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Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei

Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei

Titel: Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Dane
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ein Gesicht und Menschen, die es liebten. Genau in diesem Augenblick brannten in vielen Fenstern Kerzen, um ihnen den Weg zurück zu weisen, falls es ihnen gelänge, der Hölle zu entfliehen.
    Diego wusste, dass die Mädchen bis ans Lebensende um ihre seelische Gesundheit kämpfen müssten. Aber zumindest hätten sie ihr Leben zurück. Und im Kreis ihrer Familien wären sie mit ihrem Elend nicht alleine. Die Familien würden ihnen neue Hoffnung geben, er wusste aus Erfahrung, wie wichtig Hoffnung war.
    Vielleicht würde es ja so laufen. Er hätte lieber nicht über die Alternative nachgedacht, doch als Realist hatte er keine andere Wahl. Draper hatte es sofort gesagt. Vielleicht wollte Cavanaugh ihn ja in eine Falle locken, vielleicht stand ihm seine Henkersmahlzeit bevor.
    »Er wird kommen, wie es kommt«, murmelte er leise, während er durch die geflieste Eingangshalle lief.
    Die Einsätze waren zu hoch, um das Risiko nicht einzugehen. Diego schloss die Haustür hinter sich und baute sich unter dem roten Vordach auf. Wie versprochen stand im Hof eine schwarze Limousine für seine einsame Fahrt an Cavanaughs geheimnisvollen Ort. Der uniformierte Fahrer lief, als er ihn sah, um das Gefährt herum und öffnete zuvorkommend den Schlag.
    Diego atmete tief durch, setzte sich in den Fond und fühlte sich, nachdem die Tür ins Schloss gefallen war, im schallgeschützten Inneren des Wagens wie in einem Kokon. Was der Stimme, die ihn grüßte, eine geisterhafte Qualität verlieh.
    »Freut mich, dass Sie beschlossen haben, zu unserer kleinen Feier zu erscheinen. Ohne Sie wäre sie bestimmt nicht halb so schön geworden.« Matt Brogan sah ihn grinsend an. »Sie sind nämlich der Ehrengast.«
    Diego blickte ihn gelassen an. Nur seine Nackenhaare sträubten sich und verrieten, was er tatsächlich empfand.

13
    Nordwesten von San Antonio
20.45 Uhr
    Becca hatte einen Glückstreffer gelandet. Das stand ohne jeden Zweifel fest. Doch sie war offenkundig nicht die Einzige, die auch weiterhin ihr Glück versuchte. Sie starrte in den Rückspiegel, um sich zu vergewissern, dass die burgunderrote Limousine immer noch hinter ihr war. Ein Lexus LS 430. Er war ihr wegen eines kaputten Scheinwerfers aufgefallen, der ihr half, das Fahrzeug ohne Mühe zu entdecken, obwohl es mehrere Wagen hinter ihr zurückgefallen war. Sie umklammerte das Lenkrad ihres Crown Victoria und ging in Gedanken alle möglichen Szenarien durch. Zuerst musste sie sich überzeugen, ob dies wirklich eine unerbetene Überwachung war.
    Im an- und abschwellenden Licht der Straßenlaternen versuchte sie, einen Blick auf den Fahrer zu erhaschen, indem sie ihre Geschwindigkeit reduzierte, bis sie wieder dichter vor ihm war, aber die Fenster des Lexus waren, sicher auch zum Leidwesen sämtlicher Polizisten, die Verkehrskontrollen machten, allzu stark getönt. Den Blick auf das Kennzeichen konnte sie getrost vergessen, auf diese Distanz war es nicht zu erkennen.
    Sie fuhr auf der Ringstraße 410 in Richtung Westen bis zum Einkaufszentrum Ingram Park, bog dort ab und hielt, die Augen immer noch im Rückspiegel, kurz auf dem Parkplatz an. Im Licht der Scheinwerfer hinter dem Lexus nahm sie den Fahrer nur als dunkle Silhouette wahr. Offenbar war es ein Mann. An der Ampel an der Ausfahrt wendete sie um 180 Grad unter der Straßenunterführung hindurch. Der Lexus folgte ihr.
    Sonja hatte sie gebeten, sie in der Nähe der Mülltonnen auf dem südlichen Parkplatz des Regal Movie Theater in der Cielo Vista 18 auf dem Kinoberg zu treffen, einem riesigen Kinokomplex, der auf der anderen Seite der Schnellstraße dem Einkaufszentrum direkt gegenüberlag. Becca würde ihr Versprechen halten und die junge Frau dort treffen, nicht aber, bevor sie nicht herausgefunden hatte, ob die vermeintliche Verfolgung vielleicht nur eine Folge ihrer Paranoia war.
    Falls der Typ einfach ins Kino gehen wollte, warum fuhr er dann extra bis in einen Vorort, um seinen Appetit auf M & Ms und altes Popcorn zu befriedigen? Falls es ihm um etwas anderes ging, würde sie den Bastard sicher nicht direkt zu Sonja führen. Himmel, wenn die Dinge liefen wie geplant, bekäme sie vielleicht sogar die Gelegenheit, ihn selbst zu fragen, was der Grund für die Verfolgung war.
    Aufgrund des spärlichen Verkehrs in den Nebenstraßen müsste ihr Verfolger sich zurückfallen lassen und dadurch riskieren, dass er sie verlor. Was ein großer Nachteil für ihn war. Aber auch sie selber hatte ein Problem. Dadurch, dass sie deutlich

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