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Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei

Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei

Titel: Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Dane
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während er das Handy auf den Beifahrersitz fallen ließ.
    Meinen Todeswunsch? Cavanaugh hatte gut beobachtet. Die Zusammenarbeit mit ihm wurde durch einen Todeswunsch erheblich interessanter, als spiele man mit einer entsicherten Granate Ball. Irgendwann könnte dieses kranke Spiel ein abruptes Ende nehmen. Das könnte Diego akzeptieren, wäre dabei nur sein eigenes Leben in Gefahr. Doch das war nicht mehr der Fall, seit Detective Rebecca Montgomery auf der Bildfläche erschienen war.
    Sie würde Cavanaugh mit der Brandstiftung konfrontieren, was ungefähr so clever war, als würde man ein rotes Tuch vor einem wütenden Bullen schwingen. Der Mann würde sie ins Visier nehmen, nicht mehr aus den Augen lassen und einfach um des Vergnügens willen mit ihr spielen. Ganz egal, wie mutig und gewitzt sie wäre, hätte sie mit dem Bemühen, diesen Typen auszutricksen, alle Hände voll zu tun. Dank seiner enormen wirtschaftlichen Möglichkeiten und seiner unvergleichlichen Grausamkeit wäre Cavanaugh von Anfang an im Vorteil. Das wusste Diego ganz genau, denn er hatte ihn schon viel zu oft in Aktion erlebt.
    Wegen der wachsenden Anforderungen seines Jobs war sein Leben bereits kompliziert genug, aber Rebecca könnte sein selbstgebautes Kartenhaus zum Einsturz bringen, wenn er nichts unternahm. Auf den ersten Blick war die Frau nicht gerissen genug, um sich mit Cavanaugh zu messen. Doch was ihr an Erfahrung fehlte, machte sie durch ihren Mut und ihre Entschlossenheit auf alle Fälle wett. Er wusste instinktiv, dass sie nicht lockerlassen würde. Das hatte er an ihrem Blick gesehen.
    Würde er sich für sie aus der Deckung wagen? Wenn er diese Verantwortung übernähme, brächte das die Waagschale möglicherweise aus dem Gleichgewicht, zwänge ihn dazu, den toten Punkt zu überwinden, an dem er sich gerade befand, und dabei käme er möglicherweise um.
    »Mach bloß keinen Fehler. Dazu ist jetzt ganz eindeutig nicht der rechte Zeitpunkt.« Fluchend bog Diego in die gepflasterte Einfahrt der Cavanaughschen Festung – die sein goldener Käfig war.
    Becca saß bis in den späten Nachmittag an ihrem Schreibtisch und arbeitete sich durch die tragische Vergangenheit zweier vermisster junger Frauen. Ihr Leben war auf perverse Abwege geraten – irgendein gesichtsloses Übel hatte sie von ihren Familien getrennt.
    Sie kannte den endlosen Schmerz der Menschen, die sie liebten.
    Am schlimmsten war es, nicht zu wissen, was geschehen war.
    Die den archivierten Kisten mit Beweismitteln entnommenen Aufnahmen der Opfer, die die Familien den Ermittlern überlassen hatten, verwandelten sich in Bilder von Danis Gesicht. Ihrer Augen. Ihres Lächelns. Ihrer ungelebten Zukunft. Einen Moment bildete sich Becca sogar ein, sie röche das Parfüm der kleinen Schwester, dieser Geruch rief abermals quälende Schuldgefühle in ihr wach. Sie kniff die Augen zu und kämpfte gegen die allzeit bereiten Tränen an.
    Grab weiter.
    Becca atmete tief durch und wühlte weiter in den Kartons herum. Sie spürte instinktiv, dass die Antwort zum Greifen nah war. Eine junge Frau, begraben an einem stockfinsteren Ort, war ganz allein gestorben, einzig ein vergeblicher Schrei hatte die Stille durchbrochen, von der ihr Tod begleitet war. Die Knochen in der Pathologie mit einem Namen zu versehen wäre der erste Schritt auf der Suche nach ihrem Mörder.
    Irgendetwas lenkte ihren Blick ein ums andere Mal auf das Foto von Isabel Marquez. In der spätnachmittäglichen Stille hörte sie beinahe, wie das Mädchen wisperte: Guck genauer hin, damit du es nicht übersiehst. Noch einmal hielt sie das Foto der Highschoolklasse in die Luft – ein hübsches, junges Mädchen in einer glücklicheren Zeit mit einem frechen Grinsen und einem unschuldigen Blick. Obwohl ihre Gedanken wieder zu ihrer Schwester wanderten, blickte sie erneut in Isabels Gesicht.
    Sie könnte es nie mehr vergessen.
    »Einen Augenblick. Ich wusste doch, dass mir der Name irgendetwas sagt.«
    Endlich hatte es klick gemacht. Es konnte unmöglich ein Zufall sein. Sie hatte den Namen Marquez heute schon einmal gesehen.
    Becca erinnerte sich an die Liste der Nummernschilder, die einer der Männer von der Spurensicherung vor dem zerstörten Theater aufgeschrieben hatte. Sie beugte sich über ihren Schreibtisch und wühlte sich durch den Haufen von Papieren, bis sie die Liste fand.
    Wie sie bereits vermutet hatte, stand der Name auf dem Blatt. Ein roter Ford F-150-Lieferwagen, zugelassen auf einen gewissen Rudy

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