Shadowangels (German Edition)
er in schallendes Lachen aus.
Lance war viel zu
stolz auf Cassie, die nicht die geringste Furcht vor diesem mächtigen
Engel zu haben schien, als dass er auch nur ansatzweise beleidigt
darauf reagiert hätte, dass sie ihn soeben auf einen Schwanz
gesteuerten, hirnlosen Schwachkopf reduziert hatte.
Ehrlicherweise
gestand Lance sich selbst gegenüber ein, dass diese Bezeichnung
auf ihn seit fast genau sechsunddreißig Stunden durchaus
zutraf.
Zugegebenermaßen
war es nicht wirklich ein Kompliment … aber fairerweise musste
er sich eingestehen, dass sich sein ganzes Denken, sofern er zu einem
solchen auch nur noch ansatzweise im Stande war, nur noch darum
drehte, wann er Cassie endlich unter sich spüren würde …
wann er endlich seine Finger über ihren wunderschönen
Körper gleiten lassen durfte … wann er endlich ihre
kleinen lustvollen Seufzer hören würde …
Bei allem was recht
war – jetzt, wo er aus Cassies Mund gehört hatte, dass sie
ganz genauso fühlte wie er, konnte er es kaum mehr aushalten …
und nun sollte er, verdammt nochmal, wie lange?, ach ja, vier ganze
Tage … sechsundneunzig Stunden … okay, abzüglich
der Stunden des heutigen Tages (was den Bock nun auch nicht mehr fett
machte) … abwarten …?
Lance stöhnte
verhalten, was Thalon aus seiner Verwunderung riss und er endlich
Cassies Frage zu beantworten bereit war.
„ Cassandra“,
begann Thalon, „wie ich bereits sagte, bist du die Tochter des
Hüters der Sterne.“ Thalon sah Cassie aufmerksam an und
sie nickte ungeduldig.
„ Als diese
bist du dazu ausersehen … ähm … also …“
Es war ganz und gar
nicht Thalons Art, in Stottern zu kommen, was Cassies ungutes Gefühl
in ungeahnte Dimensionen schießen ließ.
„ Nun red‘
schon endlich“, stieß sie zwischen zusammengebissenen
Zähnen hervor.
„ Du wirst
unsere Sternenkönigin werden.“
Thalon hatte die
Worte beinahe schnodderig dahingeworfen, doch sie verfehlten ihre
Wirkung weder auf Cassie, noch auf Lance oder Tante Helen.
„ Sternenkönigin?“,
fragten alle drei wie aus einem Munde.
Thalon nickte.
„ Dein Vater
…“, begann Thalon eben mit seiner Erklärung, als er
von Cassie unterbrochen wurde.
„ Werde ich ihn
kennenlernen?“
Cassie hatte
plötzlich furchtbare Angst. Wollte sie eben noch wissen, was sie
selbst in diesem ganzen Spiel für eine Rolle spielte – nun
ja, bis auf den Teil mit dem wahrscheinlich unglaublich guten Sex mit
Lance – so hatte sie es auf einmal gar nicht mehr so eilig
damit, die Wahrheit zu erfahren.
Thalon sah sie mit
hochgezogener Augenbraue an.
„ Äh, ja“,
antwortete er dennoch, wenn auch leicht verwirrt, „das wirst du
… Stellarius wird dich in deine Macht einweisen!“
„ Meine Macht?“
Wäre Cassie nicht durch das beständige Kribbeln, das von
Lance streichelnden Händen auf ihren Körper projiziert
wurde, abgelenkt gewesen, sie hätte vermutlich der
Pfefferminzschlag getroffen.
„ Du wirst über
alle Shadowangels herrschen, du bist unsere Gebieterin …
unsere Königin … in deinen Händen liegt das Wohl
unserer Rasse, da es alleine in deiner Macht liegt, uns die Stärke
und den Schutz zu
geben, die nötig sein werden, um im Kampf gegen das Böse
als Sieger hervor zu gehen.“
Cassie hatte nicht
bemerkt, dass sie aufgehört hatte, zu atmen.
Jetzt holte sie mit
einem pfeifenden Geräusch tief Luft, griff sich an die
schmerzenden Schläfen, verdrehte ihre hübschen Augen nach
oben … und fiel in Ohnmacht!
***
Als sie wieder zu
sich kam, sah sie in drei besorgt blickende Augenpaare.
„ Cassie“,
flüsterte Lance verzweifelt und schob Lady Helens Hand, die
soeben einen nassen Waschlappen auf Cassies Stirn platziert hatte,
energisch zur Seite.
„ War’s
das jetzt, oder kommt noch mehr?“, fragte Cassie mit zittriger
Stimme.
Um Lance’
Mundwinkel tanzte ein Grinsen.
Auch Thalon konnte
ein Lächeln nicht verhindern, als er trocken antworte „Im
Großen und Ganzen war’s das, ja!“
„ Okay, dann
würde ich jetzt gerne etwas essen … ich habe riesigen
Hunger.“
Während Thalon
sich bei dieser Aussage vorsichtig zu fragen begann, ob Stellarius
seine Aufgabe auch wirklich ordnungsgemäß erledigt hatte,
brachen Lance und Lady Helen in schallendes Gelächter aus.
„ Ich lass‘
dir von Amanda etwas auf dein Zimmer bringen, Cassie“, meldete
sich Lady Helen erstmals wieder zu Wort.
„ Uns“,
flüsterte Cassie und verschränkte ihre Finger mit denen von
Lance, wobei sich ihr Blick
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