er war zu ihr gekommen. Und jetzt führte er sie irgendwohin – er ging vor ihr her und hielt ihre Hand. Sie gingen einen Pfad entlang. Im Wald.
    Kylie versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. Wie viel Uhr war es? Wie lange hatte sie geschlafen? Sie musste damit aufhören.
    Doch dann drehte sich Derek zu ihr um und lächelte sie an. Sie vergaß alles und ließ sich auf die Traumwelt ein – eine sichere Welt. Sie schaute nach oben. Sanfte Morgensonnenstrahlen fielen durch das grüne Blätterdach.
    »Wir gehen zu unserem Felsen. Du bist doch gern dort, oder?« Er drückte sanft ihre Hand. Seine Handfläche war warm. Tröstlich. Es war seltsam, aber seine Hand zu halten fühlte sich so ähnlich an wie eine Umarmung – wie eine warme Umarmung. Andererseits war das auch Derek. Er hatte immerhin diese Feenkräfte, die seine Berührung … speziell machte.
    Bedeutsam.
    Ihre Gedanken waren umnebelt, doch sie erinnerte sich noch vage daran, wie er in der Nacht versucht hatte, sie zu küssen. Und dass sie gedacht hatte, es würde nicht leicht werden, ihn auf Abstand zu halten. Wollte sie ihn überhaupt auf Abstand halten?
    Die Antwort blieb irgendwo zwischen ihrem Herz und ihrem Kopf stecken. Aber das war nur ein Traum, versuchte ihr Verstand sie zu beruhigen. Sie würde später über alles nachdenken. Das würde sie wirklich tun, das versprach sie sich selbst.
    »Du hast es immer gemocht, wenn wir zum Felsen gegangen sind«, sagte Derek.
    »Ja, aber …« Sie blieb abrupt stehen und schaute an sich runter. Sie trug abgeschnittene Jeans und ein T-Shirt. Und sie war barfuß. Das feuchte Gras und die Erde fühlten sich gut an unter ihren Fußsohlen. Eindeutig ein Traum. Wenn es keiner wäre, würden sie jetzt bestimmt Steinchen und Dornen piksen. Aber es war nicht echt. Nicht wirklich. Sie musste vorsichtig sein. Sie bewegte die Zehen und versuchte sich klarzuwerden, was richtig und was falsch war.
    Derek hielt immer noch ihre Hand und schaute sie erwartungsvoll an. »Komm einfach mit mir, Kylie. Schenk mir das, bitte.« Sie konnte bereits das Plätschern des Flusses hören, der mit der Zeit die Steine, über die er floss, glattgewaschen hatte. Der Geruch der Sträucher und der hohen Bäume belebte die Luft, die sie atmete.
    Eine leichte Brise fuhr Derek durch die Haare. »Schenk mir ein bisschen Zeit mit dir.«
    Sie starrte ihn an, durch ihre eigenen Haare, die vor ihren Augen im Wind tanzten. Sie sah das Flehen in seinem Blick.
    Ein
Nein
lag ihr auf der Zunge, doch da fiel ihr Blick auf die Würgemale an Dereks Hals. Male, die denen an Lucas’ Hals glichen. Derek hatte die Male nicht von ihr, sondern von Mario. Aber Kylie war der Grund gewesen. Derek hatte sich auf Mario gestürzt, um sie zu beschützen.
    Er war bereit gewesen, für sie zu sterben.
    Er liebte sie.
    »Bitte«, wiederholte Derek, und seine Stimme klang traurig.
    Mit ihm zu gehen, fühlte sich nicht ganz richtig an, aber ihn abzuweisen fühlte sich falsch an.
    »Aber nur zum Reden«, sagte Kylie und hob eine Augenbraue.
    »Klar.« Er grinste, und die goldenen Sprenkel in seinen Augen funkelten. Sie erinnerte sich gut an diesen Gesichtsausdruck. Dieses schelmische Grinsen, das ihn so sexy aussehen ließ.
    Er drehte sich wieder um, und sie ging ihm hinterher. Ein paar Minuten später kamen sie am Fluss an. Er machte eine einladende Handbewegung zum Felsen.
    »Es ist alles gerichtet, verehrte Dame«, sagte er in feierlichem Tonfall und machte eine altmodische Verbeugung, als würde er in einem Schultheaterstück mitspielen.
    Dabei sah er so süß aus, dass Kylie sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. »Du bist verrückt.«
    »Ja, vielleicht. Aber wenn ich dich damit zum Lächeln bringe, bin ich gern immer verrückt. Du hattest echt ’ne harte Nacht. Du verdienst es, ein bisschen Spaß zu haben.«
    »Ja, allerdings«, erwiderte Kylie und sprang mit einem Satz auf den Felsen.
    Er folgte ihr und seine Schulter streifte ihre, als er an ihr vorbeikletterte. Kylie musste unwillkürlich an das erste Mal denken, als Derek sie zu dem Felsen gebracht hatte. Alles hatte so verzaubert gewirkt, wie aus einem Märchen – wie eine Zeichnung in einem Kinderbuch. Andererseits war ihr das damals mit Derek öfters passiert, und nicht

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