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Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Hunter
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jemanden gelesen.« Kylie hätte ihr fast erzählt, dass es der Geist gewesen war, dessen Muster sie gelesen hatte, aber irgendwie war sie noch nicht bereit, darüber zu reden. Es war so, als müsste sie alles zuerst noch verarbeiten. Und da waren eine Menge Sachen, die sie noch verarbeiten musste.
    Holiday grinste. »Willkommen in unserer Welt, Süße.«
    Kylies Lächeln war schwach, aber echt. »Heißt das jetzt definitiv, dass ich … eine von euch bin?«
    »Ja, allerdings.« Holiday strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
    »Als du Oma gesehen hast, hast du da überprüft, ob sie übernatürlich war?«
    »Ja, das habe ich. Sie war es nicht.« Holiday drückte Kylies Hand. »Wie fühlst du dich mit dieser neuen Entwicklung?«
    Kylie atmete hörbar aus. »Ich hab ein bisschen Angst. Aber irgendwie bin ich auch erleichtert. Jetzt will ich nur noch herausfinden, was ich bin.«
    »Das wirst du, Kylie. Die Antwort ist da. Das ist sie immer.«

38. Kapitel
        
    Holiday hatte recht.
    Nicht damit, dass Kylie herausfinden würde, was sie war. Es war jetzt schon fünf Tage her, dass Kylie fast das Abendessen eines Löwen geworden wäre, und ihre Identitätskrise war immer noch so tief wie eh und je.
    Womit Holiday recht gehabt hatte, war, dass Burnetts Methode, die Verbrechen im Wildlife-Park aufzuklären, nach hinten losgehen würde. Sobald er verkündet hatte, dass einer aus dem Camp der Täter sei, fingen alle an, mit dem Finger auf andere zu zeigen. Die Vampire beschuldigten die Werwölfe, weil die meisten der getöteten Tiere aus der Katzenfamilie stammten, und jeder wusste, dass Werwölfe Katzen hassten.
    Die Werwölfe beschuldigten die Vampire, da sie mit den Tieren ihre Blutvorräte aufgestockt haben konnten. Die Hexen beschuldigten die Feen, einfach weil sie bekanntermaßen feige kleine Scheißer seien. Jemand anderem fiel ein, dass die Gestaltwandler doch wilde Tiere zum Spaß jagten und mit ihnen kämpften.
    Auf das Beschuldigen von ganzen Gruppen folgte das Fingerzeigen auf einzelne Personen. So waren Lucas und Fredericka schnell diejenigen, die als wahrscheinlichste Täter in Frage kamen. Dann fiel Dereks Name, weil er mit Tieren kommunizieren konnte, und jeder wusste, dass er diese Gabe nicht haben wollte. Dann, weil sie immer als die »Seltsame« mit einem unlesbaren Muster und verschlossenem Geist gesehen wurde, fiel auch Kylies Name als mögliche Täterin.
    Kylie ließ sich sogar anstecken und ging zu Della und beschuldigte deren Cousin Chan. Vielleicht war er ja wirklich einer von der Blutsbrüder-Bande. Della tat daraufhin, was Della immer tat. Sie wurde stinkwütend.
    Die Spannung im Camp hatte einen Höchststand erreicht. Keiner nahm mehr an der morgendlichen Kennenlernstunde teil, und Holiday und Sky hatten alle Hände voll zu tun, die größten Streitigkeiten zu beschwichtigen.
    Dann war da noch die Spannung zwischen den beiden Campleiterinnen.
    Kylie war einmal dazugekommen, als sie sich gerade lautstark im Büro stritten. Sky beharrte darauf, dass es Zeit sei, das Handtuch zu werfen und das Camp zu schließen. Holiday hielt entgegen, dass sie das Camp nur über ihre Feenleiche schließen würden. Sky beschuldigte Holiday, den Märtyrer zu spielen und unrealistisch zu sein, und Holiday beschuldigte Sky, den Glauben an die Sache verloren zu haben und ihren Job dieses Jahr nur halbherzig zu machen.
    Kylie wusste nicht sehr viel über Sky, aber sie wusste genug, um Holiday recht zu geben. Aus irgendeinem Grund war Kylie nie richtig mit der Werwolf-Campleiterin warm geworden. Auf gewisse Weise erinnerte sie Kylie an ihre Mutter: kalt, unsensibel und verschlossen.
    Es konnte ja sein, dass Sky gute Gründe hatte, der Eisköniginnen-Verbindung beizutreten. Ihre Mutter hatte ja welche.
    Es war komisch, wie Kylie die Beziehung ihrer Eltern plötzlich in einem anderen Licht sah. Ja, ihre Mutter war kalt, aber ihr Dad war ein Betrüger. Man konnte es als eine »Was war zuerst, das Huhn oder das Ei?«-Frage betrachten. Eine Frage, zu der Kylie keine Antwort wusste.
    Es tat immer noch ziemlich weh, über die Scheidung nachzudenken, aber Kylie hatte beschlossen, dass sie das Ganze von jetzt an nicht mehr als ihr Problem betrachten wollte. Sie hatte in ihrem eigenen Leben wahrlich genug Brände, die es zu löschen gab. Verdammt, sie wäre fast Löwenfutter gewesen. Sie überlegte immer noch fieberhaft, wer so sehr wollen konnte, dass ihr etwas zustoße, dass er einen Löwen in ihr Zimmer ließ. Der

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