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Shadow Touch

Titel: Shadow Touch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marjorie M. Liu
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Begrüßung für später auf!«, fuhr Rictor die beiden an. Er starrte auf die Tür zum Labor. Das Metall dröhnte unter den Schlägen, die von Schreien begleitet wurden. »Wir haben keine Zeit mehr.«
    Amiris Körper glühte, goldenes Feuer lief über seine Haut. Er bückte sich, und einen Augenblick später schüttelte eine Raubkatze das goldene Licht ab und glitt zur Tür.
    »Die Wissenschaftler sind da«, sagte Rictor und schien dabei in die Ferne zu blicken. »Dazu ein paar Männer von oben. Sie wissen nicht, was wir Vorhaben, aber sie haben Angst, unsere Unerfahrenheit könnte ihr Experiment gefährden.«
    »Sind sie bewaffnet?«, erkundigte sich Artur, der ein langes Eisenrohr von einem Gebilde abschraubte, das sich in dem Tank befunden hatte. Er warf die Stange Rik zu und machte sich daran, eine weitere abzuschrauben.
    »Nichts Tödliches. Pfefferspray und Schlagstöcke, aber sie haben nicht vor, sie zu benutzen. Da ich hier drin bin, glauben sie, alles sei unter Kontrolle.«
    »Natürlich«, erwiderte Artur. »Weil Sie die Wünsche Ihrer Herrin so unglaublich gehorsam befolgen.«

    »So unglaublich gehorsam«, bestätigte Rictor. »Andererseits kann man das von allen sagen, die in dieser Einrichtung arbeiten. Bis auf Sie vier. Was ein großes Problem darstellt. Sobald L’Araignee klar wird, dass Sie fliehen wollen, kann sie jedem in der Einrichtung befehlen, Sie aufzuhalten, selbst wenn es Selbstmord wäre. Die meisten wissen nicht einmal, dass sie ihre Gehirne manipuliert hat. Sie glauben immer noch, sie wären ihre eigenen Herren. Sie haben keine Ahnung.«
    »Weshalb ist das ein Problem?« Rik ließ die Stange durch die Luft sausen. Seine Miene war cool. Er wirkte müde, aber gefährlich, voller aufgestauter Wut, explosiv. Ein junger Mann, der Ärger suchte. »Es sind nur Wissenschaftler. Sie sind nicht als Kämpfer ausgebildet.«
    »Genau das ist das Problem. Es sind keine Kämpfer.«
    »Nein«, erklärte Rik hart. »Es sind einfach nur Handlanger. «
    Artur trat zu ihm, schob dem Gestaltwandler das Rohr unter das Kinn und beugte sich vor. »Wir haben unser Leben für Sie riskiert«, sagte er leise. »Es war ein Risiko, weil ich glaubte, dass Sie dieses Risiko wert seien.« Seine Stimme wurde noch leiser. »Bringen Sie mich nicht dazu, meine Entscheidung zu bedauern.«
    »Sie verstehen nicht, was sie mir angetan haben«, flüsterte Rik. »Sie wissen nicht, was das für Leute sind.«
    Artur berührte die Schulter des Gestaltwandlers; die beiden Männer erzitterten. »Ich verstehe, Rik. Aber im Augenblick kümmert mich das nicht. Töten Sie, wenn Sie sich schützen müssen, aber töten Sie nicht aus Vergnügen.«
    Riks Miene verfinsterte sich.
    »Rictor«, sagte Elena, »wie kommen wir hier raus?«
    »Indem wir uns schnell bewegen«, erwiderte er, ohne den Blick von dem Gestaltwandler zu nehmen. » L’Araignee ist überheblich. Sie glaubt einfach nicht, dass ihr jemand entkommen kann.«
    Artur trat von Rik weg. »Charles Darling hat mir gesagt, dass man hier nur entkommt, wenn sie einen gehen lassen.«
    Rictor lächelte. Es war eine bittere Grimasse. »Charles Darling hat einen Wurm im Kopf. Wenn man an der Leine läuft, wird man so.«
    »Und was hält sie davon ab, Sie gegen uns aufzuhetzen?«
    »Die Natur ihrer Macht über mich. Ich muss in Hörweite sein, damit ihr Befehl eine Wirkung auf mich hat.« Er sah Elena an. »Machen Sie einen unterwürfigen Eindruck, ja?«
    »Wie bitte?«
    »Und Sie.« Artur deutete auf Rik. »Kommen Sie hierher, hinter die Tür.«
    Rik widersprach nicht, aber Elena vermutete, dass es ihm sehr schwerfiel. Amiri trat neben ihn und kauerte sich auf den Boden. Artur stand direkt hinter Elena. Die Metallstange in seiner Hand drückte gegen ihren Rücken.
    »Benutzt du mich als Deckung?«, fragte sie leise. Er fuhr sanft mit den Fingerspitzen über die Haut an ihrem Hals. Sie erschauerte.
    »Eine Tarnung«, erwiderte er leise. »Außerdem möchte ich nicht, dass du allein hier stehst, wenn sie den Ra um stürmen.«
    Elenas Handfläche, in der sie das Skalpell hielt, war schweißnass. Sie presste die Waffe fest an ihren Schenkel. »Ich schaffe das schon.«
    »Das weiß ich«, erwiderte er sanft. »Tu’s mir zuliebe.«
    Rictor sah sie alle an, ließ seinen Blick aber schließlich auf Elena ruhen. »Vergessen Sie nicht«, er schien bloß zu ihr zu sprechen, »ich kann nur reagieren, wenn Elena bedroht wird.«
    Ein schwacher Trost. Rictor öffnete die Tür.
    Es gab jedoch keinen

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