Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)
diese Weise erfahren sollen. Ich war einfach so …«
»Sauer?«, ergänzte Holiday. »Das war ja auch berechtigt. Er hat dich vorschnell verurteilt. Das macht er leider öfters.« Ihre Stimme zitterte.
Kylie bemerkte die Packungen der Schwangerschaftstests im Mülleimer. »Hast du die Tests gemacht?«
Sie nickte.
»Und?«
Holiday nickte wieder. »Alle drei sagen ja. Wie groß ist wohl die Wahrscheinlichkeit, dass sie alle falsch liegen?«
»Weiß Burnett es schon?«, fragte Kylie.
Sie schüttelte den Kopf. »Er ist noch nicht wieder im Büro gewesen. Hat kein Wort mehr zu mir gesagt. Ist einfach ins Auto gestiegen und davongefahren.«
»Moment mal. Er hat doch was gesagt.« Kylie zog Holidays Handy aus der Tasche. »Er hat dir ’ne SMS geschrieben. Deshalb bin ich ja hier. Ich dachte, es könnte vielleicht wichtig sein.«
Holiday nahm ihr das Handy aus der Hand und drückte panisch ein paar Tasten. Tränen traten ihr in die Augen, und sie schlug sich die Hand vor den Mund.
»Heißt das jetzt was Gutes oder was Schlechtes?«, fragte Kylie aufgeregt.
Holiday sah sie an. Dann lächelte sie durch die Tränen. »Er schreibt: ›Ich bin grad im Blumenladen und versuche rauszufinden, welche Blumen am besten sagen, dass ich ein Idiot bin und du mir bitte verzeihen sollst.‹« Holiday atmete tief ein. »Er ist ein Idiot!« Sie hickste.
»Aber ich bin
dein
Idiot!«, tönte es von der Tür.
Kylie drehte sich zu Burnett um, der gerade mit dem größten und seltsamsten Blumenstrauß, den sie je gesehen hatte, durch die Tür kam. Holiday ließ sich in ihren Schreibtischstuhl sinken. Ein paar Tränen rollten ihr noch über die Wangen.
Burnett ging an Kylie vorbei und stellte die Blumen vor Holiday auf dem Schreibtisch ab. »Du hast mir nicht geantwortet, also hab ich von allen Blumensorten, die sie hatten, eine genommen.«
Burnetts Blick fiel auf den Mülleimer, und er sah schnell Holiday an. »Sind wir schwanger?«
Sie nickte und wischte sich über die Wange.
»Verzeih mir«, bat Burnett mit belegter Stimme. »Ich hab nur Angst. Ich hatte selbst keinen Vater, und die meisten meiner Pflegeeltern waren nicht gerade gute Vorbilder. Aber dann ist mir aufgegangen, dass du eine so wunderbare Mutter sein würdest, dass es egal ist, wenn ich nicht so gut bin mit der Vatersache.«
»Du wirst aber gut sein«, hickste Holiday.
»Aber wenn nicht, weist du mich zurecht, okay?«
Sie nickte. »Worauf du wetten kannst.«
Kylie grinste und wollte sich leise aus dem Zimmer verdrücken. Sie war schon fast bei der Tür angekommen, als sich Burnett zu ihr umdrehte. »Und dir schulde ich auch eine Entschuldigung.«
Kylie nickte. »Und ich schulde dir eine.«
Burnett lächelte. »Angenommen.«
»Aber keine Geheimnisse mehr, okay? Auch nicht zwischen dir und Hayden. Wenn es um mich geht, will ich Bescheid wissen.«
Burnett seufzte. »Abgemacht. Jetzt, wo wir das geklärt haben … könntest du vielleicht rausgehen, damit ich die Mutter meines Kindes küssen kann, ohne deine Jungfrauen-Augen zu beleidigen?«
»Klar, hau rein!« Kylie grinste und ging zur Tür.
»Kylie?«, rief Holiday.
Kylie drehte sich noch mal um. »Die Brightens haben angerufen, als wir weg waren. Sie planen immer noch, dich morgen zu besuchen. Ich wollte dich nur dran erinnern.«
Kylie nickte und verließ das Zimmer. Sie fragte sich, wie das wohl mit den Brightens werden würde.
Kaum auf der Veranda angekommen, kam ihr schon Della entgegengesprungen. »Holiday ist schwanger?«, quietschte sie.
Kylie hielt ihrer Freundin schnell die Hand vor den Mund. »Du solltest doch nicht lauschen.«
»Ich wollte es ja nicht«, nuschelte Della durch Kylies Finger. »Burnetts Stimme ist einfach zu laut.«
»Schon klar.« Kylie glaubte Della kein Wort.
Della quietschte wieder. »Das ist so cool!«
Kylie vergaß für einen Moment den Besuch der Brightens und ließ sich von Dellas Freude mitreißen. »Was ist so cool?«, fragte Miranda, die gerade zu ihnen kam.
Della sah Kylie erwartungsvoll an. »Wir müssen es Miranda sagen. Nur Miranda.«
»Ja, das müsst ihr!« Miranda hüpfte aufgeregt auf und ab. »Ich weiß zwar nicht, worum es geht, aber ich will es wissen.«
Kylie holte tief Luft. »Na gut, aber du darfst es niemandem erzählen.«
»Ich schweige wie ein Grab«, versprach Miranda. »Also, was gibt’s?« Sie rieb sich vorfreudig die Hände.
Della schob die beiden vor sich her die Verandatreppe hinunter und vom Gebäude weg. Unter ein paar Bäumen
Weitere Kostenlose Bücher