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Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Hunter
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ahnungslos.
    »Gibst du endlich zu, dass du nicht nur Mensch bist?«
    Bei all dem Durcheinander hatte Kylie gar keine Zeit gehabt, weiter über die Mensch-oder-nicht-Mensch-Sache nachzudenken. Und seltsamerweise erschien es ihr im Moment auch gar nicht mehr so wichtig zu sein. Okay, das stimmte nicht ganz. Sie wollte es immer noch wissen, aber falls sich herausstellen sollte, dass sie übernatürlich sein sollte, wäre das nicht mehr das Ende der Welt. Genaugenommen machte ihr der Gedanke, nicht anders zu sein, im Moment sogar mehr Sorgen.
    »Also?«, fragte Miranda.
    »Ich bin eben das, was ich bin«, sagte Kylie trotzig.
    Miranda wollte gerade etwas erwidern, da hob Della plötzlich die Hand: »Psst.«
    Kylie und Miranda hielten inne und lauschten. Aber Kylie hörte nur die gewohnten Geräusche aus dem Tierpark.
    »Was hörst du denn?«, fragte Kylie ängstlich. Vielleicht war ja Chan zurückgekehrt.
    »Die Tiere«, sagte Della. »Die sind ziemlich verärgert.«
    »Worüber denn?«, fragte Miranda.
    »Woher soll ich das denn wissen? Aber ich habe sie noch nie so … wütend gehört«, Della wurde nachdenklich.
    In dem Moment trat Helen an Kylie heran und beugte sich zu ihr, um ihr etwas zuzuflüstern. »Es hat geklappt. Ich habe ihn gefragt, ob er eine Freundin hat, und es war genauso, wie du es gesagt hattest. Er fragte mich, wieso ich das wissen wollte, und ich habe ihm gesagt, dass ich ihn irgendwie mag. Und jetzt gehen wir morgen zusammen zu einem Picknick, um uns besser kennenzulernen. Danke!«
    Kylie drückte Helens Arm. »Das ist ja cool. Komm doch vor dem Date bei uns vorbei, dann gibt dir Miranda was von ihrem Make-up. Das machst du doch, oder, Miranda?« Kylie schaute zu ihrer Freundin hinüber.
    »Liebend gern«, sagte Miranda.
    »Danke!« Helen strahlte und lief davon.

    Am Samstagmorgen stand Kylie hinten in der Menge und wartete darauf, dass ihr Name für die nächste Kennenlernstunde genannt wurde. Dabei beendete sie noch schnell das Gespräch mit ihrem Vater. Sie hatte dann doch nachgegeben und ihn am Freitag angerufen. Er hatte so getan, als sei alles in Ordnung, und erwähnte den Elterntag der vergangenen Woche mit keiner Silbe, genauso wenig wie ihr Nichtbeantworten seiner Mails und Anrufe. Er sagte ihr, er freue sich darauf, sie am Sonntag zu sehen, und dann fing er an, von einer Fahrt nach Kanada zu erzählen, die er in ein paar Wochen machen wollte.
    Kylie erklärte ihm, dass ihre Mutter auch kommen wollte und dass sie sich abstimmen müssten, wer wann kommt. Kylie war davon ausgegangen, dass ihr Dad einfach sagen würde, das Ganze sei unnötig, und sie könnten einfach gemeinsam kommen.
    Vielleicht hoffte sie insgeheim immer noch, dass, wenn die beiden zur gleichen Zeit zu Besuch kämen, ein Wunder geschehen und die zwei feststellen würden, dass sie einander fehlten.
    Aber das war so eine Sache mit Wundern. Sie passierten einfach nicht so häufig. Ihr Vater nannte das Ganze nicht unnötig. Im Gegenteil, er schien genauso sehr darauf bedacht, ihre Mutter nicht zu sehen, wie es umgekehrt der Fall war.
    »Wie wäre es, wenn ich nach dem Mittagessen kommen würde?«, fragte er. »Und vorher ruf ich kurz an, um sicherzugehen, dass sie nicht mehr da ist.«
    Kylie biss sich auf die Lippe, um nicht mit der Frage herauszuplatzen, wo eigentlich ihr alter Dad abgeblieben war. Seit das Thema Scheidung zum ersten Mal aufgekommen war, hatte sich ihr Dad verändert. Komplett und rundum. Eltern sollten ihren Kindern so etwas nicht antun. Da musste es doch irgendeine Regel geben, die das verbot.
    »Okay«, stimmte Kylie schließlich zu. Und wenn du nicht kommst, mach dir keine Sorgen. Ich glaube, beim zweiten Mal tut es weniger weh. »Bis dann«, sagte sie und klappte ihr Handy zu.
    »Bist du so weit?«, fragte eine männliche Stimme hinter ihr. Und nah an ihrem Ohr: »Ich hab deinen Namen gezogen.«
    Kylie erkannte Dereks Stimme. Sie war ihm die ganze Woche erfolgreich aus dem Weg gegangen. Nicht, weil sie gemein sein wollte, sondern einfach um ihres Seelenheils willen. Ihr Leben war schon kompliziert genug. Sie konnte nicht noch mehr Durcheinander gebrauchen. Außerdem hatte er ja eine Freundin, die sicherlich froh war, möglichst viel Zeit mit ihm zu verbringen.
    Sie drehte sich zu ihm herum. »Du hattest meinen Namen aber schon mal«, versuchte sie auszuweichen.
    »Ich hatte eben noch einmal das Glück.« Irgendetwas in seiner Stimme unterstellte ihr, dass sie ihm nicht glaubte.
    Und das tat sie auch

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