Shadowangels (German Edition)
leise
klopfte.
Cassie huschte ins
Bad und Lance übernahm es, wen auch immer hereinzubitten.
***
Als Cassie fünf
Minuten später mit verquollenen Augen aus dem Badezimmer
zurückkam, staunte sie nicht schlecht über ihren Besucher.
Vor dem Bett, die
Hände auf dem Rücken verschränkt, stand Tabea.
„ Tabea!“
Cassie versuchte
erst gar nicht, ihr Erstaunen zu verbergen.
„ Hat Thalon
dich zu meiner stummen Wache abgestellt?“
Tabea lachte
herzhaft. „Nein, Herrin.“
Wäre Cassandra
nicht bereits erstaunt darüber gewesen, dass Tabea das Wort an
sie gerichtet hatte, so wäre sie es spätestens bei dem Wort
„Herrin“ geworden.
„ Bitte,
Tabea“, Cassie kam auf den großen wunderhübschen,
weiblichen Shadowangel zu, griff einfach nach den noch immer auf
ihrem Rücken verschränkten Händen, löste sie
voneinander und nahm sie in ihre eigenen Hände.
„ Können
wir nicht wenigstens, wenn wir alleine sind, auf diesen Krampf
verzichten?“
„ Ich weiß
nicht, Herrin“, Tabea fühlte sich ganz und gar nicht wohl
in ihrer Haut.
Ein schelmischer
Ausdruck trat in Cassies Gesicht und ihre Augen funkelten.
„ Und wenn ich
es dir befehle?“
Ein Grinsen überzog
Tabeas hübsches Gesicht.
„ Nun“,
meinte sie schmunzelnd, „ich nehme an, dann habe ich keine
andere Wahl. Dein Wort ist uns Befehl … sich ihm zu
widersetzen, würde niemand wagen!“
Kichernd nahm Cassie
Tabeas Aussage zur Kenntnis.
„ Na
also, geht doch“, murmelte sie, nahm den sich noch etwas
sträubenden Shadowangel bei der Hand und zog ihn mit sich zur
Couch.
Tabea, die Cassie
vom ersten Augenblick an gemocht hatte, ließ nun ihre zur Schau
gestellte Coolness fallen und plumpste ziemlich unelegant neben
Cassie auf die bequeme Couch.
„ Ich habe so
ungefähr drei bis tausend Fragen an dich, Tabea“,
eröffnete Cassie gerade das Gespräch, als es klopfte und
auf ihr „Herein!“ Lance das Zimmer betrat.
„ Cassie, mo
chridhe, wir müssen nun aufbrechen.“
Sofort war Cassie
auf den Beinen und Tabea beeilte sich, es ihr nachzutun.
Zu sitzen, während
die Königin stand, war ein absolutes No Go!
„ Werdet ihr
Tabea nicht brauchen?“, fragte sie zögernd.
Lance schüttelte
den Kopf und die schwarzen Locken flogen wild umher.
„ Nein, mein
kleiner Engel, wenn wir unseren Zeitplan genauestens einhalten, ist
Santanos absolut unfähig, uns in irgendeiner Weise gefährlich
zu werden. Thalon könnte ihm alleine gegenübertreten. Ich
komme nur mit, damit wir ihn wegen des Prozesses festnageln können
... und Gabe ist gewissermaßen eine
optische Zugabe.“ Lance grinste.
Cassie wusste nicht,
ob er nur so locker tat, um ihre Bedenken zu zerstreuen, oder ob die
Sache wirklich so einfach war, wie er ihr Glauben machen wollte.
Sie sah kurz zu
Tabea, die ihr aufmunternd zulächelte.
Irgendwie wusste
Cassie, dass der weibliche Shadowangel sie nicht belügen würde
… und Lance selbstverständlich auch nicht.
Aber
er würde schummeln, wenn es darum ginge, sie zu beruhigen.
„ Gut“,
sagte Cassie mit belegter Stimme, „ich hoffe, du bist ganz
schnell wieder bei mir, mo anam, ohne dich kann ich nicht mehr sein.“
Lance schluckte,
dann nahm er Cassies Gesicht zwischen beide Hände und küsste
sie innig.
„ Mo beatha“,
flüsterte er, „du bist mein Leben … ich verspreche
dir, ich komme zurück. Heil und unversehrt.“
Nochmals küsste
er seine Seelengefährtin, dann drehte er sich um und war auch
schon zur Tür hinaus.
55)
C assie
hatte inzwischen großes Geschick entwickelt, sich irgendwie
abzulenken.
Und wie würde
das besser gehen, als Tabea mit ihren Fragen zu löchern.
„ Also, schieß
los“, forderte sie den hübschen Shadowangel auf, „wie
ist das so als Shadowangel? Thalon hat mir ja schon zu verstehen
gegeben, dass diese Gefühle …“, Cassie stockte nur
kurz, „also, dass das bei euch normal ist.“
Tabea lächelte
und nahm Cassie damit ein klein wenig ihrer Unsicherheit.
„ Wir wachsen
damit auf, Herrin. Wir kennen es nicht anders. “
„ Cassandra“,
unterbrach Cassie, „bitte, wenn wir alleine sind, möchte
ich nicht so untertänig von dir angesprochen werden, Tabea. Ich
mag dich nämlich und so habe ich wenigstens das Gefühl,
dass es da schon ein weibliches Wesen gibt, das ich kenne und dem ich
vertrauen kann, wenn ich nach Caelantia komme.“
Cassie war immer
leiser geworden und Tabea konnte nur ahnen, wie verloren sie sich
vorkam.
„ Aber wirklich
nur, wenn wir alleine sind,
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