Shadowangels (German Edition)
Für
heute, ja“, antwortete Thalon und noch ehe Santanos hierauf
etwas erwidern konnte, nahmen Thalon und Gabriel Lance zwischen sich,
hakten ihn kurzerhand unter und waren im nächsten Moment
verschwunden.
Sekundenlang saß
Santanos da.
War das eben
tatsächlich geschehen?
Woher zum Henker
kannte Thalon plötzlich sein irdisches Ich?
Woher in drei
Teufels Namen wusste er, dass er ihm, dem Satan, zu genau dieser Zeit
praktisch Befehle erteilen konnte, die er unmöglich verweigern
konnte?
Wütend brüllte
er seinen lodernden Zorn heraus.
Seine Faust donnerte
mit ohnmächtiger Wut auf den massiven Schreibtisch und zerbrach
diesen in winzige Holzsplitter.
Es war exakt 7:07
Uhr und eine Sekunde … und alle Lebewesen auf dem Erdball
wurden für einen kurzen Moment von einem Schwindelgefühl
befallen… sie taumelten … wurden von unerklärlicher
Angst erfasst …
Als sich das Gefühl
legte, fanden sie sich etwa einen Meter neben der Stelle, an der sie
gerade eben noch gestanden, gesessen oder gelegen hatten wieder …
und die unerklärliche Angst wich panischem Entsetzen …
57)
A uf
Brookemore-Castle waren inzwischen auch alle anderen Bewohner
erwacht.
Cassie hatte ihre
Frage an Tabea noch nicht zu Ende gestellt, als Thalon und Gabe,
Lance zwischen sich, mitten in ihrer Suite auftauchten.
Und dann spürten
sie es …
Lance befreite sich
eben aus den Armen der beiden Shadowangels und lief auf Cassie zu,
als die Erde bebte.
Sie schlitterte in
seine Arme, während Thalon sich standhaft weigerte, sich
irgendwo festzuhalten – das war eines Anführers unwürdig.
Tabea, die zum
Aufstehen gar nicht gekommen war, wurde in die Couch gepresst.
Die Türe
öffnete sich von selbst und Lana purzelte gemeinsam mit Lady
Helen zur Türe herein. Automatisch fing Gabriel das junge
Mädchen auf, bevor es sich den Kopf am Schreibtisch anschlagen
konnte.
Lady Helen
versuchte, so gut es ihr in dieser aberwitzigen Situation möglich
war, die Contenance zu bewahren, was Thalon einen bewundernden Blick
abverlangte.
Ehe er es sich
anders überlegen konnte, ging er zu ihr und legte seine kräftige
Hand stützend unter ihren Arm.
Die Schreie von Amos
und Amanda Miller waren aus der Küche zu hören und das
Fluchen Timothy Wavers erscholl laut und vernehmlich aus dem oberen
Stockwerk.
Das alles geschah
innerhalb weniger Sekunden … und dann kehrte eine
ohrenbetäubende Stille ein.
„ W …
was um alles in der Welt …“, stammelte Cassie, die mit
laut klopfendem Herzen in Lance‘ Armen lag.
„ Ja, verdammt,
das möchte ich auch gerne wissen“, polterte Timothy, der
soeben, nur mit T-Shirt und Boxershorts bekleidet, im Türrahmen
erschien. Tabea drehte sich sofort errötend weg.
Lana wurde sich
plötzlich der sie noch immer sanft festhaltenden Arme Gabriels
bewusst und überlegte fieberhaft, ob sie wenigstens so tun
sollte, als ob sie sich daraus befreien wolle. Schließlich
unterließ sie es. Zu gut fühlte es sich an.
Himmel, war das ein
hübscher Bursche!
Timothy, den es
nicht im Geringsten störte, so wenig am Leib zu tragen,
schlenderte betont lässig in Richtung Couch, wo er sich mit
ebensolcher Lässigkeit neben Tabea niederließ und sie
jungenhaft ungeniert angrinste. Tabea quittierte es mit niedlichem
Niederschlag ihrer Lider.
Bevor Thalon jedoch
etwas sagen konnte, griff sich Cassie mit schmerzverzerrtem Gesicht
an die Schläfen.
„ Was ist mit
dir, mo chridhe?“
Cassie sackten die
Beine unter dem Körper weg und Lance fing sie geistesgegenwärtig
auf.
Timothy zog Tabea
von der Couch, damit Lance sein Mädchen darauf betten konnte.
„ Melandra“,
nuschelte Cassie undeutlich.
Sofort kam Leben in
die Umstehenden.
Thalon ließ
Lady Helens Arm los und kniete sich neben die Couch.
Mit einem einzigen
Blick gab er Lance zu verstehen, dass er Cassie wieder an sein Herz
betten möge und sie ihm, Thalon, wieder die Hand reichen solle.
Cassies Gesicht war
leichenblass und kalter Schweiß bedeckte ihre Stirn.
Lance biss die Zähne
zusammen.
„ Vater“,
knurrte er, doch da vernahm er die Stimme, die er gestern Abend zum
ersten Mal gehört hatte.
Meine Königin
… schnell … ich brauche deine Hilfe … der
Meister ist hier … er befragt alle seine Diener, wie es den
Shadowangels gelungen sei, seinen Aufenthaltsort ausfindig zu machen
… und … meine Königin … der Meister ist
sehr, sehr wütend … bitte, hilf mir, meine Gedanken vor
ihm zu verbergen!
Abrupt brach die
Verbindung ab und Cassie
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