Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Shadow Guard: Die dunkelste Nacht (German Edition)

Shadow Guard: Die dunkelste Nacht (German Edition)

Titel: Shadow Guard: Die dunkelste Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lenox
Vom Netzwerk:
Wochen im Haus residieren werden. Einen Monat vielleicht. Also wäre es keine dauerhafte Verpflichtung.«
    »Ich würde Ihnen jemanden nennen, wenn ich könnte.« Mr Harbottle kratzte sich am Kopf. »Kennen Sie den Besitz Astley?«
    »Astley.« Rourke nickte. »Ja.«
    Der Ladenbesitzer trommelte mit den Fingern gegen das Glas. »Er ist von einem reichen Burschen gekauft worden. Silverfish? Silverdown?«
    »Silverwest«, half Selene ihm auf die Sprünge.
    »Richtig!«, stimmte Mr Harbottle zu, während er Säcke mit Mehl und Maismehl in eine Kiste stellte. »Ein unglücklicher Zeitpunkt für Sie, würde ich sagen.«
    »Warum das?«, fragte Rourke.
    »Seine liebreizende Schwester und ihr Haushofmeister waren erst gestern Morgen im Dorf und haben die gleichen Fragen gestellt wie Sie jetzt. Wer für eine Arbeit auf ihrem Besitz infrage käme. Ich weiß, dass sie Mrs Shaw engagiert haben, das Mädchen der Taylors und den alten Jon Bruce, der in ihrem Stall arbeiten soll. Trotzdem werde ich selbstverständlich die Nachricht verbreiten.«
    »Wir wären Ihnen sehr verbunden«, sagte Selene, bevor sie sich erkundigte: »Was ist das für ein köstlicher Geruch, der aus dem hinteren Teil des Ladens kommt?«
    »Kapaun, Pastete, Shepherd’s Pie und gekochter Kohl, alles zu verkaufen. Meine Frau bereitet es selbst zu. Darf ich Ihnen etwas einpacken, damit Ihr es nach Swarthwick mitnehmen könnt?«
    »Ja, bitte«, drängte Selene.
    Mr Harbottle verschwand in hinterem Teil des Ladens. Rourke folgte ihm, bereit, jedwede Päckchen zu tragen. Hinter ihm klimperte die Glocke über der Tür. Zwei ältliche weißhaarige Frauen traten ein. Selene begrüßte sie mit einem Lächeln und war binnen Sekunden dazu eingeladen worden, in ihre Körbe zu spähen. Sie rief etwas über Eier, öffnete ihre Börse und holte einige Münzen hervor.
    Ein paar Sekunden später rief sie ihm mit einem Korb in jeder Hand zu: »Ich bringe unsere Eier zur Kutsche.«
    Er nickte und nutzte die Gelegenheit, um abermals ihre Tournüre zu bewundern.
    Selene schloss die Kutschentür und drehte sich wieder um, um in den Laden des Lebensmittelhändlers zurückzukehren.
    »Gräfin Pawlenko«, rief jemand von der Straße aus.
    Ein vertrautes weißes Pferd und sein breitschultriger Reiter kamen näher. Sie wartete auf Mr Silverwest, und wenige Augenblicke später war er geschickt abgesessen und trat auf dem Gehweg vor sie hin. Er nahm seinen Hut ab und lächelte breit. Sein goldenes Haar lockte sich attraktiv im Nacken.
    »Sie sind schon wieder gut zu Fuß. Ihr Knöchel …«
    »… ist wohl nicht so schwer verletzt wie anfangs vermutet. Es geht mir viel besser, vielen Dank.«
    Er lächelte sie an. Sie erwiderte sein Lächeln. Seine Wangen färbten sich rosig, und er lachte. »Es tut mir sehr leid, wenn Sie meinetwegen irgendwelchen Ärger mit Ihren Brüdern bekommen haben.«
    »Ganz und gar nicht. Sie hatten schon immer einen ausgeprägte Beschützerinstinkt, was mich betrifft.«
    »Denken Sie, sie würden mich erschießen, wenn ich …« Er zögerte, und das Grübchen in seiner Wange vertiefte sich.
    »Wenn Sie was?«
    »Wenn ich Sie besuchen käme?«
    Selene errötete. »Warum kommen Sie und Mrs Thrall nicht morgen zum Tee?«
    Er reagierte voller Wärme. »Einladung angenommen.«
    Die Glocke klimperte, als die Tür neben ihnen geöffnet wurde. Rourke erschien mit einer großen Kiste. Als er sie sah, blieb er stehen.
    »Avenage«, verkündete sie. »Mr Silverwest und Mrs Thrall kommen morgen zum Tee.«
    »
Entzückend
«, antwortete er.
    Ein frischer, kühler Wind umspielte Selenes Gesicht, ein Wind, der nach Gras und Erde und nach dem herannahenden Herbst roch. Sie hörte jedes Knarren und Klappern der Achsen. Spürte jeden Ruck der Räder, die über das Pflaster holperten – wahrscheinlich, weil der Mann neben ihr in der halben Stunde seit ihrem Aufbruch aus dem Dorf kein einziges Wort gesprochen hatte.
    »Sie hätten sie nicht einladen sollen«, sagte er schließlich.
    »Warum nicht?«
    »Weil wir Amaranthiner sind. Mrs Thrall und Mr Silverwest sind sterblich. Was haben Sie sich dabei gedacht, sie zum
Tee
einzuladen?«
    Sie zupfte an den Säumen ihrer Handschuhe. »Sie haben erwähnt, dass Sie Swarthwick verkaufen wollen. Mr Silverwest hat Interesse.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Seine Schwester hat es mir erzählt. Sie sagte, sie habe sich vor einigen Wochen nach der Verfügbarkeit des Besitzes erkundigt.«
    Die Nachfrage hatte er vom Grundbuchamt erhalten, als

Weitere Kostenlose Bücher