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Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Titel: Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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das Gesicht. »Wahrscheinlich hätten sie versucht, mich zu retten. Selbst wenn sie gewusst hätten, was aus mir geworden ist. Besonders Tris.«
    »Das hätte Giselle sicher gut aufgenommen.«
    »Die Hexenschlampe hätte sie getötet, wenn sie nicht anders aufzuhalten gewesen wären. Und dann hätte ich sie getötet – egal, was es mich gekostet hätte.« Ein schmerzvoller Ausdruck huschte über ihr Gesicht. Zweifellos waren das ihre Bannzauber, die sie daran erinnerten, dass sie nicht einmal daran denken durfte, Giselle zu töten.
    »Indem du also die Lüge, dass du tot wärst, aufrechterhalten hast, hast du deine Familie geschützt.«
    »So werden sie das nicht sehen. Für sie wird nur zählen, dass ich sie jahrelang belogen und mich vor ihnen versteckt habe.«
    »Damit müssen sie eben zurechtkommen. Du hättest nicht anders handeln können.«
    Sie schnaubte, widersprach jedoch nicht. Er wollte sie bei der Hand nehmen, doch sie zog sich zurück. Er fühlte sich, als würde er gleich in die Luft gehen. Ein Funke – eine Berührung von Max – würde eine Feuersbrunst entfachen. Dafür war das hier weder der richtige Zeitpunkt noch der richtige Ort.
    »Funktioniert dein Handy vielleicht?«, fragte sie plötzlich.
    Er reichte es ihr. Ihr Telefon war zusammen mit ihrer Kleidung und ihren Waffen in der verzauberten Zone um Mount Shasta verschwunden. Sie probierte es aus und schmiss es kurz darauf aufs Armaturenbrett. »Nichts. Ich hoffe, Giselle nimmt die Leute auf, die ich ihr geschickt habe, wenn wir es nicht schaffen.«
    »Wir schaffen es zurück«, erwiderte er.
    »Du scheinst dir da verdammt sicher zu sein. Hast du eine Kristallkugel, von der ich nichts weiß?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich habe nicht vor zu sterben, bevor ich dich ins Bett gekriegt habe.«
    »Ach? Darf ich da auch mitreden?«
    »Nicht mehr«, meinte er, ohne zu lächeln. Sie hatte ihm alles mitgeteilt, was er wissen musste, als sie gesagt hatte, dass sie ihn wollte.
    »Du klingst wie ein Höhlenmensch.«
    »Wenn es das ist, was nötig ist.«
    Darauf erwiderte sie nichts. Er fuhr die nächsten hundert Kilometer so schnell wie möglich. Die Straße war schmal und kurvenreich, und es dauerte trotzdem noch über eine Stunde, bis sie den Staudamm von Lake Berryessa überquerten. Als sie die Fahrt ins Tal Richtung Winters antraten, beugte Max sich in ihrem Sitz vor und starrte zur Windschutzscheibe hinaus.
    Das Land war ausgedörrt und zerklüftet wie eine faltige Decke. Hier und da waren ein paar Bäume zu sehen. Die Straße schlängelte sich an einem Fluss entlang, der sich zwischen den flacher werdenden Hügeln hindurchwand.
    Sie kamen um eine Kurve, und Alexander wurde langsamer und blieb stehen. Eine weiße Rauchwand versperrte ihnen den Weg. Der Rauch war zu dick, um hindurchzusehen, und wirbelte umher wie bei Wind, bildete jedoch eine feste Linie über dem Boden. Außerhalb war es windstill. Grillen zirpten, und Vögel sangen.
    Max öffnete die Tür und stieg aus. Alexander schaltete den Motor ab und tat es ihr nach.
    »Wo befindet sich der Obstgarten deiner Familie?«
    »Hinter dieser Kuppe und dann noch ein Stück weiter nach Südosten.« Max zeigte nach links. »Höchstens drei Kilometer entfernt.« Sie ging zu der weißen Wand. »Riecht nach Holzrauch. Aber auch süßlich. Wie Honig und Heu. Hast du so etwas schon mal erlebt?«
    Er runzelte die Stirn. Etwas regte sich in seinem Gedächtnis. Bis auf ein paar Zentimeter ging er an die Rauchwand heran, schloss die Augen, roch die Luft und kostete sie auf der Zungenspitze. Ja – Holzrauch, Honig und Heu. Das auf jeden Fall. Aber auch … Er hielt den Kopf schräg und konzentrierte sich. Da war sie, die Grundnote. Ein Hauch Moschus und eine Ahnung von trockenem Tod. Er trat zurück. »Ich glaube … Ja, das sind zweifellos Obake.«
    »Was sind Obake?«
    »Gestaltwandler aus Japan. Ursprünglich sind sie beseelte Tiere oder sogar Gegenstände, aber sie können menschliche Gestalt annehmen. Bei manchen handelt es sich um Geister, die sich verwandeln können. Dieser Rauch hier gehört zu den Bakemono – zur Geistervariante.«
    »Und was wollen sie hier? Winters kommt mir eigentlich nicht wie ein Primärziel für die Hüter vor.«
    »Wahrscheinlich geht es um mehr Territorium. Japan ist klein, und die Hüter säubern die Welt vom Menschenbefall. Vielleicht hat man diesen Obake das Land hier zur Belohnung gegeben, nachdem sie den Hütern einen Dienst erwiesen haben.«
    »Wie bekämpft man

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