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Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei

Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei

Titel: Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Dane
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ihm gesagt. Was rückblickend wie eine Prophezeiung klang.
    Diego hatte sich dem Wagenwechsel nur aus einem Grund nicht widersetzt. Wenn er die Gelegenheit bekäme rauszufinden, wo die Mädchen waren, müsste er es wagen. Ihm war klar, er wäre in der Unterzahl. Aber wenn er heute sterben sollte, stürbe er bestimmt nicht leise und ganz sicher nicht allein. Auf alle Fälle nähme er den Typen mit, der neben ihm im Fond des Wagens saß. Da jedoch sein Zorn kein Teil der Gleichung war, bedachte er Cavanaugh mit einem gleichmütigen Blick.
    »Haben wir nicht eben noch von Vertrauen gesprochen, Hunter?«, sprach er den Mann absichtlich beim Vornamen an. Im Tod waren die Menschen schließlich alle gleich. »Jetzt habe ich den Eindruck, als hätte nur einer von uns beiden zugehört und der andere hinterrücks etwas geplant.«
    »Ich werde unsere Plaudereien vermissen, Diego.« Cavanaugh verzog den Mund zu einem Lächeln, und in seinen Augen blitzte ehrlicher Humor.
    »Ich auch«, log Diego kühl. Er hatte keinerlei Zuneigung zu diesem Mann.
    Doch von nun an könnten sie völlig ehrlich zueinander sein. Sie müssten nicht mal mehr so tun, als gingen sie höflich miteinander um. Jetzt war jede Bemerkung wichtig, und jedes Wort, das sie noch miteinander sprächen, wäre wahr.
    Rasselnd ging das Tor wieder hinter ihnen zu, sperrte auch noch den letzten Rest des Mondscheins aus und hüllte sie in den modrigen Geruch der Halle ein. Am meisten bedauerte er, dass es ihn des Lebens mit der Frau beraubte, der er gerade erst begegnet und die trotzdem bereits alles für ihn war.
    »Wie lange wollen Sie noch auf diesen Typen warten? Müssen sich erst die Leichen vor der Halle türmen, damit Sie Ihre sogenannte Strategie noch einmal überdenken?« Santiago stemmte die Hände in die Hüften und starrte Draper böse an. Der Mond tauchte die Hälfte seines Gesichts in fahles Licht, während die andere Hälfte weiterhin im Dunkeln lag.
    »Hören Sie, ich hatte bereits ein ausführliches Gespräch mit Ihrem Chef. Auch wenn ihm die Situation nicht unbedingt behagt, hat er …« Bevor Draper seinen Satz beenden konnte, klingelte sein Handy, er hob es eilig an sein Ohr. »Draper. Ich kann nur für Sie hoffen, dass Sie gute Neuigkeiten haben.«
    Santiago verfolgte mit Interesse seine Reaktion.
    »Wir sind vor dem Cavanaughschen Anwesen. Die Limousine hat zwei Männer abgesetzt und ist dann weitergefahren. Was sollen wir jetzt tun?«, drang die Stimme von Special Agent Russo an sein Ohr.
    »Haben Sie die Männer gesehen? Waren es Diego Galvan und Hunter Cavanaugh?«
    »Das können wir nicht sicher sagen, Sir«, räumte Russo leicht verlegen ein. »Sie könnten es gewesen sein. Wegen der Alarmanlage kamen wir nicht näher ran. Aber vielleicht können wir ja mit den Ferngläsern …«
    »Ich will das Risiko nicht eingehen, dass man Sie entdeckt«, fiel Draper ihm ins Wort. »Cavanaughs Männer sind bewaffnet. Wenn Sie versuchen würden, heimlich das Grundstück zu betreten, hätten sie das Recht zu schießen und erst später nachzufragen, ob das wirklich nötig war.« Er kniff die Augen zu und stieß einen abgrundtiefen Seufzer aus. Auch Santiagos Blick half ihm nicht wirklich weiter, und so sagte er: »Bleiben Sie in der Nähe des Grundstücks, und achten Sie darauf, dass man Sie nicht sieht. Melden Sie sich wieder, sobald irgendwas passiert. Ende des Gesprächs.«
    Santiago sah ihn fragend an. »Wie? Haben Ihre Leute etwa keine Röntgenaugen, oder war die Limousine vielleicht aus Blei?«
    Das war ziemlich billig, aber Draper hatte etwas in der Richtung kommen sehen. »Ich verstehe, was Sie meinen.«
    »Nein, das tun Sie nicht. Wir müssen einen Weg finden, um in die verdammte Halle zu gelangen, und zwar einen Weg, der für meinen Detective und die Mädchen möglichst ungefährlich ist, falls sie dort drinnen sind.«
    »Mein Team hat einen getarnten Eingang an der Hallenrückseite entdeckt und gleichzeitig festgestellt, dass die Treppe zur Garage offenkundig erst vor kurzem mit einer Stahltür versehen worden ist.«
    »Mit einer Stahltür?«, fragte der Lieutenant ihn verblüfft. »Finden Sie nicht auch, dass das bei einer abbruchreifen Halle ziemlich seltsam ist? Wenn sie hier derartige Arbeiten vornehmen ließen, ist doch anzunehmen, dass Brogan oder Cavanaugh dahinterstecken und dass es in der Halle irgendetwas gibt, was niemand sehen soll.«
    »Genau das denke ich auch.« Draper nickte zustimmend. »Wir müssen die Türen sprengen, um in das

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