Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)
die ganzen Dinge nicht ändern können, die er bei den Werwölfen verändern wollte. Sein eigenes Rudel wird ihn wahrscheinlich nicht mehr als Anführer akzeptieren. Früher oder später …«
»Aber er hat sich für dich entschieden, Kylie. Er hat diese Wahl getroffen. Du hast ihn nicht dazu gezwungen.«
Kylie nickte und sah ihm dabei fest in die Augen. »Vielleicht war es aber die falsche Entscheidung.«
Er lehnte sich an sie, und sie spürte seine Wärme an ihrer Schulter. »Ich wette, das denkt er nicht.«
Sie schüttelte den Kopf. »Das Werwolfsein ist alles für ihn.«
Kylies Handy piepste – eine SMS . Gleich danach meldete sich auch Dereks Telefon. Kylie zog das Handy aus der Tasche und sah, dass die SMS von Burnett war. Derek checkte ebenfalls seine Nachrichten.
» SMS von Burnett«, meinte er.
»Oh, Mist«, entfuhr es Kylie, als sie den Text der Nachricht las.
Komm sofort zum Büro!
Verdammt,
dachte Kylie.
Was ist denn jetzt wieder passiert?
Burnetts SMS an Derek lautete entsprechend:
Bring Kylie sofort zum
Büro!
Also machten sich Derek und Kylie so schnell wie möglich auf den Weg. Kylie hätte natürlich auch schneller laufen können, aber sie nahm Rücksicht auf Derek. Was machten ein paar Sekunden schon aus?
Als sie beim Büro ankamen, klopfte ihr Herz wie wild. Sie war sich nicht sicher, ob es an der Aufregung lag, oder ob sie einfach nur außer Puste war.
Schon auf der Verandatreppe konnte Kylie die Stimmen hören.
Mist,
dachte Kylie,
was macht denn mein Stiefvater hier?
»Das ist mein Stiefvater«, erklärte sie Derek hastig. »Ich kümmere mich lieber allein darum.«
Sie lief schnell ins Büro und traf in Holidays Zimmer auf eben die, Burnett, ihren Stiefvater und Jonathon. Was zur Hölle hatte denn Jonathon hier zu suchen? Ihr Stiefvater, Tom Galen, stand in der Mitte des Raums, gegenüber von Holidays Schreibtisch, wo Holiday ziemlich gelassen in ihrem Sessel saß. Die Haltung ihres Stiefvaters war jedoch eine ganz andere, er sah äußerst angespannt aus.
Und auch Burnett wirkte nicht wirklich ruhig, doch er versuchte offenbar, sich zu beherrschen. Jonathon allerdings … der junge Vampir kämpfte sichtlich mit irgendwelchen Schuldgefühlen. Und Kylie hatte plötzlich ein ganz schlechtes Gefühl.
Holiday schaute kurz auf, als Kylie im Türrahmen erschien, doch ihr Stiefvater bemerkte sie zunächst nicht.
»Was für eine Art Schule führen Sie hier denn überhaupt?«, fragte Tom Galen aufgebracht.
»Dieselbe Art Schule, wie sie der Staat auch führt«, antwortete Holiday mit ruhiger Stimme. »Wir haben nicht umsonst ein Sicherheitstor. Sie haben es einfach so passiert, und der Alarm ist losgegangen. Sie wurden für einen Eindringling gehalten.«
»Ich bin aber kein verdammter Eindringling. Ich bin der Vater einer Ihrer Schülerinnen.«
»Väter brechen aber normalerweise nicht in Schulen ein«, bemerkte Burnett.
»Was ist passiert?«, fragte Kylie.
Ihr Vater fuhr herum, und zumindest ein Teil der Anspannung schien von ihm abzufallen. »Ich bin übers Tor geklettert, anstatt auf irgendeinen Knopf zu drücken, und jetzt tun die so, als wäre ich in Fort Knox eingebrochen. Dieser Halbstarke hat mich angegriffen.«
Holiday schaute Kylie an. »Jonathon hat deinen Vater gesehen und die Situation falsch eingeschätzt. Anstatt erst Fragen zu stellen, was er auf jeden Fall hätte tun sollen, hat er deinen Vater hierhergebracht, um …«
»Hergebracht? Er hat mich erst mal zu Boden geschleudert.« Ihr Stiefvater rieb sich das Hinterteil. »Und ich muss schon sagen, für ein so dünnes Kerlchen hat er ganz schön Kraft.«
»Es tut uns leid«, sagte Holiday. »Stimmt’s, Jonathon?«
»Wirklich sehr leid, Sir«, stimmte Jonathon hastig ein.
»Dad«, versuchte Kylie einzuspringen, »Jonathons Freundin wurde letzte Woche angegriffen. Vielleicht kannst du verstehen, dass er ein bisschen übervorsichtig ist im Moment.«
Jonathon nickte. Holiday sah Kylie anerkennend an. Burnett schien ihre Idee ebenfalls gut zu finden.
Ihr Vater seufzte. »Das tut mir leid mit deiner Freundin, ich hoffe, es geht ihr gut?«
»Ja«, antwortete Jonathon und – als ob ihm eingefallen wäre, dass Einsilbigkeit unhöflich ist – fügte dann hinzu. »Oh, ich meine natürlich, ja, Sir, danke der Nachfrage.«
Jetzt, wo sich die Atmosphäre langsam lockerte, wandte sich Kylie an ihren Stiefvater. »Was machst du eigentlich hier, Dad?«
Er zog die Augenbrauen hoch. »Ich bin hier, um dich zu
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