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Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Titel: Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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wusste sie. Aber der Gedanke daran, ihn zu verlassen, schmerzte sie mehr als alles andere, was sie je erlebt hatte. Sie kam nicht damit klar. Nicht, ohne innerlich auf Abstand zu gehen. Und mit jedem Kilometer, den Horngate näher rückte, sehnte sie sich mehr nach ihm.
    Sie saß auf dem Beifahrersitz, hatte die Knie an die Brust gezogen und die Arme fest um die Beine geschlungen. Alexander saß hinten auf dem Sofa und beobachtete sie mit halb geschlossenen Lidern. Sein Killerinstinkt stand kurz davor, zu erwachen. Die magische Kraft seines Primus erfüllte den Wagen mit seiner erstickenden Aura. Max’ eigene Prime verhielt sich wild und unberechenbar. Sie fühlte sich zwischen ihren Gefühlen für ihn und ihrem Versprechen Scooter gegenüber gefangen, und ihre Shadowblade bäumte sich gegen diese Zwangslage auf.
    Max und Alexander machten auch die anderen nervös. Oak hielt beim Fahren ständig ein Auge auf Max gerichtet, und ihm war anzusehen, dass er mit gespitzten Ohren auf Geräusche aus Alexanders Richtung lauschte. Seine Schultern waren steif, und weil er abgelenkt war, geriet er immer wieder auf den Schotterstreifen am Straßenrand. Außer ihm wollte niemand auch nur in der Nähe der beiden sein.
    Sie erreichten allzu bald Missoula. Max wurde klar, dass ihr praktisch keine Zeit mehr blieb, um etwas zu Alexander zu sagen, ehe sie nach Horngate kamen und Scooter seinen Anspruch auf sie geltend machen würde. Sie suchte nach Worten, doch ihr Verstand war wie erstarrt.
    Sie suchte noch immer, als sie die gewundene Straße nach Horngate hochfuhren und schließlich auf dem Parkplatz am Fuße des Berges hielten. Ihre Zeit war um. Sie erhob sich und schaute ihn an. Erwartungsvoll erwiderte er ihren Blick. Es war klar, was er ihr sagen wollte. Er hatte oft genug den ersten Schritt gewagt. Jetzt war sie dran. Doch sie konnte nicht. Stattdessen stieg sie aus.
    Das Erste, was ihr auffiel, war der graue Minivan. Das bedeutete, dass die Flüchtlinge aus Weed es geschafft hatten. Eine gute Nachricht.
    »Max!«, rief Niko plötzlich. Schon war er bei ihr und umarmte sie so fest, dass sie glaubte, erdrückt zu werden. »Wir dachten, dass dir etwas zugestoßen wäre«, sagte er und wiegte sie in seinen Armen hin und her, ehe er sie absetzte.
    »So leicht bin ich nicht totzukriegen«, erwiderte sie. »Das solltest du inzwischen eigentlich wissen.«
    Stirnrunzelnd sah er sie an. »Was ist los?«
    »Es war eine lange Fahrt. Ich erzähle dir später davon. Lass uns zuerst ausladen.«
    Er schaute an ihr vorbei. »Alexander. Schön, dass du zurück bist.« Er schien seine Worte ehrlich zu meinen. Auch das war gut. Bald würden die beiden einander brauchen.
    Dann wurde Nikos Blick wachsam. »Und wer sind die anderen?« Alexander war aus dem Wagen getreten, und nun stand Oak in der Tür. Niko versteifte sich.
    »Er ist in Ordnung«, erklärte Max. »Wir haben meine Familie dabei und zwei Hexen – nein, warte, vier«, korrigierte sie sich rasch, und ihre Mundwinkel zuckten. Sie hatte weder mit ihrem Vater noch mit Kyle gesprochen, seit sie bei Alexanders Heilung geholfen hatten. Sie wusste ebenso wenig, was sie zu ihnen sagen sollte, wie sie wusste, was sie zu Alexander sagen sollte. »Außerdem sind da noch drei Sunspears und vier Shadowblades. Und ein paar andere.«
    »Anhalter?«, fragte Tyler, der sich ihr von hinten näherte. Er beäugte Oak misstrauisch.
    »So was in der Art.«
    Die Autotüren schwangen auf, und nach und nach kamen die Insassen heraus. Max’ Reisebegleiter versammelten sich um sie, umgeben von einer Mauer aus den Shadowblades und Sunspears von Horngate. Oz trat zusammen mit Giselle durch das Haupttor und wurde von Tutresiel und Xaphan flankiert. Neugierig näherten sie sich. Max winkte ihnen zu.
    Mehrere der Anwesenden schnappten nach Luft, als sie die Engel entdeckten. Max rieb sich die Stelle am Arm, an der Scooter sie magisch gezeichnet hatte. Wie viel Zeit blieb ihr noch? Sie bezweifelte, dass er allzu lange warten würde.
    »Warum so angespannt?«, wollte Niko wissen. »Eure Shadowblades toben ja. Alle beide.« Er schaute stirnrunzelnd zwischen Max und Alexander hin und her.
    »Es war eine harte Woche«, antwortete Max ausweichend.
    Alexanders hartnäckiges Schweigen setzte ihr zu. Verdammt noch mal, sie war eben ein Feigling und ein Volltrottel. Wie hatte sie ihm bloß sagen können, dass sie ihn nicht wegstoßen würde, um dann genau das zu tun? Wie blöd war sie eigentlich, die paar Stunden zu

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