Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)
einen Kloß im Hals. »Ich will jetzt nicht darüber reden.«
»Okay … Dann lass uns über was anderes reden. Was Gutes. Wusstest du, dass Holiday und Burnett planen, hier im Camp zu heiraten?«
»Nein, das wusste ich nicht!« Das war wirklich etwas Gutes. »Für wann ist die Hochzeit denn geplant?«
»Sie haben noch kein Datum festgelegt. Ich hab das Gefühl, sie wollten warten, bis du zurück bist. Jetzt wird es bestimmt bald soweit sein. Ich war neulich bei Holiday, und bei ihr in der Wohnung waren überall Sachen von Burnett. Ich glaub, er wohnt jetzt bei ihr. Die beiden sind so heiß aufeinander, ich wette, die haben dreimal am Tag Sex.«
Kylie verzog das Gesicht. »Gibt es wirklich Leute, die es so oft machen?«
»Keine Ahnung«, erwiderte Miranda, »aber ich hoffe es.«
Daraufhin mussten beide kichern. Kylie wurde warm ums Herz. »Burnett und Holiday haben es verdient, glücklich zu sein.«
»Haben wir das nicht alle verdient?« Miranda seufzte wieder. »Ich sag nur noch das eine, dann halt ich die Klappe, okay? Ich weiß, du bist echt sauer auf Lucas, und ich kann es dir nicht verübeln, aber … vielleicht solltest du ihn noch nicht völlig aufgeben. Du würdest auch nicht zulassen, dass ich Perry aufgebe.«
Kylie schüttelte missmutig den Kopf. »Vor zwei Wochen hast du mir noch gesagt, ich soll ihn in den Wind schießen und zurück zu Derek gehen.«
»Das war, bevor ich gesehen hab, wie sehr Lucas leidet. Ich glaub, er liebt dich …«
Kylie schüttelte wieder den Kopf. »Ich will jetzt echt nicht darüber reden. Ich will nicht mal darüber nachdenken. Ich will nur … ich muss meine Mom anrufen, und dann will ich nur schlafen. Bist du mir böse, wenn ich dich jetzt allein lasse?«
»Gehst du heut gar nicht in die Schule?«
Kylie dachte kurz darüber nach. »Nein, ich glaub, ich mach lieber blau. Ich hab die ganze Nacht noch nicht geschlafen.«
»Oh, dann solltest du besser schlafen gehen.« Miranda musterte sie von der Seite. »Warum hab ich das blöde Gefühl, dass du mir noch nicht alles erzählt hast?«
Kylie seufzte. »Weil es so ist, aber ich bin einfach zu erschöpft, dir jetzt alles zu erzählen. Später wirst du jedes schreckliche Detail von mir erfahren.«
Miranda nickte. »Wie schrecklich?«
»Ziemlich schrecklich.«
»Okay. Aber ich werde vielleicht ab und zu mal bei dir reinschauen. Ich hab dich echt vermisst.«
Kylie lächelte. »Ich hab dich auch vermisst.«
»Du kannst dir meinen Teddy ausleihen, wenn du magst.«
»Ich glaub, das Angebot nehme ich an.« Kylie schnappte sich Mirandas Teddy. »Danke.« Dann stand sie auf und verließ Mirandas Zimmer. Das riesige Stofftier hielt sie fest an sich gedrückt, als wäre es ihr Rettungsring.
Notfalls konnte sie sich den Teddy immer noch vors Gesicht halten, um die abgetrennten Körperteile nicht sehen zu müssen.
12 . Kapitel
Zum Glück war der Geist das Warten wohl müde geworden, denn Kylie fand den Raum warm vor. Ihr schwarzweißer Kater, Socke, lag friedlich schlafend auf ihrem Kopfkissen.
Als sie sich zu Socke aufs Bett gesellte, machte ihr der kleine Kater Platz und bearbeitete dann den großen Teddybären, den Kylie immer noch an sich gedrückt hielt, mit den weißen Pfötchen.
»Schon verstanden, dich zu knuddeln ist viel besser.« Sie setzte den Teddy auf dem Boden ab. Der Kater sprang auf Kylies Brust, und sie streichelte den kleinen Kerl ausgiebig. Nach ein paar Minuten setzte sie sich wieder auf und platzierte Socke neben sich auf der Matratze. »Sorry, Kleiner, ich muss jetzt Mom anrufen. Aber keine Sorge, es wird nicht lang dauern. Sie ist bestimmt eh zu beschäftigt mit diesem Super-John, um mit mir zu reden.«
In dem Moment fiel es ihr wie Schuppen von den Augen, was ihr Problem mit John war. Zumindest ein Teil des Problems. Sie war eifersüchtig. Sie hatte das Gefühl, das Verhältnis zu ihrer Mutter war gerade auf dem Weg der Besserung gewesen, als John daherkam und die Aufmerksamkeit ihrer Mutter stahl. War es denn falsch von Kylie, dass sie wenigstens für eine Weile das Wichtigste im Leben ihrer Mutter sein wollte?
Wahrscheinlich,
beantwortete Kylie ihre eigene Frage. Besonders jetzt, wo sie nicht mehr zu Hause wohnte. Es war das gute Recht ihrer Mutter, ein eigenes Leben zu führen.
Aber Kylies Eifersucht war nur das halbe Problem. Nur, was war die andere Hälfte? Sie konnte ihn schlicht und ergreifend nicht ausstehen. Dabei hatte Burnett den Mann extra für sie überprüfen lassen und nichts
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