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Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Titel: Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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Entschlossenheit. Ihre Augen waren rot von geplatzten Äderchen, und Blut tropfte ihr aus der Nase. Die übrigen Sunspears und Shadowblades waren zusammengebrochen.
    Alexander wusste, dass er sich in Bewegung setzen musste. Wenn Max eine der verbliebenen Schneeköniginnen ausschaltete, konnte er die letzte erledigen. Seine Arme waren bleischwer. Er war sich nicht sicher, ob er genug Kraft in seinen Schwertstreich legen konnte, um zu töten. Er ließ ein Schwert fallen, legte beide Hände um den Griff des anderen und hob es zum Schlag.
    Max kam dicht an die Schulter der einen Schneekönigin heran. Langsam hob sie die Waffe und drückte ab. Der Knall dröhnte in Alexanders Schädel, und Max’ Hände wurden vom Rückstoß hochgerissen. Die Pistole flog davon, während die Schneekönigin zu einem Regen aus blauem und weißem Sand zerfiel. Die letzte der drei wandte sich um. Ihre kalte Miene verzog sich, und krampfartig riss sie den Mund so weit auf, dass man eine Melone hätte hineinstecken können. Sie hob die Hand und zeigte auf Max.
    Nein! Alexander stürzte nach vorn und ließ das Schwert mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, herabsausen. Im selben Moment, in dem sich der Hexe die Klinge in den Hals grub, verschwand Max.
    Der Laut brach ab, als die letzte Schneekönigin zu einem Haufen Sand zerfiel. Aber Alexander bemerkte es kaum. Sein gesamter Körper wurde von einem qualvollen Gefühl des Verlusts geschüttelt. Ein Schluchzen blieb ihm in der Kehle stecken. Der Schmerz saß zu tief und war zu groß, um ihn herauszulassen.
    Er fiel auf die Knie und tastete blind nach dem Staub, der einmal Max gewesen war. Nichts. Er riss sich das Amulett vom Hals. Wahrscheinlich störte es seine Sicht. Suchend tastete er umher. Kein Staub. Sie war …
    »Ich hätte nie gedacht, dass ich Scooter einmal danken würde, aber der Mistkerl hat mir echt den Arsch gerettet«, sagte sie, als sie durch das klaffende Loch trat, in dem sich einmal die Tür befunden hatte.
    … am Leben.
    Er sprang auf, schloss sie in die Arme und drückte sie fest an sich. Mit ungezügelter Kraft erwiderte sie seine Umarmung. Er brachte kein Wort heraus. Das Gefühl von Verzweiflung und Verlust hing ihm noch immer so sehr nach, dass er es kaum ertrug.
    Max lockerte ihren Griff. »He Schleimer. Ich habe dich auch vermisst, aber wir haben heute Nacht noch eine Menge zu erledigen.«
    Er holte tief Luft, füllte seine Lungen mit ihrem herbsüßen Duft und trat dann zurück. Er musste sich dazu zwingen, sie loszulassen. Sie durfte nicht erfahren, wie tief seine Gefühle für sie waren. Nicht hier und jetzt. Er wollte sie nicht verschrecken. In dieser Beziehung war sie ohnehin schon zu ängstlich.
    Max bückte sich und half Oak hoch. Er wischte sich das Blut vom Gesicht. Der Mann war ein halbes Gespenst. Er war sogar noch dünner als vor der Ankunft der Schneeköniginnen, und seine Haut war aschfahl.
    »Alle noch am Leben?«, fragte Max.
    Von allen Seiten kamen bestätigende Antworten, auch von Judith.
    »Was ist mit Gregory?«, fragte Maple, während sie sich mühsam aufrichtete. Alexander stützte sie.
    »Er lebt«, erwiderte die Hexe erschöpft. »Aber ich weiß nicht, wie lange noch. Ich bin praktisch am Ende meiner Kräfte.«
    Die anderen erhoben sich langsam und schweigend. Sie wirkten verloren. Bis jetzt hatte sie die Notwendigkeit angetrieben, Gregory und Judith zu beschützen und sich an den Schneeköniginnen zu rächen. Dadurch hatten sie ihren Kummer in Schach gehalten. Jetzt mussten sie sich jedoch ihren trostlosen Zukunftsaussichten stellen. Sie hatten keinen Zirkel mehr, und eine ihrer beiden verbliebenen Hexen lag im Sterben. Zwar war Judith sicherlich mächtig genug, eines Tages einen eigenen Zirkel ins Leben zu rufen – schließlich war sie Teil des Dreiecks gewesen. Aber derzeit sah sie aus, als könnte das nächste Lüftchen sie fortwehen.
    »Warum sind sie zu uns gekommen? Was wollten sie?«, wollte Steel wissen. Er klang eher wie ein Kind, das sich verlaufen hatte, als wie ein Shadowblade.
    »Vielleicht haben sie ein neues Zuhause gesucht«, meinte Max. »Eine Kraftquelle. Wer weiß das schon? Aber ihr könnt nicht hierbleiben. Ich glaube kaum, dass die Schneeköniginnen auf Dauer tot sind. Es war viel zu leicht, sie umzubringen. Mit einer Kugel hätte das nicht möglich sein sollen – und wahrscheinlich auch nicht, indem man sie köpft.« Sie schaute zu Boden. »Seht.«
    Die Sandhaufen fingen an zu leuchten und sich zu bewegen. Max trat

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