Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei
hinsichtlich des Falls bei Murphy tat.
Noch besser wäre es natürlich, hätte sie jemanden im Inneren der Cavanaughschen Organisation. Becca fasste einen Entschluss. Sie würde Diego Galvan rekrutieren, selbst wenn sie mit harten Bandagen kämpfen müsste, damit sie ihn bekam.
»Tut mir leid, Galvan. Ich kann keine Rücksicht nehmen. Erwarte also bitte nicht, dass ich allzu zartfühlend bin.«
Gerichtsmedizin des Bexar County
Louis Pasteur Drive
Die Knochenreste aus dem Imperial waren mit Dampf gereinigt worden und lagen ordentlich sortiert auf einem beleuchteten Tisch. Die elfenbeinfarbenen Gebeine und der Totenkopf, aus dem ein Stück herausgeschnitten war, sahen wie ein makabres Puzzle aus, und der Leuchttisch tauchte die Gesichter der umstehenden Menschen – Sam Hastings von der Spurensicherung, Charles Leibowitz aus der Pathologie und Rebecca Montgomery, der bisherigen Ermittlungsleiterin – in ein gespenstisch fahles Licht.
Der Pathologe war ein untersetzter, pummeliger Mann mit dünnem, weißem Haar, hervorquellenden Augen, dicken Tränensäcken sowie aufgedunsenen Wangen, deren wahre Dicke man aufgrund des Lichts zum Glück nicht sah. Beide Männer und auch Becca hatten dünne Gummihandschuhe und grüne Kittel über ihren Straßenkleidern an. Trotz der zusätzlichen Kleiderschicht ging ihr die kalte Luft des Raums durch Mark und Bein.
»Nun, Alter, Geschlecht und Größe stimmen mit denen des Marquez-Mädchens überein, aber Sie sagen, dass wir noch die DNA eines Familienmitglieds bekommen, um sie mit den Mitochondrien zu vergleichen?«, fragte Leibowitz.
»Ja, wahrscheinlich gegen sechs«, antwortete Becca, beugte sich über den Tisch und sah sich das Loch im Totenschädel aus der Nähe an. »Was können Sie mir über diese Fraktur erzählen? Sie hat eine eigenartige Form. Ein bisschen wie ein Keil.«
»Folge stumpfer Gewalteinwirkung. Die Einkerbung ist groß genug, um davon auszugehen, dass es eine Art Hammer war. Etwas mit einem langen, schmalen, leicht geschwungenen Kopf. Sehen Sie hier?« Der Pathologe wies mit einem Finger auf das Loch. »Die Ränder des Bruchs weisen nach innen. Dass weist darauf hin, dass der Knochen zum Zeitpunkt der Verletzung noch frisch und elastisch war. Die Risse im Schädel dehnen sich von dort nach außen aus. Aber es war kein fester, sofort tödlicher Schlag. Hier ist die Einbuchtung ein bisschen tiefer, aber am anderen Ende nehmen Sie sie kaum noch wahr. Der Schlag hat den Schädel also eher gestreift.«
»Aber, Sam, erinnern Sie sich an die Kratzer, die wir an der Wand gefunden haben?«, wandte Becca sich an den Kollegen von der Spurensicherung. »Ich dachte, dass sie lebendig begraben worden ist.«
Sam öffnete den Mund, doch Leibowitz kam ihm zuvor.
»Oh, dieser Schlag hat sie bestimmt nicht umgebracht«, erklärte er. »Ich glaube, dass ihr Tod eher in der Art ihrer Entsorgung begründet war.«
»Lassen Sie mich übersetzen«, mischte sich Sam mit einem Grinsen ein. »Die Tatsache, dass sie lebend in einer Gruft ohne ausreichend Luft, ohne Nahrung und Wasser begraben worden ist, ist ein ziemlich deutlicher Hinweis darauf, dass sie weder eines natürlichen Todes noch an der Schädelverletzung gestorben ist. Die Kratzer an der Wand und der Zustand ihrer Fingernägel zeichnen ein ziemlich düsteres Bild. Es stimmt, was Charlie über die Kopfverletzung sagt. Daran wäre sie ganz sicher nicht gestorben.«
»Dann hat der Mörder sie also bewusstlos geschlagen und eingemauert, obwohl er wusste, dass sie noch am Leben war?«
»Das finden wir ohne ein Geständnis vielleicht nie heraus. Die Wunde am Kopf hat sicher stark geblutet, denn schließlich ist der Skalp praktisch mit Blutgefäßen übersät. Vielleicht hat also, wer auch immer sie in dem Theater eingemauert hat, gedacht, sie wäre tot.« Sie alle wussten, dieser Satz von Sam würde niemals seinen Weg in einen der offiziellen Berichte finden, da er eine bloße Vermutung war.
»Zurück zu der Waffe. Was für eine Art von Hammer könnte es gewesen sein?«
»Da wir nur einen Teilabdruck haben, muss ich noch ein paar Vergleiche anstellen, bevor ich das sicher sagen kann. Im Gegensatz zu unserem guten Doc, der sich bei seinem Job bestimmt nicht umbringt, habe ich immer alle Hände voll zu tun.« Der Techniker verzog den Mund zu einem Lächeln, das jedoch sofort wieder verflog. »Umbringen? Ich kann einfach nicht glauben, dass ich diesen Ausdruck hier verwendet habe.«
Becca zog eine Braue hoch. »Ich kann
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