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Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Titel: Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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starrte sie wütend an. »Du solltest die Augen nicht aufmachen. Jetzt komm. Wir müssen uns beeilen.«
    Er stieß die Kitsune beiseite und marschierte zügig weiter. Kreischend stürzten sie sich auf ihn. Mit einem Mal hatten sie spitze Zähne und lange, scharfe Fingernägel. Alexander stieß sie so gut es ging aus dem Weg, ohne dabei anzuhalten. Er wollte es nicht auf einen Kampf ankommen lassen, in dem er vielleicht die Orientierung verlieren würde. Stattdessen hielt er den Blick fest auf das Licht gerichtet, ohne ihn auch nur für eine Sekunde abzuwenden. Der Rauch schloss sich wieder um ihn. Hier und da war er lichter, an anderen Stellen undurchdringlich. Im Rauch tanzten Gestalten, und überall um sie herum flackerten Lichter auf. Er hielt den Blick auf das Licht gerichtet, das er als Erstes gesehen hatte.
    Die Kitsune hieben weiterhin mit ihren Klauen nach ihm. Eine wurde von seinem Rücken gerissen, und er hörte, wie sie in die Luft geschleudert wurde und krachend durch die Äste brach, ehe sie dort landete. Der zweiten und dritten erging es nicht besser, als Max Alexander von ihnen befreite. Erneut war Heulen und Kläffen zu hören, dann ein Rascheln und das Brechen von Zweigen, das von Dutzenden kleiner Leiber verursacht wurde – wenn nicht von mehr.
    »Komm schon! Beeilung!«, drängte er Max. Drei Kitsune-Frauen bereiteten einem Shadowblade keine großen Schwierigkeiten. Doch wenn fünfzig oder hundert Obake über sie herfielen, würden sie der schieren zahlenmäßigen Übermacht erliegen. Die tollwütige Flut würde sie in Fetzen reißen.
    Alexander rannte los, und Max folgte dicht auf den Fersen. Plötzlich trat er auf etwas Weiches, das ein Kreischen ausstieß. Alexander stürzte auf die Seite und verlor das Licht aus den Augen. Er sprang auf. Eine Flut pelziger Leiber zappelte zu seinen Füßen. Dutzende Mäuler schlossen sich um seine Waden und zerrten ihn in alle Richtungen zugleich. Fluchend trat Max um sich. Alexander rannte in die Richtung, an die er sich erinnerte, und zog sie dabei mit sich. Der Rauch lichtete sich. Hier mussten sie richtig sein. Er betete darum.
    Die Tiere – Dachse, Waschbären, Füchse, Stinktiere, Eichhörnchen – ließen nicht von Max und Alexander ab. Blitzschnell krabbelten sie übereinander hinweg, gruben die Krallen in ihre Beute und bissen sich im weichen Fleisch fest. Etwas krabbelte an Alexanders Rücken hoch und erreichte seine Schulter, doch Max riss es weg, ehe es sich in seinen Hals verbeißen konnte.
    Er hackte sich mit dem Schwert durch und versuchte, auf den Beinen zu bleiben, während er sich zwischen den Tierleibern hindurchzwängte. Die Hexenkette straffte und lockerte sich ruckartig, da auch Max um jeden Meter kämpfen musste. Er hörte, wie ihr Schwert durch die Luft sauste und wie die Obake schmerzerfüllt quiekten.
    Sie stapften weiter durch die wogenden Leiber und keuchten von dem lähmenden Rauch in ihren Lungen. Alexander war schwindelig vom Sauerstoffmangel. Wie weit noch? Er wusste es nicht. Mit einem Mal überquerten sie einen Schutzkreis.
    Flammen strichen über Alexanders Haut, und er fiel der Länge nach in einen Graben mit schlammigem Boden. Er sprang wieder auf. Max stand neben ihm im Schlamm, die Hexenkette zwischen ihnen war straff gespannt. Hinter ihnen tobten die Obake am Rande einer undurchdringlichen magischen Barriere.
    Hier drinnen war die Luft besser. Der Rauch war nicht so dicht. Alexander war sich sicher, dass die Obake den Schutzkreis nicht durchbrechen konnten. Er drehte sich um, um zu sehen, wo sie sich befanden.
    Vor ihnen lag ein weitläufiges, weißes, von Bäumen umstandenes Farmhaus. Dahinter befanden sich zwei längliche weiße Scheunen. Doch das war es nicht, was seine Aufmerksamkeit auf sich zog. In acht Meter Entfernung loderte ein großes Feuer. Dieses Licht hatte sie hergeführt. Davor stand eine einsame Gestalt, die sich ihnen langsam näherte. Es war ein alter Mann, Ende sechzig oder Anfang siebzig. Sein Haar war hellgrau, sein Gesicht kantig und sonnengegerbt, seine Augen waren braun. Falten der Erschöpfung und Sorge hatten sich tief in sein Gesicht gegraben. Sein Blick war auf Max geheftet.
    »Anne?««, fragte er ungläubig. »Anne … bist du das?«
    Verwirrt runzelte Alexander die Stirn. Max wirkte wie vom Donner gerührt. Ihre Kleider hingen in Fetzen, wo die Obake sich in sie gekrallt und verbissen hatten, und ihr Gesicht und ihre Arme waren blutverschmiert. Das Schwert glitt ihr aus den schlaffen

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