Shadowangels (German Edition)
an. „Ich hatte einen hervorragenden Lehrer …
den besten und verständnisvollsten, den man sich nur wünschen
…“
Abrupt endete ihr
Satz und sie griff sich ängstlich mit einer Hand an ihren
schlanken Hals.
Meine Königin
„ Was ist mit
dir?“ Stellarius hatte den Handgriff, mit dem seine Tochter
sich leicht an die Schläfe gefasst hatte, sofort registriert.
„ Melandra“,
hauchte Cassie.
Meine Königin
… der Meister nähert sich mir … ich glaube, er hat
Verdacht geschöpft … ich bin nicht mehr sicher …
Sofort gab Cassie
die Nachricht an ihren Vater weiter.
„ Du weißt,
was du zu tun hast, Cassandra.“
Mit diesen Worten
drehte sich Stellarius um und Cassie war alleine in dem riesigen
Schloss.
„ Geh nicht …
Vater ...“
Für den
Bruchteil einer Sekunde machte sich Panik in ihr breit.
Doch dann zeigte
sich, dass Cassandra einer wahren Königin würdig war.
Ohne nachzudenken,
breitete sie ihre Arme aus, schloss ihre Augen und rief mit klarer
Stimme das Sternbild Zwillinge herbei.
„ Castor,
eo ta voca! Pollux, eo ta voca!”
Sie hatte das letzte
Wort noch nicht ausgesprochen, als sanftes goldenes Licht die Halle
des Schlosses einhüllte.
Plötzlich
standen zwei Männer vor ihr, die in ihrer Ähnlichkeit
unterschiedlicher nicht sein konnten.
Während beide
geradezu verboten gut aussahen, riesengroß und … ähm
… nackt waren, war der eine schwarzhaarig mit den dunkelsten
Augen, in die Cassie jemals geblickt hatte. Der andere hatte
hellblonde, fast weiße Haare, und silbrig schimmernde Augen.
Das war das Einzige,
das die beiden unterschied.
Die Zwillinge waren
gleich groß, hatten dieselben, feingliedrigen Hände, ihre
Brust war unbehaart, ihr Oberkörper ging über in eine
überaus sexy Taille.
Cassie schloss kurz
die Augen, öffnete sie wieder und setzte ihre Bestandsaufnahme
bei den kräftigen muskulösen Oberschenkeln fort, über
die kraftvollen Waden, hin zu, für Männer, ziemlich netten
Füßen.
Als sie ihren Blick
wieder hob, kam sie nicht umhin festzustellen, dass alles, und
wirklich alles ,
an den beiden gleich war … gleich groß!
Grundgütiger
… sie waren perfekt!
Sobald Castor und
Pollux vor ihrer Königin standen, ließen sich die beiden
Prachtexemplare auf ihre Knie sinken, senkten ehrerbietig ihre Köpfe
und umfassten mit der rechten Hand den Saum von Cassies Kleid, um ihn
an ihre Lippen zu führen und zu küssen.
„ Regina
Cassandra … ta voca … eo paro …”
Cassandra brauchte
einige Sekunde, um zu verarbeiten, was gerade passiert war.
Sie hatte doch
einfach nur gesagt ich
rufe dich und
die Zwillinge waren sofort erschienen und hatten geantwortet du
hast gerufen … ich gehorche.
Himmel, war das
abgefahren!
Langsam ließ
sie ihre Arme sinken. Mit den Handflächen nach oben gab sie
Castor und Pollux mit einer kaum sichtbaren Bewegung zu verstehen,
sich zu erheben.
Die Zwillinge
erhoben sich mit einer Geschmeidigkeit, die Cassie erneut erstaunt
blinzeln ließ.
„ Regina
Cassandra, was ist dein Wunsch? Wie lautet dein Befehl?“
Selbst wenn beide
gemeinsam sprachen, klangen ihre Stimmen wie eine einzige.
Cassie atmete ein
und erklärte ihren himmlischen Untertanen in kurzen Worten die
Vorgeschichte.
„ Nun ist
Melandra in großer Gefahr. Satan sucht
mit Hochdruck nach dem Verräter … oder, um genau zu sein,
nach Melandra. Sie hat uns einen großen Dienst erwiesen und ich
habe ihr versprochen, sie zu beschützen. So bitte ich euch nun,
holt Melandra zu mir, damit ich mein Versprechen erfüllen kann!
Ich werde euch leiten.“
Melandra hatte
unterdessen mittels Gedankenübertragung ihren Aufenthaltsort
bekanntgegeben und Cassie würde als eine Art Navigationssystem
den Zwillingen den Weg weisen.
Mit einer erneuten
tiefen Verbeugung legten Castor und Pollux ihre flachen Hände
zuerst auf ihr eigenes Herz, dann berührten sie in derselben
Weise Cassies Stern, der daraufhin sofort sanft zu blinken begann.
Sie hätte nicht
verwunderter sein können. Auch wenn sie nicht mit einer
Berührung der Zwillinge gerechnet hatte, war dieses Gefühl
so unwirklich … und mit nichts zu beschreiben, was sie jemals
erlebt hatte.
Und es brachte sie
für einen winzigen Augenblick aus dem Konzept.
Noch ehe sie
begriff, was eben geschehen war, zeugte nur noch ein schwaches
goldenes Licht davon, dass eben noch zwei wahrhaft schöne …
splitterfasernackte … Männer vor ihr gestanden hatten.
„ Upps“,
machte Cassie ganz unköniginnenhaft und dann wurde
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