Shadow Falls Camp - Erwählt in tiefster Nacht: Band 5 (German Edition)
wartete Kylie darauf, dass Della weitersprach.
»Er war mit ihr in einem chinesischen Restaurant. Ich bin ihnen dorthin gefolgt.« Plötzlich hatte Della glasige Augen.
Kylie konnte Dellas Trauer gut nachvollziehen, und sie legte ihre Hand auf Dellas. Doch die zog ihre Hand weg.
»Dann haben sie mich entdeckt, und mir ist klargeworden, dass ich mich wie ein Idiot aufführe. Das war so megapeinlich.« Sie nahm noch einen Schluck Schokoblut. »Dann ist Steve aufgetaucht, wie ein Ritter in schimmernder Rüstung. Er war mir gefolgt. Er hat mich davor bewahrt, mich völlig zum Deppen zu machen. Hat so getan, als hätten wir ein Date. Er hat mich vor allen Leuten geküsst. Als wären wir total verliebt ineinander.«
Kylie löffelte weiter ihre Schokolade. »Und der Kuss war so gut, dass ihr danach gleich weitergemacht habt?«
»Nein. Ich meine, ja.«
Kylie richtete den Löffel auf Della. »Was denn nun?«
»Ja, es war gut, aber das andere war dann erst am nächsten Tag.« Della lehnte sich nach vorn und zog die Augenbrauen zusammen.
»Die Mission ist schiefgegangen. Ich wurde mit einem Messer angegriffen und verletzt«, gestand Della dann.
Kylie riss die Augen auf. »Aber Burnett hat gesagt …«
»Steve musste mir versprechen, ihm nichts zu sagen. Es war ja nicht lebensbedrohlich.« Sie stöhnte auf. »Das Schlimme war nur, dass Steve mir den Arsch gerettet hat. Nicht nur im Restaurant vor Lee, sondern auch, als wir von den Abtrünnigen angegriffen wurden. Dann sind auch noch ein paar fiese Werwölfe aufgetaucht, und ich war in ziemlich schlechtem Zustand. Konnte nicht mehr kämpfen. Voll ätzend.« Sie machte eine kurze Pause. »Er hat mich in ein Hotel gebracht und sich um mich gekümmert. Ich weiß auch nicht, wie das alles passiert ist. In einem Moment hat er mich noch verarztet, und im nächsten haben wir Doktorspielchen gemacht.«
»O Mann! Dann habt ihr also …«
»Nein, haben wir nicht. Nah dran, allerdings. Nur gut, dass geschwollene Eier einen Typen nicht wirklich umbringen.«
»Geschwollene Eier?«
Della verdrehte die Augen. »Sag bloß, du weißt nicht, was das ist?«
»Nein. Sollte ich das?«
Della grinste. »Zumindest solltest du wissen, dass man davon nicht stirbt, denn früher oder später wird dir das einer weismachen wollen, glaub mir. Bei mir hat es mal einer mit der Masche versucht, als ich noch nicht mit Lee zusammen war. Ich hab ihm gesagt, dass ich zu seiner Beerdigung kommen würde und mich nie wieder mit ihm getroffen.«
»Aber, was ist das denn jetzt?« Kylie verzog das Gesicht. »Oder ist es zu ekelhaft? In den Broschüren von meiner Mom wurde das jedenfalls nirgends erwähnt.«
Della kicherte wieder. »Das ist, wenn du einen Typen so scharf machst, dass ihr quasi kurz davor seid, es zu tun – es dann aber doch nicht tut.«
Kylie beugte sich nach vorn. »Schwellen die Eier dann echt an?«
Della prustete laut los. »Keine Ahnung, ich hab noch nie nachgeschaut in so einem Moment.«
Kylie wurde rot, was ihr vor Della nichts ausmachte, und stimmte ins Lachen ihrer Freundin ein. »Du meinst also, Steve hatte dicke Eier?«
Della verdrehte die Augen. »Er sah zumindest so aus, als würde ihm was wehtun. Ich hätte es nicht so weit kommen lassen dürfen. Ich war einfach so … durcheinander.«
»Oder du magst Steve wirklich.« Kylie zeigte mit dem Löffel auf Della. »Ich will damit nicht sagen, dass ihr Sex hättet haben sollen. Aber der Typ ist verrückt nach dir, und du magst ihn anscheinend auch. Also, wieso behandelst du ihn wie Dreck?«
Della gönnte sich einen großen Schluck Schokoblut. »Weil … als mir aufgegangen ist, wo das hinführt, konnte ich nur noch daran denken, was dann in einem Jahr ist. Dann stehe ich doch nur wieder in einem anderen Restaurant und schaue zu, wie Steve mit seiner Verlobten zu Abend isst. Ich kann das nicht noch einmal durchmachen.« Tränen traten ihr in die Augen.
»Aber du weißt doch gar nicht, ob es so sein wird.«
»Ich weiß aber auch nicht, dass es nicht so sein wird.« Della angelte sich die Sirupflasche und fügte ihrem Glas einen zweiten Schuss Schokolade hinzu. »So, jetzt hab ich dir alles erzählt. Wie ist denn jetzt der Stand mit Lucas?«
Kylie rührte in ihrer Schokolade. »Es ist vorbei.«
Della riss die Augen auf. »Warum? Hat Monique was erzählt – dass sie rumgemacht haben oder so? Wir sollten Miranda beauftragen, ihm Pickel an die Eier zu hexen!«
»Nein, Monique hat angedeutet, dass sie nichts miteinander
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