Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei
Gebäude zu gelangen. Vielleicht brauchen wir erst noch eine kleine Ablenkung von vorne, damit keiner von den Bastarden dort drinnen etwas merkt.«
Santiago grinste über das ganze Gesicht. »So gefallen Sie mir schon viel besser, Draper«, stellte er zufrieden fest. »Es gibt kein Problem, das sich nicht mit einer kleinen, gut platzierten Granate lösen lässt.«
»Erinnern Sie mich daran, niemals mit Ihnen auf die Jagd zu gehen.« Wieder klingelte sein Handy, und wieder hob er es ans Ohr. »Draper.«
Er hörte dem Anrufer zu, kniff die Augen zusammen, gab ein paar kurze Instruktionen und beendete dann das Gespräch.
»Das werden Sie nicht glauben.« Er starrte Santiago an. »Die Zentrale hat einen Notruf von einem Handy bekommen, das ich Diego Galvan, meinem Informanten, mitgegeben habe. Es war niemand am Apparat, aber die Leitung ist noch offen und über den integrierten Peilsender haben sie herausgefunden, wo es ist.«
Da Santiago keine Ahnung hatte, ob das eine gute oder eine schlechte Nachricht war, wartete er einfach ab.
»Das Signal kommt aus der Halle.« Drapers Herz fing an zu rasen. »Galvan ist in der verdammten Halle und schickt uns von dort aus einen Hilferuf. Ich wette, Cavanaugh steht direkt neben ihm. Los, nehmen wir die Kerle in die Zange, und zwar jetzt sofort.«
17
Es war nur noch eine Frage von Minuten. Brogan hielt Danielle das Messer an den Hals.
Sie bemühte sich, der Klinge auszuweichen, und reckte so angestrengt das Kinn, dass Becca die Adern links und rechts des Halses überdeutlich sah. Der Bastard ließ die Waffe über ihren Körper gleiten und hielt immer direkt über den Hauptschlagadern an. Ein einziger tiefer Schnitt würde genügen, damit sie innerhalb kurzer Zeit verblutete. Becca müsste tatenlos mit ansehen, wie es geschah. Da er Dani einen Großteil ihrer Kleider schon vom Leib gerissen hatte, hingen nur noch ein paar Fetzen von ihren dürren Gliedmaßen herab.
Jetzt glitt die Spitze seines Messers über Danis Brust und schnitt eine dünne weiße Linie in das Fleisch, aus der das Blut in kleinen Perlen über ihren Brustkorb rann. Dani biss vor Schmerz die Zähne aufeinander und rang erstickt nach Luft.
Becca riss und zerrte an dem Band, das sie gefangen hielt, es war ihr vollkommen egal, ob Brogan etwas davon mitbekam. In ihren Augen brannten Tränen, und von der bitteren Galle, die sich abermals in ihrem Magen sammelte, wurde ihr wieder schlecht. Sie wollte nur ein letztes Mal mit ihrer Schwester reden. Dani all die Dinge sagen, die sie ihr sagen wollte, nachdem sie verschwunden war. Doch wenn sie das täte, würde Brogan dafür sorgen, dass ihre kleine Schwester Höllenqualen litt. Das wusste sie genau. Der Schmerz darüber riss sie regelrecht entzwei.
Als Brogan in Rebeccas Richtung sah, zeigte ihr sein widerliches Grinsen, dass dies erst der Anfang war. Das sah sie an seinem Blick, als er am Reißverschluss von seiner Hose zog.
Danielle umzubringen wäre nicht genug.
»Offenkundig ist und bleibt der Kerl ein Tier. Wie ich sehe, lassen Sie sich würdevoll vertreten, Hunter. Ihr Handlanger macht Ihnen wirklich alle Ehre«, ertönte plötzlich eine Stimme mit spanischem Akzent in der Dunkelheit.
Becca spähte in die Richtung, aus der sie die Stimme und die schweren Schritte hörte, denn sie wollte sehen, wer es wagte, einen Mann zu kritisieren, der doch offenbar der König dieser Hölle war. Obwohl sie tief in ihrer Seele glühend heißen Zorn empfand, wagte sie gleichzeitig zu hoffen, dass sich jemand fände, der den Kerl in seine Schranken wies. Hinter ihr und überall um sie herum brachen die Gestalten, die im Dunkeln lauerten, in aufgeregtes Flüstern aus. Sie spürte, dass etwas Besonderes geschah. Das Gewicht der Augen, die sich ihr bisher in den Rücken gebohrt hatten, ließ urplötzlich nach, selbst Brogan reckte seine hässliche Visage und blickte blinzelnd in die Finsternis.
Als der Mann mit der geheimnisvollen Stimme in den Lichtkreis trat, hätte Becca vor Erleichterung beinahe aufgeschrien. Diego … oh mein Gott! In seinem eleganten Anzug wirkte er vollkommen fremd in dieser armseligen, verderbten Welt. Sein Anblick gab ihr das Versprechen einer Zukunft. Er erinnerte sie daran, dass es noch ein Leben außerhalb von dieser Hölle gab.
Doch er war nicht allein. Hinter im trat Hunter Cavanaugh aus der Dunkelheit und stellte sich neben ihn ins Licht. Der wohlhabende Mann verzog verächtlich das Gesicht, als er die Umgebung sah, in der Brogan
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