Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei
und nahm dicht neben ihm Platz. »Bezüglich des Falles, wegen dem ich bei ihm war, habe ich außer meinem Gefühl nichts gegen den Typen in der Hand. Außerdem haben sie mich inzwischen offiziell von dieser Sache abgezogen. Was hat er genau gesagt?«
Auch Diego hatte keinerlei Beweise gegen Cavanaugh. Bei dem Mann ging es niemals um die Dinge, die er sagte, sondern darum, wie er diese Dinge sagte und was er indirekt mit seinen Worten auszudrücken schien. Aufgrund seiner Erfahrungen mit Cavanaugh schönte er seinen Bericht, bat sie aber nachdrücklich, vorsichtig zu sein.
»Der Mann plappert nie einfach so vor sich hin. Wenn er deinen Namen zur Sprache bringt, dann aus irgendeinem Grund. Du darfst ihn nicht unterschätzen.«
»Ich werde auf mich aufpassen.« Ihre Augen drückten ehrliche Besorgnis aus, dann aber wurde ihre Miene wieder weich, sie hob den Kopf, und knabberte an ihrem Mundwinkel, was eine hinreißende Geste war. »Außerdem habe ich ja jemanden, der mir den Rücken deckt. Ich habe also keine Angst.«
Ich kann dir heute Abend nicht den Rücken decken, dachte er und hoffte, Draper schickte einen seiner Leute her. Dann aber zwang er sich zu einem Lächeln, verdrängte seine Zweifel und sagte sich, dass Becca durchaus clever war und auf sich selbst aufpassen könnte, sollte irgendwas geschehen. Vor allem war Cavanaugh mit ihm zusammen irgendwo, wo er ihn im Auge behalten konnte, deshalb wüsste er als Erster, falls es Grund zur Sorge um Rebecca gab.
»Tu mir einfach den Gefallen, zieh die Vorhänge vor deinen Fenstern zu und triff ein paar zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen. Okay?«
Sie sah ihm zu, wie er die Vorhänge zusammenzog, Licht machte und zum Sofa zurückkam.
»Werde ich dich nachher noch sehen?«, fragte sie.
Vor seinem geistigen Auge tauchten alle möglichen Bilder von ihr auf. Er konnte nicht darauf vertrauen, dass er sich in alle Ewigkeit wie ein Gentleman verhalten würde, schon jetzt starrte er ihre weichen, vollen Lippen an, bevor er seinen Blick hinab in Richtung ihrer Brüste wandern ließ.
»Willst du mich denn noch mal sehen?« Er musste mühsam schlucken, und sein Herzschlag sprengte ihm beinahe die Brust. »Es wird sicher ziemlich spät.«
»Wie … spät?«, wisperte sie und schob sich so dicht an ihn heran, dass sich die Hitze ihrer Haut auf seinen Körper übertrug.
Ihre kehlige, verführerische Stimme löste ein tief verwurzeltes Verlangen in ihm aus. So hatte er vor allzu langer Zeit zum letzten Mal empfunden, dachte er. Als er wieder aufsah, merkte er, dass auch sie ihre Blicke ohne jede falsche Scham an ihm herunterwandern ließ. Diese Blicke machten ohne jeden Zweifel deutlich: Sie begehrte ihn.
Ohne seine Antwort abzuwarten, lockerte sie seinen Schlips, zog ihn langsam und verführerisch an seinem Hals herab und warf ihn, ohne darauf zu achten, wo er landen würde, einfach hinter sich.
»Ich habe mir immer schon gewünscht, mal so spontan zu sein.« Sie öffnete die Knöpfe seines Hemds, und als sie den Stoff zur Seite schob und mit ihren schlanken Fingern durch die dunkle Brustbehaarung fuhr, spürte er die kühle Luft auf seiner Haut.
Für den Augenblick gab Diego sich beherrscht.
»Ach ja? Und was bedeutet es für dich, spontan zu sein?«
Äußerlich blieb er vollkommen cool, obwohl sein Leib bereits in Flammen stand und jeder noch so kleine Atemzug das Feuer noch größer werden ließ. Langsam strich er mit der Kuppe eines Fingers über ihren Hals. Die Berührung ihrer samtig weichen Haut versetzte ihm einen regelrechten Schlag, der über seinen Arm bis in seine Magengrube zog. Er hatte das Gefühl, als säße er in einer Achterbahn, hätte den höchsten Punkt erreicht und sause in atemberaubender Geschwindigkeit bergab. Trotzdem hielt er sich zurück, denn er war fest entschlossen, länger auszuhalten als dieses verführerische Weib.
Als er zu ihrem Kragen kam, machte er einen kleinen Umweg und umkreiste durch den Stoff der Bluse einen ihrer Nippel, worauf dieser sich sofort zusammenzog.
»Oh Gott …«, entfuhr es ihr, bevor sie sich nicht allzu überzeugend noch einmal zusammenriss.
Lächelnd sah er zu, wie sie darum kämpfte, die Kontrolle wiederzuerlangen, was eindeutig alles andere als einfach für sie war. Bisher hatte sie die natürlichen Reaktionen ihres Körpers bewundernswert im Zaum gehalten, denn sie hatte wohl darauf gewartet, dass ihr Gast den ersten echten Schritt in Richtung des Punktes unternahm, an dem eine Umkehr nicht mehr
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