Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer
presste. Ihr Herz krampfte sich zusammen. Sie blickte auf und stellte fest, dass die magische Barriere fort war und dass Niko, Alexander, Thor und Tutresiel ihr gegenüberstanden und sie anstarrten. Panik flackerte in ihr auf.
»Die Barriere!«, keuchte sie. »Richtet sie sofort auf!«
Kapitel 4
N iko wirbelte herum und eilte los, um den Befehl auszuführen. Alexander packte Max, hob sie hoch und setzte zur Treppe zurück, während Niko mit der Hand auf die sternförmige Ausblühung an der Wand klatschte. Der schimmernde Vorhang aus Magie erschien und trennte das Gewölbe in zwei Hälften. Das blaue Licht brandete dagegen und flackerte schmutziggelb auf. In der Tür auf der gegenüberliegenden Seite stand Scooter, nackt und umspielt von blauer Magie. Licht blitzte auf, und Alexander zuckte zurück. Einen Moment später schaute er wieder hin. Flecken tanzten vor seinen Augen. Scooter, die Tür und die magische Woge waren fort.
Er schaute auf Max herunter. Sie rieb sich den linken Unterarm und hielt ihre Aufmerksamkeit auf den Schleier gerichtet. Sie zitterte am ganzen Leib – ob vor Angst, Erschöpfung oder Wut ließ sich nicht sagen. Als sie seinen Blick erwiderte, lag ausnahmsweise keine Schärfe darin. Da war überhaupt nichts. Ihr Blick war abwesend, als würde sie ihn aus weiter Ferne ansehen. Sie hatte sich tief in sich zurückgezogen – ihre Version einer emotionalen kugelsicheren Weste. Was immer dort drinnen mit Scooter vorgefallen war, es war schlimm gewesen. Schlimmer als schlimm.
»Setz mich ab. Ich kann gehen.«
Er setzte sie auf die Füße.
»Was zum Teufel hast du da drinnen gemacht? Allein?«, wollte Niko wissen.
Tyler war wieder die Treppe heruntergekommen, und nun standen sie Schulter an Schulter. Tutresiel ragte hinter ihnen auf, und Thor hielt sich ein wenig abseits.
Max schaute sie nacheinander an, bis sie ihren Blick schließlich auf Alexander ruhen ließ. Sie runzelte die Stirn, als sie sah, dass sein Hemd in blutigen Fetzen hing. »Was ist mit dir passiert?«
Er schaute an sich herab und dann zu Max. »Ein Jagdunfall.«
Ein widerwilliges Lächeln trat auf ihre Lippen. Kopfschüttelnd wandte sie sich Niko zu. Sie rieb sich einmal mehr mit den Fingern über den Arm und hielt ihn starr an ihrer Seite. Alexander beobachtete sie dabei finster.
»Scooter hat mir ständig Liebesbotschaften geschickt. Ich dachte mir, dass ich mich besser mal mit ihm treffe, solange ich noch atme.«
»Deshalb siehst du also halbtot aus«, stellte Niko fest.
Max zuckte mit den Schultern.
»Du hättest nicht alleine gehen sollen«, sagte Niko. »Wozu sind wir bitte gut, wenn du dir nicht mal die Mühe machst, uns einzusetzen?«
»Vertraust du nicht darauf, dass wir dir den Rücken freihalten?«, wollte Tyler wissen.
»Natürlich tue ich das. Stell dich nicht dümmer als nötig«, erwiderte Max ungeduldig. »Das hier ist mein Problem. Nicht eures. Er hätte euch getötet.«
»Sieht ganz danach aus, dass er beinahe dich getötet hätte«, bemerkte Alexander, während er die Fetzen, die von seinem Hemd übrig geblieben waren, abstreifte und auf den Boden warf.
»Ein- oder zweimal«, gab sie zu. »Aber er hat es nicht getan. Weil er mich nämlich lebend braucht.«
»Wozu?«
»Das ist die Millionenfrage. Wenn dir die Antwort einfällt, lass es mich wissen. Wie dem auch sei, es ist vorbei, zumindest fürs Erste.« Sie strich sich das Haar hinter die Ohren.
»Was meinst du damit, fürs Erste?«, wollte Niko wissen.
»Scooter geduldet sich, bis ich zurück bin.«
»Zurück von wo?«, fragten Alexander, Tyler und Niko im Chor.
»Aus Kalifornien. Meine Familie steckt in Schwierigkeiten.«
»Deine Familie?« Diesmal war es Thor, der fragte. Er wirkte verblüfft. »Du hast lebendige Familienangehörige? Wie alt bist du?«
Bevor Max antworten konnte, klingelte ihr Telefon mit einem hohen Laut, den außer den Shadowblades nur wenige wahrnehmen konnten. Sie holte es aus der Tasche und klappte es auf. Alexander hörte Giselles Stimme am anderen Ende der Leitung.
»Wo warst du? Ich versuche seit einer Viertelstunde, dich zu erreichen. Ich muss dich sehen. Sofort. Es gibt Neuigkeiten.«
»Das habe ich gehört«, antwortete Max. »Ich bin in einer Minute da.«
Sie klappte das Telefon zu und schaute zu den versammelten Männern und zu Tutresiel. Dem Engel warf sie ein Grinsen zu. »Scooter hätte dir so sehr in den Hintern getreten, dass dir der Arsch zum Mund rausgekommen wäre«, sagte sie und ging zur
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