Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei

Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei

Titel: Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Dane
Vom Netzwerk:
Besuch bei Cavanaugh? Ich habe ihn niemandem gegenüber erwähnt. Was geht hier vor sich?«
    Draper biss die Zähne aufeinander und sah sie aus zusammengekniffenen Augen an. Sie sah, dass er überrascht zusammenfuhr, und nahm aus den Augenwinkel auch die Reaktionen von Murphy und Santiago wahr. Doch obwohl sie ganz eindeutig ins Schwarze getroffen hatte, gab keiner der drei Männer irgendetwas preis.
    »Bis heute Abend händigen Sie all ihre Notizen zu dem Fall an Murphy aus. Sämtliche Aufzeichnungen zu dem Feuer und den Knochenfunden gehen an ihn.«
    »Aber, Sir.« Sie sah ihren Vorgesetzten hilfesuchend an. »Warum werde ich von dem Fall abgezogen? Ich verstehe nicht …«
    Endlich übernahm Santiago wieder die Kontrolle über das Gespräch.
    »Sie bekommen einen anderen Fall. Bis dahin sollten Sie vielleicht ein paar Tage Urlaub machen.« Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und sah sie reglos an. »Sie hatten erwähnt, Sie hätten gerne etwas Zeit, um Ihrer Mutter beizustehen. Ich finde, das ist eine hervorragende Idee.«
    Becca hatte das Gefühl, als wäre sie in einem falschen Film. Erst gestern hatte ihr Santiago rundheraus erklärt, ein Urlaub käme nicht in Frage. Weil er sie lieber in der Nähe hätte, um zu sehen, was sie trieb. Und jetzt plötzlich drängte er sie regelrecht zu gehen. Irgendetwas ging hier vor sich, und sie konnte überdeutlich spüren, dass Santiago sehr viel daran lag, sie aus der Schusslinie zu ziehen.
    Da sie ihren Lieutenant kannte und ihm blind vertraute, sah sie Murphy schulterzuckend an.
    »Sie bekommen meine Unterlagen heute noch.« Dann wandte sie sich abermals Santiago zu und sah ihn fragend an. »Sonst noch etwas, Sir?«
    »Das ist augenblicklich alles. Danke für Ihre Kooperation, Detective.«
    Womit sie entlassen war.
    Becca stand entschlossen auf, öffnete die Tür und trat, ohne sich auch nur noch einmal umzudrehen, in den Korridor hinaus. Hätte sie die beiden anderen Kerle noch einmal angesehen, hätte das Verlangen, ihnen eine reinzuhauen, sicherlich gesiegt.
    Sie biss die Zähne aufeinander, bis ihr Unterkiefer schmerzte, und lief den Flur hinab in Richtung Treppenhaus.
    Als Santiago sie vorhin auf ihrem Handy angerufen hatte, hatte er die Vorschriften missachtet und sie über den Fund des Ringes ihrer Schwester informiert. Weshalb er vielleicht immer noch auf ihrer Seite stand.
    »Vielen Dank, L.T. Aber Sie und ich sind noch nicht miteinander fertig. Noch lange nicht.«
    Da sie nicht in der Stimmung war, sich zu anderen Leuten in den Lift zu quetschen, stieg sie nachdenklich die Treppe in den vierten Stock hinauf und nahm erneut an ihrem Schreibtisch Platz. Sie hatte noch ein wenig Zeit, bevor sie ihre Unterlagen und Notizen Murphy überlassen musste, dachte sie. Entsprechend der Geschichte, die der widerliche Draper von ihr aufgetischt bekommen hatte, bekäme auch er eine bereinigte Version ihres Berichts, weil sie das ihrem Lieutenant einfach schuldig war.
    Neben dem Bericht wartete der Pathologe, die Gebrüder Marquez kämen aufs Revier, und falls das noch nicht reichte, um die Zeit bis Ende ihrer Schicht herumzukriegen, ginge sie ganz einfach noch einmal die Umstände von Isabels Verschwinden durch.
    Ihre Ermittlungen zum Brand in dem Theater hatten das Interesse des FBI geweckt, und sie ging sicher davon aus, dass es eine irgendwie geartete Verbindung zwischen den entführten Mädchen, der Ermordung ihrer Schwester, dem Feuer und dem Knochenfund gab. Das hatte Draper ihr mit seinen Fragen indirekt bestätigt. Dieses arrogante Schwein.
    Im Mittelpunkt des Ganzen stand wahrscheinlich Hunter Cavanaugh. Isabel Marquez war diesem Draper vollkommen egal. Der sieben Jahre alte Mord an einem einheimischen Mädchen war einem FBIler vollkommen egal. Doch von einem reichen Kerl mit einem internationalen Reiseunternehmen und Beziehungen zur Unterwelt wurde Draper sicher wie ein Seewolf von einem stinkenden Köder angelockt. Das war schließlich ein prestigeträchtiger Fall, der vielleicht sogar die Landesgrenzen überschritt.
    »Es geht um Cavanaugh. Das weiß ich ganz genau.«
    Ab heute Abend wäre sie gezwungen, eine Zeit lang freizunehmen. Doch auch wenn sie dadurch vom Geschehen abgeschnitten wäre, könnte sie die Waffe und die Dienstmarke behalten, wenn sie offiziellen Urlaub nahm. Ein geschickter Schachzug von Santiago, dachte sie. Ihr Lieutenant hatte sich als treuer Freund herausgestellt. Vielleicht würde er ja sogar dafür sorgen, dass sie mitbekam, was sich

Weitere Kostenlose Bücher