Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition)
einzige Name, der ihr in den Sinn kam, war Frederickas. Aber wenn sie glaubte, dass Fredericka schuldig war, ließ das nicht Lucas noch verdächtiger wirken?
Gedanken an Lucas schlichen sich viel zu oft in ihren Kopf. Aber jetzt mussten sie wenigstens mit den Gedanken an Derek konkurrieren. Er und Kylie waren seit der ganzen Löwensache nicht mehr allein miteinander gewesen, aber er saß bei allen Mahlzeiten bei ihr, Miranda und Della. Ab und zu ertappte sie ihn dabei, wie er sie mehr als freundschaftlich anschaute, aber er blieb seinem Wort treu und setzte sie nicht unter Druck.
Nein, der Druck, den sie spürte, kam nur von ihr allein. Manchmal wollte sie am liebsten einfach zu ihm gehen und ihn küssen. In der nächsten Sekunde dachte sie wieder an ihren Dad und an Trey und fragte sich, ob es den Herzschmerz, der offenbar zwangsläufig folgen musste, wert war.
Und dann war da noch die Sache mit ihrer Identität. Sie hatte das Gefühl, dass sie zuerst dieses Problem lösen musste, bevor sie andere wichtige Lebensentscheidungen treffen konnte.
Kylie ging zurück zu ihrer Hütte und schnupperte erst mal gründlich – nicht dass sich schon wieder eine Raubkatze Zutritt verschafft hatte, ohne dass sie es bemerkte. Die Nase noch in der Luft, spürte sie, wie ihr Fuß von Socke junior attackiert wurde. Sie nahm den kleinen Kerl hoch und streichelte ihn.
Immer wenn Socke so ausgelassen herumtollte, ging Kylie davon aus, dass die Hütte frei von Tieren und Geistern war. Daniel war nur noch ein paarmal dagewesen – und jedes Mal hatte sich Socke zitternd unters Sofa verzogen. Er musste sich allerdings nicht lange verstecken. Daniels Besuche waren wieder kürzer, und er hatte aufgehört zu sprechen.
»Also ist die Luft rein, was?«, fragte Kylie das Kätzchen.
»Abgesehen von einer sehr glücklichen Hexe«, antwortete Miranda für Socke, die aus ihrem Schlafzimmer gestürmt kam und die beiden umarmte.
»Lass mich raten«, sagte Kylie. »Perry sind endlich ein paar Eier gewachsen, und er hat dich geküsst.«
Miranda schüttelte den Kopf. »Ich glaube langsam, dass er das nie tun wird. Aber das ist jetzt nicht wichtig, weil ich es endlich geschafft habe. Also mit deiner Hilfe natürlich.«
»Was hast du geschafft?«, fragte Kylie.
»Ich bin MrPepper losgeworden.«
»Wen?«
»Meinen Klavierlehrer.«
»O nein, sag nicht, dass du zugelassen hast, dass Della ihn in den Kochtopf schmeißt.«
»Nein. Ich hab herausgefunden, was ich in dem Zauberspruch falsch gemacht hatte, und habe ihn rückgängig gemacht. Ich habe die Bücher benutzt, um meine Fehler und Buchstabendreher zu finden. Wort für Wort, Buchstabe für Buchstabe. Es war wie ein Puzzle, aber am Ende hatte ich es.« Sie reckte den Arm triumphierend in die Höhe. »Ich bin krötenfrei.«
Kylie lachte.
»Und …« Miranda fuhr fort, »das Beste daran ist, dass MrPepper sich selbst in eine Psychiatrische Klinik eingewiesen hat.«
»Weil er auf junge Mädchen steht?«
»Nein, weil er träumt, er wär eine Kröte, aber … er hat dem Arzt auch gestanden, dass er beunruhigt ist, weil er sich zu kleinen Mädchen hingezogen fühlt.« Miranda lachte. »Ich hab bei seiner ersten Sitzung mal vorbeigeschaut. Aber die Hauptsache ist, dass er jetzt vielleicht Hilfe bekommt.«
»Das hast du gut gemacht«, lobte Kylie.
»Nein, wir haben das gut gemacht. Ich hätte es ohne deine Hilfe nicht geschafft. Und obwohl ich immer noch keine Ahnung habe, ob ich es je zur Hohepriesterin schaffe, könnte ich doch noch eine Chance haben. Du bist meine Heldin, Kylie Galen.«
»Und ich etwa nicht?«, fragte Della, die gerade aus ihrem Schlafzimmer kam.
»Sorry«, sagte Miranda. »Aber dafür wirst du dich nächste Woche eben ein bisschen mehr anstrengen müssen.«
Kylie setzte Socke auf den Boden, damit er Della attackieren konnte. Aus irgendeinem Grund liebte er deren Donald-Duck-Hausschuhe.
Kylie sah dem Kätzchen zu, wie es mit den Pfoten nach Donald schlug, doch dann holte sie die Realität wieder ein. »Eventuell gibt es keine nächste Woche mehr. Sie machen das Camp vielleicht wirklich dicht, wenn sie nicht herausfinden, wer im Wildlife-Park wildert. Wir müssen damit aufhören, mit dem Finger aufeinander zu zeigen, und endlich etwas tun. Ich weiß nicht, wie es mit euch aussieht, aber ich will auf keinen Fall nach Hause.«
»Ist noch etwas passiert?«, fragte Della.
Kylie erzählte ihnen, was sie erfahren hatte, als sie kurz bei Holiday reingeschaut hatte. »Fast
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