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Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Titel: Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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Totenkopfgrinsen.
    Eine schwere Hand senkte sich auf Alexanders Schulter. Thor baute sich vor ihm auf und versperrte ihm die Sicht auf den Engel. »Ganz ruhig, mein Alter«, meinte Thor. »Du kannst ihn nicht töten. Verschwende dich nicht an diesen Hurensohn.«
    Alexander starrte in Thors entschlossen dreinschauende blaue Augen. Einen Moment lang hasste er seinen Freund mit jeder Faser seines Körpers. Er hasste ihn dafür, dass man ihn in Horngate aufgenommen hatte, und dafür, dass er recht hatte. So sehr er in diesem Moment auch jemanden töten wollte, es hatte keinen Zweck, gegen Tutresiel zu kämpfen. Langsam gewann er die Kontrolle über sich zurück.
    Niko und Tyler spürten sein Einlenken. Sie ließen ihn los und traten vorsichtig zurück. Daraufhin zog er die Lippen zurück und bleckte die Zähne zu einem tierhaften Knurren. Gut. Er war nicht so schwach oder zahm, wie sie gedacht hatten. Du wirst Primus sein. Genau das war es, wovor sie sich fürchteten, und jetzt hatten sie mit eigenen Augen gesehen, dass er das Zeug dazu hatte, gegen Max anzutreten und sie vielleicht sogar zu schlagen. Seine Vorführung mit Tutresiel würde ihn nicht gerade beliebter machen. Er schob das Kinn vor. Es war ihm scheißegal.
    »Ich geh sie holen. Kommt mit oder lasst es, ganz wie ihr wollt.«
    Er schob sich an den anderen vorbei zu der morschen Tür, griff nach dem Knauf und zog daran. Der Knauf brach ab und löste sich in blaue Funken auf, die sich in seine Handfläche brannten. Der Geruch verkohlten Fleisches erfüllte das Gewölbe. Eines nach dem andern riss er die Bretter aus der Tür. Sie lösten sich und zerstoben. Blaue Funken tanzten durch die Luft, fielen auf seine Haut und gruben sich hinein wie winzige Sterne. Dort, wo sie auf den Steinboden trafen, verloschen sie sofort. Weitere Hände packten mit an. Erst kam Niko hinzu, dann folgten Tyler und Thor seinem Beispiel.
    Der Gestank von verbranntem Haar und Fleisch wurde stärker, doch sie setzten ihre Arbeit fort. Immer, wenn sie ein Brett entfernten, erschien dafür ein neues.
    Mit einem Mal klammerte sich eine Hand an Alexanders Kragen und schleuderte ihn zurück. »Aus dem Weg, du Kakerlake.«
    Tutresiels Schwert flammte weiß auf, während Alexander durch das Gewölbe flog. Die Luft wurde ihm aus den Lungen gepresst, als er gegen die Wand prallte. Er rutschte zu Boden, und alles drehte sich um ihn. Als er seinen Hinterkopf berührte, entdeckte er Blut an seinen Fingern. Mit zusammengebissenen Zähnen rappelte er sich auf. Taumelnd versuchte er, sein Gleichgewicht zurückzuerlangen, wobei die Heilzauber bereits begannen, seinen Schädelbruch zu beheben.
    »Tretet zurück«, wies Tutresiel die anderen an.
    Mit weit ausgebreiteten Schwingen stieß er das Schwert in die Tür. Ein Donnerhall erschütterte den Berg, und eine magische Entladung traf Alexander. Er fiel auf die Knie und krallte sich mit den Fingern in den Boden, als die Energiewellen über ihn hinwegbrandeten. Dann senkte sich ein feiner blauer Nebel herab, und Alexander stand in Flammen.
    Er achtete nicht auf den Schmerz und die Verbrennungen, aber seine Sicht verschwamm. Alles wurde schwarz, als ihm die Magie die Augen versengte. Er kam auf die Füße, stakste an Tutresiel vorbei und fuhr mit den Händen über die zerkratzten Steinwände des Gewölbes. Die Tür war verschwunden. Tutresiels Schwert hatte dort eine Kerbe im Fels hinterlassen, wo sie sich befunden hatte. Heilige Scheiße. Das Schwert hätte eigentlich mehr Schaden anrichten müssen.
    In Alexanders Brust rangen Hoffnungslosigkeit und weißglühender Zorn miteinander. Sie sollte verdammt dafür sein, dass sie alleine gegangen war! Er ballte die Hände zu Fäusten. Wenn sie hier gewesen wäre, hätte er sie erwürgen können.
    Er drehte sich zu Niko um. »Hol Xaphan. Sein Kampffeuer wird die Wand schmelzen.«
    »Und den Berg zum Einsturz bringen. Das wird Giselle gar nicht gefallen.«
    »Sie will Max nicht verlieren«, erwiderte Alexander. »Außerdem, was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß, oder?«
    Niko zögerte. Er war eindeutig versucht, Alexanders Anweisung Folge zu leisten.
    »Die Wand besteht nicht aus Stein, sondern aus Magie. Kann sein Feuer irgendetwas ausrichten, wenn Tutresiels Schwert sie gerade mal angekratzt hat?«, fragte Tyler.
    Alexander wirbelte zu ihm herum. »Hol auf der Stelle Xaphan, sonst mögen die Geister dir helfen. Denn wenn Max nicht zurückkommt, werde ich Primus. Und dann sorge ich dafür, dass ihr alle den

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