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Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Hunter
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dass das Treffen gut verlief – nicht nur für ihren Vater, sondern auch für sich selbst.
    »Wir müssen uns entschuldigen, dass wir dich so anstarren«, sagte Mr Brighten schließlich. »Es ist nur … du siehst deinem Vater so ähnlich. Es ist faszinierend.«
    Kylie lächelte, dieses Mal ganz ohne sich bemühen zu müssen. Sie ging zum Tisch und setzte sich. »Ich weiß.«
    »Hast du Fotos von ihm gesehen?«, fragte Mrs Brighten.
    Ja, sein leiblicher Vater und seine Tante haben mir Fotos gebracht, als sie sich für Sie ausgegeben haben
, dachte Kylie. Tja, da half wohl nur eine Lüge. »Meine Mom hatte ein paar Fotos von ihm.« Kylie fiel ein, dass ihre Mom die Todesanzeige ausgeschnitten hatte, und darauf war ein Foto von Daniel.
    Mrs Brightens Miene verfinsterte sich etwas. »Ich verstehe nicht, wieso sie uns nicht kontaktiert hat. Wir hätten … wir hätten dich wirklich sehr gern aufwachsen sehen.« Sie hielt inne. »Es hätte uns geholfen … den Verlust deines Vaters besser zu verkraften.«
    Kylie wusste, dass ihre Mutter befürchtete, die Brightens würden sie genau dafür hassen. »Sie weiß, dass es ein Fehler war«, meinte Kylie deshalb. »Aber zu ihrer Verteidigung, sie war jung, schwanger und hatte Angst. Mein Stiefvater war jemand, der sie schon vorher kannte und der sie liebte. Er wollte sie heiraten, aber nur … wenn er mich als seine Tochter aufziehen konnte.« Sie hielt inne. »Er hat vielleicht auch falsch gehandelt, aber sie haben beide versucht, das Beste zu tun.«
    Mrs Brighten nickte. »Ich kann mir vorstellen, dass das alles sehr schwer war.«
    Kylie war erleichtert. »Ich hoffe, Sie können ihr verzeihen. Weil … sie ist eine ziemlich tolle Mom.«
    »Ich würde sie gerne einmal kennenlernen.«
    Kylies Anspannung kehrte zurück. »Ich denke, das lässt sich einrichten. Ich werde sie fragen, wann sie Zeit hat, und Ihnen dann Bescheid sagen.« Kylie schickte ein Stoßgebet gen Himmel, dass ihre Mom sich darauf einlassen würde. Es würde sicherlich kein leichtes Gespräch werden.
    Mrs Brightens Augen füllten sich mit Tränen. »Ich hab noch ein paar Fotos mitgebracht, falls du sie gern sehen möchtest.«
    »Sehr gern!«
    Mrs Brighten zog ein kleines Fotoalbum aus ihrer beigen Handtasche. Kylie blätterte durch das Album und erkannte viele der Bilder wieder. Ihr Großvater hatte sich offenbar in das Haus der Brightens geschlichen und Kopien von den Fotos gemacht. Aber trotzdem waren da viele Bilder, die Kylie noch nicht kannte, worüber sie sich riesig freute.
    »Wenn du magst, kannst du das Album behalten«, sagte Mrs Brighten. »Ich hab es extra für dich gemacht.«
    Kylie lächelte. »Vielen Dank! Darauf werde ich immer gut aufpassen, das verspreche ich.«
    Mr Brighten richtete sich auf. »Sogar dein Verhalten ähnelt dem deines Vaters. Er war auch immer so … höflich.«
    »Ja«, stimmte Mrs Brighten zu, »er war immer so ein lieber Junge. Immer nett zu allen. Eine gute Seele. Manchmal vielleicht ein bisschen schüchtern, aber …«
    »Ich bin auch manchmal schüchtern«, bemerkte Kylie. »Ich hasse es, vor anderen zu stehen und zu reden. Wenn ich in der Schule ein Referat halten muss, zum Beispiel.« Oder wenn alle ihr seltsames Gehirnmuster anstarrten. Oder dachten, sie sei schwanger.
    Mrs Brighten lächelte. »Daniel hat Schule auch nicht so gemocht. Er hat immer gesagt, dass er das Gefühl hat, nicht dazuzugehören.«
    »O ja, ich weiß, wie das ist«, meinte Kylie.
    »Er hatte aber nie Ärger oder so. Na ja, außer das eine Mal – es muss sein letztes Jahr in der Highschool gewesen sein. Da war dieser Junge, Timmy. Er war ein bisschen langsam. Eines Tages hat Daniel auf dem Heimweg gesehen, wie ein paar ältere Jungs Timmy ärgerten – oder eher, ihn verprügelten. Es waren sechs gegen einen, da ist Daniel ausgerastet. Wir wissen bis heute nicht, wie er es geschafft hat, aber er hat allen eine blutige Nase oder ein blaues Auge verpasst. Und er selbst hatte keinen Kratzer.«
    Gebannt lauschte Kylie der Geschichte. Sie wollte so gern noch mehr über ihren Vater wissen.
    »Die Schule hat ihn dafür bestraft«, fuhr Mrs Brighten fort, »aber als Timmys Eltern davon hörten, sind sie zum lokalen Radiosender gegangen, und Timmy wurde interviewt. Er hat dann live im Radio erzählt, wie alles passiert ist, und der Sender hat Daniel als Helden gefeiert. Die anderen Jungs haben daraufhin Ärger bekommen. Die Schule musste Daniels Bestrafung aufheben. Natürlich war Daniel

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