Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)
Fee befürchtet hatte. Kylie erinnerte sich, wie Holiday ihr erzählt hatte, dass Burnett sich nicht sicher war, ob er Vater sein wollte. Kylie hatte plötzlich das Bedürfnis, sich für ihre … Gemeinheit zu entschuldigen. Aber der Augenblick erschien ihr nicht passend.
Nachdem er das Auto geparkt hatte und sie durch das Eingangstor gegangen waren, rief Burnett Perry zu sich, der gerade auf dem Weg zum Speisesaal war. Er wies den Gestaltwandler an, Kylie zu ihrer Hütte zu begleiten.
»Was ist denn los?«, fragte Perry und musterte Kylie, als Burnett und Holiday schweigend davongingen. »Ich hab ihn noch nie so … geschockt gesehen. So als ob die Lichter zwar an sind, aber niemand zu Hause ist.«
»Ach, es ist nichts«, wiegelte Kylie ab. Sie fühlte sich zum Heulen und hätte sich ohrfeigen können.
Sobald sie zu Hause durch die Tür kam, wollte sich Kylie nur noch in ihr Bett verziehen.
Doch Della kam aus ihrem Zimmer geschossen und versperrte ihr den Weg. »Was ist denn los?«, fragte Della. »Erst kommst du verheult zum Unterricht, dann verhält sich Holiday höchst seltsam, und jetzt kommst du hier reingeschlichen wie ein geprügelter Welpe. Und sag jetzt nicht, dass mich das nichts angeht. Ich bin deine Freundin, und damit hab ich das Recht, mich in dein Privatleben einzumischen.«
Kylie umarmte Della dankbar. »Ich hab dich lieb.«
»Okay … ich … ich wollte eigentlich nicht auf Gefühlsduselei machen.« Della schob Kylie von sich.
»Ich weiß, aber das war lieb von dir«, meinte Kylie. »Dummerweise, kann ich … über die Sachen nicht reden. Und ich muss dringend telefonieren.« Sie winkte Della von ihrer Zimmertür weg. Was sie auch widerwillig tat.
Kylie rief zunächst Hayden an, um ihn zu warnen, dass ein aufgebrachter Burnett bei ihm auftauchen könnte.
»Wieso denn? Was hab ich denn jetzt wieder gemacht?«, wollte Hayden wissen.
»Mein Großvater ist in dem Drogeriemarkt aufgetaucht. Ich nehme an, Sie haben ihm gesagt, wo ich bin.«
»O verdammt! Ich hab es tatsächlich erwähnt, aber … ich dachte nicht, dass er gleich da hinfährt. Ich schätze, ich packe dann mal meine Sachen«, murmelte er seufzend.
»Nein, bitte nicht. Erklären Sie ihm einfach, dass Sie nicht wussten, dass er in die Stadt fahren würde. Beruhigen Sie ihn einfach. Erzählen Sie ihm irgendwas. Aber … gehen Sie nicht weg. Ich brauche Sie doch hier. Und … seien Sie nicht zu hart zu Burnett. Er … hat einen miesen Tag.«
»Was ist denn passiert?«, fragte Hayden.
»Er musste sich mit mir rumschlagen«, erwiderte Kylie niedergeschlagen.
»Oh, na das ist hart«, neckte sie Hayden, aber Kylie war nicht zu Späßen aufgelegt.
Danach rief Kylie ihren Stiefvater zurück. Sie redeten gut fünf Minuten, in denen sie ihm versicherte, dass es ihr gutging und sie nur ihr Handy verlegt hatte.
Sie hörte ihm an, dass er traurig darüber war, dass ihre Mom in London war. Na ja, vielleicht war es auch ein Hinweis, dass er empört ausgerufen hatte: »Verdammt nochmal, sie hätte mir sagen sollen, dass sie das Land verlässt!«
»Ich bin mir sicher, sie hat es nur vergessen«, log Kylie, weil sie nicht wusste, was sie sonst sagen sollte.
Als Kylie gerade das Gespräch beendet hatte, vibrierte ihre Hosentasche. Oh, Mist! Sie hatte ganz vergessen, dass sie noch Holidays Handy hatte.
Sie zog das Telefon aus der Tasche und sah, dass Burnett Holiday eine SMS geschrieben hatte. Es war bestimmt wichtig, dass Holiday die Nachricht möglichst bald las. Sie rannte aus dem Zimmer und rief nach Della. »Los, komm!«
Ohne eine Antwort abzuwarten, sauste Kylie aus der Tür. Innerhalb einer Sekunde war Della an ihrer Seite.
»Wo gehen wir denn hin?«
»Zum Büro. Ich muss zu Holiday.«
»Und du willst mir immer noch nicht verraten, was eigentlich los ist?«
»Tut mir leid.« Kylie beschleunigte ihre Schritte.
Am Büro angekommen, bat sie Della, vor der Tür zu warten. Ihre Freundin verdrehte die Augen, tat aber wie geheißen. Kylie ging hinein und fand Holidays Tür geschlossen vor. Sie klopfte an.
»Wer ist da?«, fragte Holiday, und Kylie konnte spüren, dass die Campleiterin darauf hoffte, dass es Burnett war.
»Ich bin’s«, antwortete Kylie und trat ein.
Holiday stand hinter ihrem Schreibtisch. Sie seufzte. Ihre Augen waren verquollen. Offenbar weinte die Fee auch nicht viel hübscher als Kylie. »Es tut mir so leid.« Kylie musste schlucken.
»Es ist nicht deine Schuld.«
»Doch ist es wohl. Er hätte es nicht auf
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