Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Shadow Guard: Wenn die Nacht beginnt (German Edition)

Shadow Guard: Wenn die Nacht beginnt (German Edition)

Titel: Shadow Guard: Wenn die Nacht beginnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lenox
Vom Netzwerk:
Elena, Sie teilen meine Leidenschaften.«
    Seine Worte hallten durch ihren Kopf, und sie starrte ihn ungläubig und benommen an. Sie hatte das nicht erwartet.
    »Zusammen könnten wir all unsere Träume wahr machen.«
    »Charles …«
    »Sagen Sie Ja.«
    Sie mochte Dr. Harcourt. Er war ihr Arzt und Mentor gewesen und hatte sie in ihrem Verlangen, Ärztin zu werden, tatkräftig unterstützt. Dass er ihr die Ehe vorschlug, änderte alles. Es war, als hätte sein Geständnis eine Schleuse der Ehrlichkeit in seinen Augen geöffnet. Er sah sie mit unverhohlener Bewunderung an.
    »Ich kann Sie nicht heiraten.«
    Sein gut aussehendes Gesicht verdüsterte sich, das Lächeln verschwand. »Er ist es, nicht wahr? Lord Black.«
    »Nein.«
    »Bei Gott, er hat sie doch nicht kompromittiert, oder?«
    Sie schüttelte den Kopf, gedemütigt, dass er etwas Derartiges glauben konnte. »Nein, das hat er nicht.«
    Gleichzeitig wünschte sie sich, dass Archer genau das getan hätte. Sie wollte ihn mit einer Leidenschaft, die alle Grenzen der Vernunft und der Selbstachtung überstieg. Angesichts seines Verrats machte sie das zu einer kompletten Närrin – einer Närrin, die unmöglich ihre Zuneigung auf jemand anderen richten konnte, wie würdig er auch sein mochte.
    »Ganz im Gegenteil«, flüsterte sie. »Er hat auf Schritt und Tritt versucht, mir einen Bräutigam zu verschaffen. Ich bin mir sicher, dass er sich sehr freuen würde zu hören, dass Sie angeboten haben, mich zu heiraten.«
    Charles stürmte auf den brennenden Kamin zu. Er presste den Unterarm gegen den Sims und starrte trübsinnig ins Feuer. »Mir ist aufgefallen, wie er Sie heute Abend angesehen hat.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Sie bilden sich das nur ein.«
    Harcourt schien nicht überzeugt. Er presste die Faust gegen seine hübschen Lippen. Plötzlich drehte er sich um.
    »Ich werde warten, bis Sie bereit sind, Elena.«
    »Sagen Sie das nicht. Sie haben mir gegenüber keine Verpflichtungen.«
    »Ich habe eine Verpflichtung meinem Herzen gegenüber, wissen Sie das denn nicht? Ich liebe Sie. Ich nehme an, ich habe es von Anfang an gewusst, und ich habe gewartet, und … Gott, kein Zeitpunkt schien jemals der Richtige zu sein. Und jetzt sieht es so aus, als hätte ich zu lange gewartet.«
    Augenblicke später trat Elena in das kleine Ankleidezimmer, wo sie vor dem Abendessen ihre Tasche abgelegt hatte. Sie ließ sich auf einen Hocker fallen, verschränkte die Arme auf dem Tisch, ließ den Kopf sinken und weinte.
    Sie hatte gerade einem ehrenwerten Mann das Herz gebrochen.
    Vom Fenster her kam ein Klopfen. Sie hob den Kopf – und schrie beinahe auf, als sie Archers Gesicht in der Dunkelheit treiben sah, wie das eines Gespensts aus einem makaberen Märchen.
    »Gehen Sie weg«, jammerte sie leise, weil sie nicht wollte, dass irgendjemand es hörte.
    Er klopfte abermals und zeigte angespannt auf den Riegel. Endlich, nachdem sie immer übellauniger geworden war, durchquerte sie den kleinen Raum. Als sie den Riegel geöffnet hatte, drückte sie die beiden Flügel auf.
    »Ich hatte höllische Mühe herauszufinden, in welchem Zimmer Sie sind.«
    Sie schaute über das Sims und sah seine Stiefel auf der Sprosse einer wackelig wirkenden Leiter. In seiner feinen Abendgarderobe wirkte er dort vollkommen deplatziert.
    »Ich sagte, Sie sollen weggehen.«
    Er starrte sie an. »Weinen Sie?«
    Er griff nach ihrem Arm, aber sie drehte sich außer Reichweite und kehrte in die Mitte des Raums zurück.
    »Sagen Sie mir, was los ist«, verlangte er. »Hat irgendjemand Sie verletzt?«
    Ich habe jemanden verletzt, unverzeihlich verletzt. Und alles Ihretwegen. Sie wünschte sich, zornig auf ihn zu sein. »Gehen Sie einfach weg.«
    »Das werde ich nicht tun.«
    »Nun, Sie kommen nicht hier herein.«
    Sie eilte wieder auf ihn zu, um nach den Fensterflügeln zu greifen. Mit einem Stirnrunzeln schwang sie sie zu …
    Er hielt sie mühelos mit beiden Händen fest. »Ich habe ein Geschenk für Sie.«
    »Ich will kein Geschenk. Nicht von Ihnen.« Sie musterte ihn durch den schmalen Spalt, den die Holzrahmen schufen.
    »Ich fürchte, Sie haben keine andere Wahl, als es anzunehmen. Es ist nicht von der Art, die ich zurückgeben kann. Und ich muss sagen, es war ziemlich teuer.«
    Sie ließ die Fensterflügel los und ging zum Kaminsims, wo sie die Hände hinter dem Rücken faltete. »Dann lassen Sie das verdammte Geschenk dort auf dem Fenstersims liegen, und gehen Sie weg.«
    Sie scherte sich nicht um das

Weitere Kostenlose Bücher