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Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Titel: Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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ihrer Haut hinterließ. Max versuchte taumelnd, sich aufrecht zu halten, und Thor stützte sie. Sie ging zu Giselle, umfasste das Gesicht der Hexe mit wunden Händen und beugte sich dicht zu ihr hinunter.
    »Hör auf, Giselle! Reiß dich zusammen, sonst bringst du uns alle um!«
    Ihre Stimme war belegt und krächzend. Magie umschlängelte ihre Arme bis zu den Schultern. Sie schien es nicht zu bemerken. Ihre ganze Aufmerksamkeit galt der Hexe. Giselles Lider flatterten.
    »So ist es gut. Wach auf und bring die Sache zu Ende«, sagte Max. »Jetzt komm schon. Denk dran, ich bin diejenige, die dich umbringen darf. Versuchst du etwa, Selbstmord zu begehen, bevor ich dazu komme?«
    »Wohl kaum«, flüsterte Giselle und riss die Augen auf. Sie setzte sich auf und presste die Lippen zu einer dünnen Linie zusammen. Ihr Gesicht sah aus wie ein mit bleicher Haut überzogener Totenschädel. Bei der Attacke vor vier Wochen hatte sie fast all ihre Lebenskräfte aufgezehrt und sich seitdem trotz Xaphans heilsamer Kräfte nur langsam erholt.
    Unter Mühen stand sie auf. Niko half ihr hoch. Sie löste sich von ihm, ballte die Hände zu Fäusten und zog sie an die Brust. Dann holte sie tief und zitternd Luft und ließ die Fäuste nach vorne schnellen. Wie kurz zuvor glitt die Magie, die um ihren Körper jagte, an ihren Armen entlang und ballte sich um ihre Hände. Die magische Kugel war jetzt allerdings kleiner als vorhin innerhalb des Anneau- Rings. Alexander hielt den Atem an.
    Blitzartig streckte Giselle die Hände links und rechts von sich nach unten aus und zeigte mit den Fingern auf den Boden. Sie rief ein Wort, das Alexanders Schädel erzittern ließ und ihn ins Wanken brachte. Taumelnd prallte er gegen Tutresiel. Der Engel stieß ihn von sich. Alexander hielt sich an der Wand fest und wirbelte herum. Tutresiel beobachtete ihn. Seine roten Augen leuchteten hell und forderten Alexander dazu heraus, anzugreifen.
    »Später«, sagte Alexander lautlos und drehte sich wieder zu Max und Giselle um. Der erstickende Andrang der Magie war verschwunden.
    Der Teppich, auf dem Giselle stand, brannte. Schwarzer Rauch stieg empor, als das Feuer sich auf dem dicken Bodenbelag ausbreitete.
    »Schafft sie hier raus«, sagte Max hustend.
    Tyler nahm die Hexe auf die Arme und trug sie in den Eingangsbereich. Niko und Alexander packten Max und hoben sie zwischen sich hoch.
    »Kannst du das Feuer löschen?«, fragte sie Tutresiel, als Niko und Alexander sie abgesetzt hatten, sie aber weiterhin stützten.
    »Es ist magisches Feuer. Das muss Xaphan tun. Oder eine Hexe.«
    Max schaute zu Thor. »Geh ihn suchen.«
    Thor rannte sofort los. Dichter schwarzer Qualm drang durch die Ritzen der nun geschlossenen Tür. Der Rauch stank nach Chemikalien und biss Alexander in Hals und Nase.
    »Tutresiel, warte hier. Wenn Xaphan fertig ist, bring ihn zu mir. Giselle muss geheilt werden. Wir bleiben besser in Bewegung, damit wir nicht im Rauch umkommen«, meinte Max und machte sich von Niko und Alexander los.
    Die beiden wechselten verärgerte Blicke und folgten ihr. Tyler ging mit Giselle voran.
    »Wohin?«, fragte er Max.
    Alexander ergriff stattdessen das Wort. »In den Speisesaal. Du musst etwas essen und dich erholen«, sagte er geradeheraus, als Max ihn finster anblickte. »Und Giselle könnte auch etwas zu essen und zu trinken gebrauchen.«
    »Na schön«, gab sie zurück.
    Sie wischte alle helfenden Hände beiseite, obwohl sie sichtlich Schmerzen litt. Typisch. Niemals nahm sie von jemandem Hilfe an, solange sie eine andere Wahl hatte. Er unterdrückte den Drang, sie trotzdem zu stützen. Das hätte sie vielleicht als Herausforderung ihres Prime-Status aufgefasst, und derzeit war sie möglicherweise nicht in der Verfassung, ihn zu schlagen.
    Die Erinnerung an Magpies Prophezeiung brach erneut über ihn herein, und Alexander fröstelte. Er ging auf Abstand und ließ sich ans Ende des Trupps zurückfallen.
    Im Speisesaal hielt sich außer Magpie niemand auf. Alexander hörte sie in der Küche. Der Duft von frischem Brot und Knoblauch lag in der Luft. Vor einer Wand war ein kaltes Büfett aufgestellt, und gegenüber standen zwei Tische mit heißem Essen. In einer Ecke befand sich eine Getränkebar, und überall in dem großen Raum standen Stühle und Tische verteilt. Säulen und Wandschirme sorgten hier und da für etwas Privatsphäre.
    Behutsam setzte Tyler Giselle auf einem Stuhl ab. Mit halb geschlossenen Augen sackte sie in sich zusammen. Ihr

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