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Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Titel: Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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hob hinter ihr die gefesselten Hände, als wollte er sie bei den Haaren packen und wegreißen.
    Alexander musterte die Frau, die er als seine Schwester betrachtete. Sie zitterte wie eine Gitarrensaite, und die Sehnen an ihrem Hals traten vor Anstrengung hervor. Schweiß lief ihr über die geröteten Wangen. Er zögerte, doch dann griff er nach ihrer Schulter. »Hör auf, Valery. Du hast genug getan.« Das hoffte er zumindest.
    Sie schnappte nach Luft, schlang die Arme um den Bauch, senkte den Kopf auf die Knie und wiegte sich vor und zurück. Ihr Atem ging krächzend. Das Rauchgespinst waberte und verblasste langsam. Darunter kam Max zum Vorschein, deren Haut noch immer grau und wächsern aussah. Ihre Augen waren aufgerissen und die Pupillen so sehr geweitet, dass sie schwarz aussahen. Sie starrte ausdruckslos an die Zimmerdecke.
    »Max? Max!« Alexander umfasste mit beiden Händen ihren Kopf und drehte ihr Gesicht zu sich. Sie reagierte nicht. Max war so steif und teilnahmslos wie eine Plastikpuppe.
    Er krallte die Finger in ihr Haar. Ohne nachzudenken, zog er sie hoch und drückte sie fest an sich, während er sich ans Kopfende des Betts lehnte. Er hielt sie in den Armen und strich über ihren Rücken, während er ihr beständig ins Ohr flüsterte.
    »Höre mir zu, Max. Das hier ist der Weg zurück. Folge meiner Stimme. Ich warte auf dich.«

Kapitel 8

    S ie spürte sein Kommen, bevor er überhaupt in ihrer Nähe war. Es war, als würde sie an einem verlassenen Strand stehen und beobachten, wie eine Sturmflut sich am Horizont immer höher türmte.
    All ihre Sinne waren alarmiert, und ihr Körper spannte sich an. Ihr von Scooters Zauber ummantelter linker Arm wurde eiskalt. Sie sprang auf. Ein seltsames Rauschen erklang, als würde ihr ein unsichtbarer Sturmwind etwas zutragen. Sie hielt sich bereit. Was auch immer Scooter vorhatte, sie würde nicht kampflos untergehen.
    Eine trichterförmige Wolke umhüllte ihren Verstand. Sie wirbelte voll glitzernder magischer Splitter um Max herum, geißelte ihren Geist und zerrte an ihrem Arm. Sie spürte, wie sie aus ihrem Körper gerissen wurde. Sie klammerte sich fest, doch der schneidende Wind trug sie mit sich fort.
    Dann war sie wieder im schwarzen Abgrund ihrer Alpträume. Der Wind erstarb, und plötzlich spürte sie ein Ziehen wie von einer Strömung. Sie stemmte sich dagegen, während wilde Magie über ihr zusammenschlug. Gelbe Flecken umtanzten sie. Gift durchströmte Max, und sie spürte, wie ihr Körper erzitterte und zusammenbrach. Die Strömung schlang sich um ihren Arm und verstärkte ihren Zug. Das gelbe Gift ließ ihre Sicht verschwimmen. Die Farben waberten, und der Abgrund drehte sich um sie. Helles Licht blitzte stroboskopartig auf, während der Schmerz sie zwischen seinen Kiefern zermalmte.
    Sie tastete nach einem festen Halt, doch da war nichts. Noch mehr Magie entlud sich aus dem Abgrund. Die magische Energie sah aus wie ein Bündel flatternder grüner Bänder. Sie ballten sich zusammen und verknoteten sich und schossen dann wie Klapperschlangen auf Max zu. Als ihre eisigen Fänge sich in Max’ Innerstes bohrten, hätte sie geschrien, wenn sie gekonnt hätte.
    Sie floh vor den Todesqualen und dem Gefühl eines feindlichen Eindringens in ihren Geist, indem sie dem Zug folgte, den die Strömung auf ihren Arm ausübte. Wie zur Belohnung verschwand der Schmerz und hinterließ nur ein dumpfes Pochen.
    Irgendwo am Ende des Flusses, der sie über den Abgrund zwischen den Welten trug, wartete Scooter auf sie. Daran hegte sie keinen Zweifel. Was machte der Mistkerl? Er hatte sich bereit erklärt zu warten. Was sollte das also? Hatte er gelogen?
    Zorn wallte in ihr auf, und sie sammelte ihre Kräfte, um sich gegen den Strom zu stemmen. Als ihr logisches Denkvermögen zurückkehrte, hielt sie inne.
    Scooter hätte sie nicht angelogen. Das war nicht seine Art. Er hatte für die Wahrheit viel übrig. Warum griff er sie also an?
    Es gab nur eine vernünftige Antwort darauf. Er griff sie überhaupt nicht an. Was bedeutete … War das möglich?
    Im selben Moment, in dem die Erkenntnis sie traf, wusste Max, dass sie recht hatte. Scooter machte eine Art Anruf bei ihr. Wenn sie dazu in der Lage gewesen wäre, hätte sie die Augen verdreht. Sobald sie nach Horngate zurückkehrte, würde sie ihm als Allererstes ein Handy besorgen und ihre Nummer einspeichern. So etwas wie das hier wollte sie nie wieder mitmachen.
    Max überlegte nur für einen Sekundenbruchteil und kam zu

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