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Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei

Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei

Titel: Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Dane
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schlucken, ehe er die Zähne aufeinanderbiss. Santiagos Worte hallten dunkel in ihm nach, und er hätte sicher länger über seine Sicht der Dinge nachgedacht, wäre nicht in diesem Augenblick eine dunkle Limousine die Straße heruntergerollt. Ein Mercedes, wenn er richtig sah. Er bog in das Grundstück ein, auf dem die Lagerhalle lag.
    Er verdrängte den Gedanken an Santiago, hob sein Fernglas an die Augen und konzentrierte sich völlig auf das Gefährt.
    »Wer zum Teufel ist denn das?«, murmelte er leise und bellte einen Moment später in sein Funkgerät: »Ich will wissen, wer das ist. Ich erwarte eine umgehende Meldung, falls jemand etwas erkennt.«
    Er wünschte sich, es wäre Cavanaugh. Aber der Mann hatte das Restaurant in einer Limousine verlassen, nicht in einem Mercedes, vor allem folgten seine Leute ihm noch immer durch die Stadt.
    Draper hatte Überraschungen noch nie gemocht.
    »Verdammt.«
    Während seine Männer auf seine Befehle warteten, rief er sich zwei wichtige Dinge ins Gedächtnis. Er hielt nichts von Schuldgefühlen, und vor allem hatte er sich bisher nie vor schwierigen Entscheidungen gedrückt. Er drückte auf den Knopf von seinem Funkgerät.
    »Einsatzleiter? Niemand rührt sich ohne meinen Befehl vom Fleck. Wiederhole. Niemand rührt sich ohne meinen Befehl vom Fleck.«

16
    Becca kämpfte gegen das Klebeband, mit dem sie an dem Metallgeländer festgebunden war. Während sie dabei ihr ganzes Gewicht zum Einsatz brachte, sprengte ihr Herzschlag ihr beinahe die Brust.
    Matt Brogan behielt sie zwar im Auge, hatte sich aber vor allem auf ihre Schwester konzentriert. Im grellen Licht der Deckenlampe sah das junge Mädchen vollkommen erledigt und verängstigt aus. Sie lag auf dem harten Zementboden und wagte nicht, sich zu bewegen, denn Brogan kniete sich mit einem Messer über sie.
    Das Echo ihrer Angst prallte von den Wänden ab. Jedes noch so leise Keuchen, jedes noch so leichte Zittern machte ein Geräusch. Falls sich auch noch irgendwelche anderen Wesen in der Dunkelheit aufhielten, blieben sie vollkommen stumm. Sie verharrten in grausamem Schweigen und rührten keinen Finger, obgleich Entsetzliches geschah. Also musste Becca etwas tun, um ihn von ihrer Schwester abzulenken.
    »Sagen Sie. Wie kommt es, dass ein eleganter Kerl wie Hunter Cavanaugh sich mit Menschenhandel und Prostitution abgibt?«, fragte sie deshalb. »Ich meine, er hat doch genügend Geld, um es in alles Mögliche zu investieren. Warum hat er sich ausgerechnet etwas derart Widerliches ausgesucht? Erscheint mir nicht besonders klug.«
    »Er hat die Möglichkeit gesehen, wirklich gutes Geld zu machen. Darum hat er in dieses Unternehmen investiert. Dieser verdammte Mex Galvan tut immer so, als ob er was Besseres wäre, aber glaubst du etwa allen Ernstes, dass der Alte durch die lahme Fusion mit Global Enterprises zu dem geworden wäre, was er heute ist?« Brogans Stimme wurde laut. »Nein. Ich war derjenige, der ihn dazu gebracht hat, in etwas viel Besseres zu investieren. Ich hatte die nötigen Beziehungen. Er hat auf meinen Rat gehört. Alles, was er hat und ist, verdankt er mir.«
    Sie hatte ihr Ziel erreicht. Es war ein gutes und zugleich ein schlechtes Zeichen, dass er mit ihr sprach. So, wie er mit dem Kiefer mahlte und ungeniert kriminelle Handlungen gestand, hatte er eindeutig nicht die Absicht, sie oder ihre Schwester jemals gehen zu lassen. Dafür stand für ihn ganz einfach zu viel auf dem Spiel.
    Aber Becca hatte keine andere Wahl. Während sie weiter mit ihren Fesseln kämpfte, führte sie die Unterhaltung fort.
    »Kommt Cavanaugh öfter hier vorbei? Ich meine, wem vertraut er ein Geschäft von dieser Größe an?«
    »Das überlässt er alles mir. Er vertraut darauf, dass ich mich um die … Dinge kümmere.« Er zupfte an dem schmutzigen T-Shirt ihrer Schwester, um ihr deutlich zu machen, dass er auch sie als Ding ansah. »Weil ich weiß, wie man das macht.«
    »Bitte … nicht.« Danielle fing an zu zittern und riss entsetzt die Augen auf. »Ich tue alles, was Sie wollen, aber tun Sie mir nicht weh.«
    »So einfach ist es nicht mehr, Schätzchen.«
    Mit einer ruhigen Bewegung setzte er den ersten Schnitt.
    Das Messer riss ihr T-Shirt vom Ausschnitt bis in Höhe ihres Bauches auf. Der Stoff machte ein Geräusch, wie wenn jemand mit einem Fingernagel über eine Tafel fuhr.
    Becca dachte hektisch nach, was sie als Nächstes sagen könnte, obwohl sie kaum noch Luft bekam, als Brogan die Klinge über Danis Brüste

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