Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition)
Es könnte dasselbe T-Shirt sein, das er an dem Tag, als sie ihn kennengelernt hatte, getragen hatte. Er hatte damals ziemlich gut ausgesehen und tat es immer noch. Kylie fragte sich, wie sie ihn je mit Trey hatte vergleichen können. Derek war so viel heißer als ihr Exfreund.
»Also, du und deine Freundin, ihr habt Probleme?«, platzte Kylie heraus, nur um ihre Gedanken auf etwas anderes zu lenken.
»Das könnte man so sagen«, antwortete er gedehnt und fuhr sich mit dem Finger übers Kinn. Ihr Blick fiel auf seine Lippen, und plötzlich hätte sie ihn gerne küssen wollen.
»Was ist denn los?« Sie blinzelte und ignorierte den mysteriösen Tonfall in seiner Stimme. Vielleicht würde es sie ablenken, über Mandy zu reden.
»Naja, sie denkt, ich würde etwas für eine andere empfinden.«
Kylie spürte, wie sich ihr Magen zusammenzog. »Und ist das so?«
»Nein.«
Okay, das saß, aber sie versuchte es nicht zu beachten. Seltsamerweise konnte sie den Ratschlag, den sie den anderen gegeben hatte, nämlich ehrlich zu sein, selbst nicht anwenden. Vielleicht auch deshalb, weil sie selbst nicht wusste, was sie fühlte.
»Aber«, fuhr er fort, »ich glaube, ich habe sie das irgendwie denken lassen.«
»Warum?«, fragte Kylie.
»Ich hatte gehofft, sie würde eifersüchtig werden. Und mich vielleicht ein wenig mehr mögen.«
»Und, hat das funktioniert?«, fragte Kylie und dachte bei sich, dass solche Spielchen selten gutgingen.
»Ich weiß es nicht. Bist du eifersüchtig?«
Kylie schaute zu ihm hoch. »Ich … meinst du mich?« Sie schüttelte den Kopf. »Aber du und Mandy, ihr seid doch –«
»Freunde«, beendete er den Satz.
Es passte immer noch nicht zusammen. »Aber ihr … sie hat dich geküsst.«
»Du kennst sie halt noch nicht lang genug. Sie ist ein Dauer-Küsser. Ich glaube, ihre Eltern sind Franzosen.«
Kylie versuchte zu verarbeiten, was er gerade gesagt hatte. Dabei war es noch schwieriger, zu verarbeiten, was sie selbst fühlte. Sie mochte Derek. Sie mochte ihn wirklich. Und sie fühlte sich zu ihm hingezogen. Vielleicht war es nicht die gleiche Intensität, die sie bei Lucas am Fluss empfunden hatte, aber es war real. Und in gewisser Weise noch realer als die explosive Anziehung, die sie für Lucas empfunden hatte.
Und Derek ist nicht verschwunden , sagte eine leise Stimme in ihrem Kopf.
»Alles klar bei dir?«, fragte er.
»Ja. Nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich bin nur verwirrt.« So, da war die Ehrlichkeit.
»Ja, ich weiß«, sagte er.
Ihr fiel wieder ein, dass er ihre Gefühle lesen konnte, und wünschte sich wirklich, dass er es nicht könnte. Die Tatsache, dass er manche Sachen noch vor ihr selbst wusste, machte sie nervös. Eine Windböe fuhr ihr durchs Haar, und eine Strähne blieb an ihren Lippen hängen.
Er strich die Strähne zärtlich nach hinten. »Ich bin froh, dass du nicht sauer auf mich bist.«
»Gib mir noch ein paar Minuten«, versuchte Kylie zu scherzen. »Das könnte sich noch ändern. Meine Gefühle sind gerade völlig durcheinander.«
Er grinste.
Sein Lächeln zog sie magisch an. Sie schüttelte den Kopf, um die Spannung zu lösen. »Derek, ich kann –«
»Kylie, ich hab dir das nicht gesagt, um dir Druck zu machen. Ich sagte dir das nur, weil mir aufgefallen ist, wie dumm es von mir war, dich eifersüchtig machen zu wollen. Ich habe gemerkt, dass die Taktik komplett nach hinten losgehen könnte … Was sage ich denn? Sie ist schon total nach hinten losgegangen, denn du bist nicht mehr näher als fünf Meter an mich herangekommen.«
Sie biss sich auf die Lippe. »Es tut mir leid. Es war eine verrückte Woche.«
»Du machst gerade eine Menge durch. Das ist ein weiterer Grund, wieso ich dich sehen wollte. Ich habe gespürt, dass du gestresst bist.«
Wie viel konnte er eigentlich spüren , fragte sich Kylie. Konnte er auch spüren, dass ihr Stress unter anderem etwas mit Lucas zu tun hatte? Hatte er gespürt, dass sie eifersüchtig gewesen war? Kylie dachte an den Tag, als sie gesehen hatte, wie Mandy Derek geküsst hatte.
»Du hast recht. Ich war eifersüchtig auf dich und Mandy. Aber ich weiß immer noch nicht, ob … Ich glaube nicht –«
Er hob die Hand. »Es ist für mich völlig in Ordnung, nur mit dir befreundet zu sein. Aber ich werde dich nicht noch einmal anlügen. Ich hoffe, dass mehr daraus wird. Aber bis dahin respektiere ich deine Wünsche.«
Sie sah ihn an und fühlte, wie sie ihn noch etwas mehr mochte. »Wäre das okay für
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