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Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Hunter
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neben dem Weg flüsterte sie schließlich: »Rate mal, wer schwanger ist?«
    Miranda riss die Augen auf und starrte Kylie an. »Ich dachte, du hättest es noch nie getan?«
    »Doch nicht ich!« entgegnete Kylie. »Holiday.«
    Miranda machte große Augen. »Wie krass! Hier rennt bald ein Baby-Burnett rum, das ist ja übelst cool!« Sie grinste breit.
    »Ich weiß.« Kylie konnte plötzlich nicht mehr aufhören zu lächeln. Allerdings nur so lange, bis ein abgetrennter Kopf aus dem Baum über ihnen auf Kylies Fuß herabfiel. Kylie schrie auf und kickte den Kopf wütend weg. Sie schrie wieder, als sich die toten Augen in ihren Höhlen bewegten und sie dann anschauten.
     
    Am nächsten Morgen stand Kylie etwas früher auf, um noch ihre E-Mails zu checken, ehe sie mit den Mädels zum Frühstück ging. Noch ziemlich verschlafen saß sie da und starrte auf den schwarzen Computerbildschirm. Wenigstens hatte sie nicht wieder komische Träume gehabt, keine Köpfe waren mehr aus den Bäumen gefallen, und das Schwert war auch nicht wieder aufgetaucht. Trotzdem hatte sie kaum geschlafen. Es waren alle möglichen Dinge gewesen, die sie wach gehalten hatten.
    Zuerst hatte sie über den bevorstehenden Besuch von Daniels Adoptiveltern nachgedacht und sich gefragt, worüber sie mit ihnen reden sollte. Mit ihrem echten Großvater hatte sie schnell eine Verbindung gefunden, aber er hatte auch nicht ihren Vater großgezogen. Er hatte ihm nicht das Fahrradfahren beigebracht oder das Baseballspielen. Er hatte seinen Sohn eigentlich gar nicht gekannt – anders als diese Leute. Was sie ihr wohl über ihren Vater erzählen würden? Hatten sie ihn liebgehabt? Vermissten sie ihn, seit er nicht mehr in ihrem Leben war?
    Daraufhin vermisste sie ihren Vater plötzlich selbst ganz schrecklich. Also nahm sie die Fotos hervor und verbrachte die nächste Stunde damit, Bilder anzuschauen und mit ihrem Vater zu reden. Ja, sie redete mit ihm, als könnte er jedes Wort hören, das sie sagte. Sie erzählte ihm von ihrer Aufgabe. Wie sie den anderen jungen Chamäleons helfen wollte. Sie musste nur noch einen Weg finden. Sie erzählte ihm auch von Mario und ihrem Gefühl, dass sie sich ihm doch irgendwann stellen musste. Allein.
    Kylie beichtete ihrem Vater, wie viel Angst sie davor hatte. Angst vor der abgrundtiefen Bösartigkeit, die von dem Mann ausging. Angst davor, dass sie nicht stark genug sein würde, ihm entgegenzutreten und ihn gar zu besiegen.
    Währenddessen hatte sie ein paarmal das Gefühl, dass ihr Vater bei ihr war, meinte, seine vertraute Geisterkälte zu spüren. Eine Kälte, die ihr tatsächlich angenehm war und ihr das Gefühl gab, dass sie nicht alleine war – nicht bei Mario und nicht beim Besuch der Brightens. Dann musste sie wieder an die Worte denken, die er ihr vor gar nicht allzu langer Zeit gesagt hatte.
Aber bald. Bald werden wir das alles zusammen herausfinden.
    War es ihr Schicksal, gegen Mario zu kämpfen und den Kampf zu verlieren? Würde sie ihren Vater bald im Jenseits treffen?
    Mit einem leicht flauen Gefühl im Magen steckte sie die Bilder zurück in den Umschlag. Sie versuchte sich damit zu beruhigen, dass Holiday ihr gesagt hatte, dass es das nicht zu bedeuten hatte. Lieber Gott, sie hoffte, dass es nicht so war. Sie war noch nicht bereit, diese Welt zu verlassen.
    Als sie endlich nicht mehr über Daniels rätselhafte Botschaft nachgrübelte – sie hatte einfach beschlossen, Holiday zu glauben –, machte sie sich stattdessen Gedanken über das, was Fredericka ihr gesagt hatte. Wegen Kylie wurde Lucas jetzt wahrscheinlich nicht in den Rat der Werwölfe aufgenommen. Sie wusste zwar, dass es nicht ihre Schuld war – er hatte sich das schließlich alles selbst eingebrockt –, aber sie hatte trotzdem ein schlechtes Gewissen. Es war nicht leicht, gleichzeitig wütend auf jemanden zu sein und so starke Schuldgefühle zu haben. Wie sollte sie nur damit umgehen? Sie hatte keine Ahnung.
    Und dann war da noch Derek. Es war wohl am besten, das Ganze im Keim zu ersticken, ehe alles außer Kontrolle geriet. Wenn es das nicht schon war. Sie musste an das Mittagessen gestern denken, was der Grund gewesen war, wieso Kylie das Abendessen ausgelassen und sich stattdessen von Miranda ein Stück Pizza hatte mitbringen lassen. Tja, ihre alte Verdrängungstaktik funktionierte nach wie vor. Sie sollte stolz auf sich sein. Oder auch nicht.
    Doch wenn sie ganz ehrlich zu sich war, wusste sie, dass sie ihre Probleme nicht verdrängen

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