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Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei

Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei

Titel: Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Dane
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druckte sie ihn aus und las ihn ein zweites Mal. Anscheinend investierten die in New York ansässigen Global Enterprises in Ferienressorts im Ausland und in den USA. Weshalb die Fusion auf dem Papier einen gewissen Sinn ergab. Doch es roch für sie nach Geldwäsche, als sie in dem Artikel las, dass der Unternehmenschef Joseph Rivera der organisierten Kriminalität verdächtig war. Dass die Anklage gegen Rivera wegen eines Verfahrensfehlers fallen gelassen worden war, verdankte er wahrscheinlich einem ganzen Team gut bezahlter Verteidiger. Obwohl ihr der Name Rivera nichts sagte, kam sie nach der Lektüre des Artikels zu dem Schluss, dass es eine Verbindung zwischen dem geheimnisvollen Fremden und der Mafia gab. Mit seinen Beziehungen zu den New Yorker Schwergewichten und zu Cavanaugh spielte er vielleicht ein doppeltes Spiel. Ob er für mehr als einen dieser Gauner tätig war?
    Zunächst ging Becca davon aus, dass Cavanaughs Beziehungen zu illegalem Geld einer der Gründe für die Ausweitung und den Erfolg seines Reiseunternehmens waren. Doch nach allem, was sie über diesen Typen wusste, hatte er ein viel zu großes Ego, um tatenlos mit anzusehen, wie ein Spion vor seinen Augen operierte, oder irgendeine Einmischung in seine Geschäfte durch jemanden hinzunehmen, der in seinen Augen deutlich tiefer in der Hackordnung stand. Vielleicht schmierte Cavanaugh also die Motoren des Mafiazuges und hatte GQ einzig zu dem Zweck an Bord geholt, dass er die Drecksarbeiten übernahm. Diese Leute waren für sich genommen schon gefährlich, und wenn man sich durch seine Tätigkeit für zwei verschiedene Organisationen zwischen die Fronten ziehen ließ, war das Leben keinen Pfifferling mehr wert.
    Irgendetwas stimmte an der Sache einfach nicht.
    Auch aus einem anderen Grund zog ihr Magen sich zusammen, als sie den Artikel las. Einem ganz privaten Grund. Wie konnte sie sich derart in diesem geheimnisvollen Typen irren? Sie hatte die Gefahr gespürt, die von ihm ausgegangen war, hatte sie aber einfach ignoriert, weil der Blick in seine Augen aus irgendeinem Grund eine Erlösung für sie gewesen war. Sie musste es sich eingestehen: Ein übermächtiges Gefühl hatte ihren gesunden Menschenverstand vorübergehend außer Kraft gesetzt. Der Mann hatte sie aus dem Gleichgewicht gebracht und auf eine nie zuvor erlebte Art berührt. Wenn er versuchen sollte, sich ihr in den Weg zu stellen, könnte sie dann ihre Gefühle ignorieren, um weiter ungehindert ihrer Arbeit nachzugehen?
    »Es gibt nur einen Weg, um das herauszufinden.« Als das Telefon auf ihrem Schreibtisch klingelte, ging sie mit einem Seufzer an den Apparat. »Montgomery.«
    »He, Rebecca.« Es war die Stimme von Sam Hastings, dem Kollegen von der Spurensicherung. »Diese Fingerabdrücke auf der Kaffeetasse. Wir haben sie mit den Abdrücken in den Dateien des NCIC verglichen, wobei nichts herausgekommen ist, aber bei AFIS hatten wir Glück. Ihr Kerl hat die Erlaubnis beantragt, hier in Texas eine verdeckte Waffe zu tragen. Und zwar unter dem Namen Diego Galvan.«
    Das NCIC, das nationale Informationszentrum für Verbrechen des FBI, stellte der Polizei rund um die Uhr computerisierte Informationen über Straftaten und Straftäter zur Verfügung, und das landesweite automatisierte Fingerabdruckidentifizierungssystem speicherte Abdrücke aus unzähligen Quellen sowohl im privaten als auch im öffentlichen Bereich. Darüber hinaus war AFIS mit einem landesweiten Archiv des FBI verbunden, das auch den Polizeibehörden zur Verfügung stand. Doch nicht alle Staaten nahmen daran teil, und so fielen in der aus unzähligen Zuständigkeitsbereichen zusammengesetzten, computerisierten Welt trotz der hochmodernen Hilfsmittel, die es für die Polizei inzwischen gab, immer noch hin und wieder irgendwelche Kriminellen durch das Netz.
    Becca schrieb sich Galvans Namen auf.
    »Ich schicke Ihnen die Ergebnisse der Untersuchung rüber. Kann ich sonst noch irgendetwas für Sie tun?«
    In diesem Augenblick brachte man ihr die Kisten zu den beiden Vermisstenfällen aus dem Archiv und stellte sie auf ihrem Schreibtisch ab. Becca quittierte den Empfang und entließ den Jungen, der das Zeug gebracht hatte, mit einem netten Lächeln, während sie weitersprach.
    »Nein. Danke für die schnellen Ergebnisse. Jetzt grabe ich erst mal selbst ein bisschen weiter. Wir sprechen uns später noch einmal.«
    Endlich hatte sie einen Namen, den sie mit anderen Quellen vergleichen konnte, damit sie ein genaueres Bild

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