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Shadow Guard: Wenn die Nacht beginnt (German Edition)

Shadow Guard: Wenn die Nacht beginnt (German Edition)

Titel: Shadow Guard: Wenn die Nacht beginnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lenox
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und ging auf sie zu.
    Mrs Hazelgreaves drückte sich von ihrem Stuhl hoch. »Euer Gnaden. Es tut mir ja so furchtbar leid, dass sich die Dinge nicht so entwickelt haben, wie wir es geplant hatten.«
    »Oh, ich glaube, sie haben sich genauso entwickelt, wie Sie es geplant hatten«, bezichtigte Archer sie drohend.
    »Was sagen Sie da?«
    Archer stieß mit den Händen hart gegen ihre schmalen Schultern, und die alte Frau stolperte über einen niedrigen Tisch und flog zurück auf ihren Stuhl, mit solcher Wucht, dass der Stuhl auf zwei Beinen rückwärtskippte.
    »Ooooh! Oh!« Sie ruderte für einen Moment mit den Armen, bis sie in einem Wust von rüschenbesetzten Unterröcken hintenüberkippte.
    Zwei nackte, sehr behaarte , sehr maskuline Beine in schwarzen Hosenstrümpfen und großen, ledernen Knöchelstiefeln zappelten in der Luft.
    Archer stellte den Fuß auf die Kante des Sitzes und drückte kräftig genug, damit sich der Stuhl wieder aufrichtete. Mark starrte ihn an, das grüne Gewand der alten Frau hing in losen Fetzen um seine muskulösen Schultern.
    »Verdammt«, rief er, sichtlich zornig darüber, dass seine List entdeckt worden war.
    Archer zischte: »Ich dachte, wir hätten eine Übereinkunft.«
    »Lassen Sie mich doch aufknüpfen.«
    »Das würde ich ja. Aber Sie würden nur zurückkommen. Das ist das Traurige an Unsterblichen.«
    Mark rappelte sich hoch und stolzierte in einem weiten Kreis um seinen vorgesetzten Schattenwächter herum, und die zerrissene Seide schleifte hinter ihm her. »Sie wissen sehr wohl, wer mich geboren hat, Black. Sie kennen meine Geschichte. Es ist gegen meine Natur, mich an irgendeine Übereinkunft zu halten, wenn ich nicht derjenige bin, der die Oberhand behält.«
    Eins der Küchenmädchen kam mit einem leeren Silbertablett hereingewuselt.
    »Oh«, stieß sie hervor, ihre Augen so groß wie Wagenräder beim Anblick von Mark, der wie ein halb nackter Gott in den Überresten des zerfetzten Gewands dastand.
    Archer ging ihr entgegen.
    »Lassen Sie mich das nehmen.« Er griff nach dem Tablett.
    Zu entsetzt, um irgendetwas anderes zu tun, überreichte sie es ihm. Er berührte ihre Hände, und seine Augen blitzen metallisch schwarz. Die Augen des Mädchens wurden leer. Wie eine Schlafwandlerin verließ sie den Raum.
    Archer stellte das Tablett auf den Tisch und richtete seinen feurigen Blick wieder auf Mark. »Aber warum diese Scharade? Warum sind Sie als Mrs Hazelgreaves aufgetreten?«
    »Ich bin besser geworden, nicht wahr?« Mark grinste verwegen. »Sie haben eine geschlagene halbe Stunde mit mir in diesem Raum gesessen und es nicht gemerkt.«
    »Warum?«, donnerte Archer.
    Die Muskeln in Marks Schultern wölbten sich vor Anspannung. »Weil es offensichtlich ist, dass Ihnen an dem Mädchen etwas liegt.«
    »Ich habe ihr gegenüber eine Verantwortung, ja.«
    »Es steckt mehr dahinter, Black. Sie lenkt Sie vollkommen ab. Eine Sterbliche. « Er lachte höhnisch. »Ich dachte, dass sie, wenn ich Ihre Bemühungen, sie zu verheiraten, vereiteln könnte, Ihre Aufmerksamkeit andernorts fesseln würde.«
    Archer knirschte ungeduldig mit den Zähnen. »Während Sie Jack erledigen können.«
    »Das ist richtig.«
    »Allein?« Archer lachte schneidend. »Wollen Sie transzendieren, um es zu tun?«
    »Vielleicht habe ich diesen Teil erfunden. Vielleicht habe ich bei meiner Übersetzung der Schriftrolle …«
    »Ich bin mit dem Akkadischen vertraut, Mark.«
    Mark funkelte Archer ungläubig an.
    Archer ratterte einige Zeilen aus den Prophezeiungen wörtlich herunter. Wie es Schattenwächtern gegeben war, hatte er sich das ganze Dokument mit einem einzigen Blick eingeprägt und den Inhalt nachträglich analysiert.
    »Sie haben mich auf die Probe gestellt?«
    Archer nickte knapp. »Und wollen Sie raten? Sie sind durchgefallen. Ich musste wissen, ob ich Ihnen trauen konnte. Und wie zuvor, Mark, ist es offensichtlich, dass ich es nicht kann.«
    »Sie können nicht ewig an diesem Groll festhalten. Was in Paris geschehen ist, ist vergangen und vorbei.«
    Archer presste die Augen zu. Paris. Paris war eine verdammte Farce gewesen. »Es ist kein kleinlicher Groll. Sie und Selene, Sie haben gelogen.«
    »Gelogen. Was für eine abscheuliche Interpretation.«
    »Sie haben gelogen und getrickst, um Korrespondenz über diese Seele abzufangen.«
    Mark verschränkte die muskulösen Arme über der straff gespannten grünen Seide seines Mieders. »Sie waren mit einer größeren Jagd beschäftigt. Zeit war ein

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