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Shadow Guard: Wenn die Nacht beginnt (German Edition)

Shadow Guard: Wenn die Nacht beginnt (German Edition)

Titel: Shadow Guard: Wenn die Nacht beginnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lenox
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verletzen konnte. »Ich verstehe, dass Sie gesagt haben, dass Sie meine Ambitionen und meinen Wunsch, anderen zu dienen, bewundern – und dass Sie trotz allem, was zwischen uns gewesen ist, diese Worte überhaupt nicht ernst gemeint haben.«
    Sie stürzte aus dem Raum.
    Archer machte Anstalten, ihr zu folgen, aber eine Hand hielt ihn am Arm fest.
    »›Trotz allem, was zwischen uns gewesen ist‹, Mylord?«, wiederholte Leeson leise.
    Entrüstet richtete sich Archer auf; er wollte sie einfangen, wollte sie festhalten, wollte sie zwingen zu verstehen.
    »Sie haben sich in gefährliche Gewässer begeben«, flüsterte Leeson. »Besser, Sie lassen sie gehen.«
    »Ms Whitney, meine Liebe?«
    Elena, die auf ihrem Fenstersitz hockte, schaute zur Tür hinüber. Sie hatte zwar niemanden anklopfen hören, aber Mrs Hazelgreaves war in ihr Zimmer getreten. Seltsam. Und ihre Gesellschafterin trug ein grünes Teekleid, nicht ihr gewohntes Rosa. Die lästige graue Locke hatte sie in der Mitte ihrer Stirn mit einer emaillierten Haarnadel befestigt, die ein Schmetterling zierte.
    Elena lächelte schwach. »Sie sind auf den Beinen. Das freut mich so sehr.«
    Es freute sie wirklich, aber es fiel ihr schwer, Begeisterung für irgendetwas aufzubringen, seit sie vor drei Tagen im Arbeitszimmer Seiner Gnaden mit Archer zusammengetroffen war. Seither hatte sie sich größtenteils in ihrem Zimmer aufgehalten und versucht zu entscheiden, wie sich ihr Leben von hier aus weiterentwickeln sollte.
    Elena fiel noch etwas auf.
    »Ihr Gehstock. Sie brauchen keinen mehr zu benutzen?«
    »Die Ruhe, die ich in jüngster Zeit genossen habe, hat Wunder gewirkt.« Sie lächelte unbekümmert. »In nur einer Stunde erwarten wir Besucher. Sind Sie so weit?«
    Elena starrte aus dem Fenster. Ja, Besucher. Ungeachtet allem, was zwischen ihnen vorgefallen war, war Lord Black nach wie vor entschlossen, einen Ehemann für sie zu finden, so jedenfalls hatte Mr Leeson es ihr sanft erklärt, als sei es die normalste Lösung auf der Welt für ihre Zukunft. An diesem Nachmittag sollten sie Besucher empfangen. Sie hatte noch nicht entschieden, ob sie erscheinen würde.
    »Ihm liegt an Ihnen, Liebes, das weiß ich.«
    Elena drehte sich überrascht wieder zu der älteren Frau um. »Warum sagen Sie das?«
    Mrs Hazelgreaves zog die Tür hinter sich zu. »Ich mag an mein Zimmer gefesselt gewesen sein, aber ich höre, was in diesem Haus vorgeht.«
    Elenas Herz setzte aus. »Was genau haben Sie gehört?«
    »Das ist nicht wichtig, Liebes. Was jetzt zählt, ist, dass wir eine Möglichkeit finden müssen, Lord Black zu bestrafen. Das ist wichtig, mein liebes Mädchen, wir müssen ihm zeigen, was er für einen Fehler macht.« Mrs Hazelgreaves kicherte hämisch.
    Elena starrte Mrs Hazelgreaves ungläubig an. Aber langsam hatte sie sich an das Bizarre und Unerwartete im Laufe der letzten Wochen gewöhnt.
    »Immer eins nach dem anderen.« Sie musterte Elena von Kopf bis Fuß. »Sie haben doch nicht etwa vor, dieses Kleid zu tragen, oder?«
    Archer schaute auf seine Uhr. Wo zum Teufel war Elena? Er war nie geschickt in höflicher Konversation gewesen und hatte nicht erwartet, dass man es ihm für etwa zwanzig Minuten überlassen würde, huldvoll und charmant zu sein und mit den Gästen allein zurechtzukommen.
    Er lächelte gepresst über den quadratischen Tisch hinweg, der mit weißem Leinen und Teegeschirr gedeckt war. Er hatte einen Lord und zwei Earls vor sich, jeweils in Begleitung einer ältlichen Mutter oder Schwester. Er hatte sie persönlich ausgewählt, basierend auf intensiven Nachforschungen, was ihre Finanzen und ihren Ruf betraf. Bestimmt würde Elena unter ihnen einen finden, den sie ertragen konnte, obwohl einer der Männer erstaunlich korpulent war und sich die beiden anderen im Alter Selene und Mark näherten.
    Alle saßen sie steif auf den Stühlen oder Sofas, ihre Handschuhe und Hüte schicklich auf den Knien. Sie stanken nach altem Geld, alten Häusern und alten Empfindlichkeiten.
    Alle erwiderten sein gepresstes Lächeln – und starrten ihn an, als sei er der Teufel.
    Seine Auswahl hatte einen naheliegenden Kandidaten nicht berücksichtigt: Dr. Harcourt. Zugegeben, nach diesem Abend beim Ball hatte er einen kindischen Neid auf den gut aussehenden Doktor entwickelt.
    Leise Schritte erklangen auf dem Marmor draußen vor der Salontür, und plötzlich standen Mrs Hazelgreaves und Elena im Raum, Elena schöner, als er sie je gesehen hatte.
    Ihr Haar war in einer

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